WICHTIG: Vor Anwendung jeder Therapie müssen die Gegenanzeigen geprüft werden und eine (gynäkologische und ggf. weiterführende) Untersuchung durchgeführt werden! Dieser Artikel dient nur zur allgemeinen Information und ersetzt nicht die Beratung und Behandlung des Gynäkologen! Auch sind zwar die Inhalte nach bestem Wissen zusammengetragen worden, dennoch übernehme ich keine Haftung für die Richtigkeit oder die Wirksamkeit der Therapien!
Ich zeige im folgenden verschiedene Beispiele von eingesetzten Medikamenten. Dadurch habe ich allerdings keinerlei pekuniären Nutzen! Ist das Werbung? Wenn ja deklariere ich den Text hiermit!
Inhaltsverzeichnis
3.1. Pflanzliche Stoffe zur Unterstützung der hormonellen Funktion und Behandlung der Symptome
3.1.1. Mönchspfeffer (agnus castus)
3.1.2. Sibirische Rhabarberwurzel
3.1.3. Cimifuga (Traubensilberkerze)
3.1.4. Salbei-Tee
3.1.5. Frauenmantel-Tee
3.2. Sonstige Medikamente, die bei Wechseljahresbeschwerden eingesetzt werden
3.2.1. selektiven Serotonin- Wiederaufnahmehemmer
3.3. Spezielle Nahrungsergänzungsmittel für die Zeit der Hormonumstellung siehe auch 2.1.1.
Auch da gibt es verschiedene Präparate mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Sie erhöhen auch nicht in dem Maße die Krebs – und Thromboserisiken, da sie selber keine „echten“ Hormone sind. Allerdings muß man auch hier auf mögliche Interaktionen und Nebenwirkungen achten.
3.1. Pflanzliche Stoffe zur Unterstützung der hormonellen Funktion und Behandlung der Symptome
Isoflavone, Soja, Rotklee, Cimifuga, Nachtkerze und Ginseng, Dong Quai, Yamswurzel, Hopfen, Mönchspfeffer oder Frauenmantel, Salbei, Bockshornklee,…die man in Form von Tabletten, Kapseln und Tees zu sich nimmt, können Wechseljahresbeschwerden auch zumindest lindern.
Im Folgenden möchte ich häufig eingesetzte Wirkstoffe kurz in ihrer Wirkungsweise vorstellen:
3.1.1.Mönchspfeffer (Agnus Castus)
stimuliert die Progesteronfreisetzung, denn zu Beginn der Wechseljahre sinkt als erstes der Progesteronspiegel und ein anderes Hormon, das Prolaktin, gebremst (inhibiert). Es wird jeden Tag genommen und wirkt stabilisierend auf den Zyklus und auf das prämenstruelle Syndrom (Brustspannen/Unwohlsein zu Ende des Zyklus vor der Periode). Präparate werden auch schon bei prämenopausalen Beschwerden eingesetzt.
3.1.2. Sibirische Rhabarberwurzel (Raponticin)
Die östrogenartige Wirkung von Raponticin wurde in Studien nachgewiesen. Allerdings wird nur ein Teil der Östrogenrezeptoren, die Östrogen-Beta-Rezeptoren*, aktiviert.
(*Die Alpha-Rezeptoren werden für die Entstehung von Brustkrebs und Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut verantwortlich gemacht, während die Beta-Rezeptoren Einflüsse haben auf:
- ZNS (z. B. die Wärmeregulation)
- Knochenstoffwechsel
- Vaginalepithel
- Herz-Kreislaufsystem
- Urogenitalsystem
- Beschwerden der Wechseljahren)
Ein anderer Teil, die Östrogen-Alpha-Rezeptoren, werden dagegen nicht angesprochen. Raponticin wird deshalb auch als „selektiver Östrogenrezeptormodulator“ bezeichnet abgekürzt SERM. Dieser Mechanismus wurde von Forschern der Universität Dresden nachgewiesen, deren Studie 2007 im „Journal of steroid biochemistry and molecular biology“ veröffentlicht wurde. Wird dann eingestzt, wenn auch der Östrogenspiegel erniedrigt ist, ebenso
3.1.3. Traubensilberkerze (Cimifuga)
, es ist das einzige Phytoöstrogen, das zur Behandlung nach Brustkrebs zugelassen ist, Zu den Inhaltstoffen gehören Triterpenglykoside, Phenolsäuren, Flavonoide, Tannine und flüchtige Öle. Die Wirkungsweise kommt durch östrogenähnliche Eigenschaften , Wirkungsweise auch als SERM (siehe oben). Die letzte Übersichtsarbeit der Cochrane Gesellschaft aus dem Jahre 2012 steht den bisherigen Erkenntnissen und der Wirkung von Cimcifugapräparaten bei menopausalen Beschwerden eher verhalten gegenüber, andere Studien zeigten aber eine gute Wirksamkeit.
3.1.4. Salbei-Tee
Studien sind mir zwar nicht bekannt, jedoch wird es seit Jahrhunderten mit Erfolg angewandt, den Frauen tut er gut – er wirkt gut bei Schweißausbrüchen, stärkend auf das Nervensystem, löst Verkrampfungen, verhilft zu Ausgeglichenheit und Entspannung und behebt chronische Ermüdungserscheinungen. Je nach Bedarf am Abend trinken oder auch über den Tag verteilt.
3.1.5. Frauenmantel-Tee
Er enthält auch Phytoöstrogene , soll hormonell ausgleichend in den Wechseljahren wirken, zur Lockerung des Beckenbereichs beitragen und bei Menstruationsbeschwerden getrunken werden.
3.2. Sonstige Medikamente, die bei Wechseljahresbeschwerden eingesetzt werden
Auch Synthetische Medikamente können bei Wechseljahrsbeschwerden hilfreich sein.Hier wären unter anderen, insbesondere bei mittleren bis schweren Depressionen, die
3.2.1. selektiven Serotonin- Wiederaufnahmehemmer
Fluoxetin, Paroxetin und Venlafaxin zu nennen. Allerdings ist ihr Einsatz in der Praxis eher selten. Wenn man aber trotz intensiver Bemühungen mit Gesprächen und pflanzlichen Mitteln (z..B. Johanniskraut…) nicht weiterkommt oder das Krankheitsbild zu schwer ist, können sie der Patientin eine echte Hilfe sein und wieder neuen Lebensmut verschaffen.
Die Arzneistoffe Raloxifen und Tibolon gehören auch in die Gruppe der SERM´s (selektiver Östrogenrezeptormodulator) und werden bei Osteoporose eingesetzt,
Je nach Symptomen werden bei besonders schmerzhaften Blutungen auch die Schmerzmittel Ibuprofen, Paracetamol, Butylscopalamin (wirkt besonders gutkrampflösend) und Metamizol eingesetzt.
3.3. Spezielle Nahrungsergänzungsmittel für die Zeit der Hormonumstellung siehe auch 2.1.1.
mit abgestimmten Vitaminen, Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen,… ( siehe oben) unterstützen den Körper in seinen Funktionen, gerade auch, wenn die Ernährung nicht ganz ausgewogen ist.