Welches ist der beste Milch-Ersatz? Sojamilch, Hafermilch, Reismilch oder Mandelmilch?

Tipps, Fakten und Mythen rund um den Milch-Ersatz

Veggie-Milch ist auf dem Vormarsch. Doch welche ist die Beste? Hier werden die Unterschiede unter die Lupe genommen, mit Mythen aufgeräumt und Fakten dargelegt.

Dies ist in meinen Augen keine Werbung, da ich von niemanden bezahlt werde und keinerlei persönliche Kontakte zu den Herstellern habe, sondern nur meine Leser informieren möchte. Wenn der Artikel dennoch im rechtlichen Sinne Werbung sein sollte, deklariere ich ihn als solche. Ja, ich nenne mehrere Markennahmen, aber der Vergleich von verschiedenen Produkten ist ja der Sinn des Artikels!

Dies ist auch keine medizinische Empfehlung im schulmedizinischen Sinne und auch sonst nicht. Es ist eine Aufklärung über verschiedene Fakten im Zusammenhang mit Milchdrinks und die subjektive Darlegung meiner persönlichen Meinung und meines Geschmacks, welche aber hier nicht als ärztliche Meinung zu verstehen sind.

Hallo Ihr Lieben!

Milch-Ersatz-Produkte verdrängen die Milch immer mehr aus den Regalen – zu Recht, wie ich finde. Auch ich bin ins Lager der Ersatz-Milch-Trinker übergegangen, wobei ich zwar nur noch diese spezielle (Hafer-) Milch trinke, aber Sahne und Produkte wie Käse durchaus noch verzehre – also nicht prinzipiell Milch (-Produkte) ablehne (anders als Fleisch). Allerdings ,,brauche“ ich auch jeden Tag mindestens 750 ml Milch (-Ersatz). Denn ich esse am Morgen mein Over-Night-Oatly (aus eben dieser Milch, Vollkorn-Haferflocken, Chia, Leinsamen, Nüssen und zwei Stücke kleingeschnittenes Obst, das ich morgens noch hinzufüge. Zusätzlich trinke ich noch 1-2 Protein-Shakes, die mir mit Hafer-Milch schlichtweg einfach besser schmecken als mit Wasser. Protein-Shakes sind nicht optimal, aber besser, als zu wenig Eiweiß zu essen. Und auch mein Kaffee besteht zu 25% aus Milch (-Ersatz). Tatsächlich ist Milch also für mich ein Grundnahrungsmittel, über das ich mir schon meine Gedanken mache …

Schauen wir und als erstes die Argumente an,

Warum Ersatzmilch als echte Alternative gesehen werden kann!

Für mich gibt es zwei Hauptargumente, die für sich schon so stark sind, dass es mir eines genügen würde, um meinen doch beträchtlichen Milchverzehr umzustellen.

Zum einen hat ,,Kunstmilch“ einen wesentlich besseren CO2-Fußabdruck. So sprechen etwa 70 Prozent weniger schädliche Klimagase z.B. bei der Produktion von Hafermilch im Vergleich zu Kuhmilch für sich.

Manche der Getreidearten zur Herstellung (z.B. Hafer und Roggen) sind regional erhältlich und wachsen in den gemäßigten Breiten, ihr Anbau verbraucht weniger Wasser.

Das zweite ,,große“ Argument ist die Massentierhaltung zur Milchproduktion. Oft dürfen die Kühe nicht mehr auf die Weide, sind ihr Leben lang angebunden auf unbequemen, für sie unnatürlichen Böden. Obwohl Kühe sehr soziale Tiere sind, wird ihnen kein soziales Leben mehr zugestanden, die Kälbchen werden ihrer Mutter bald nach der Geburt weggenommen und nicht selten endet das Leben nach Jahren auf den gleichen 1,5 Quadratmetern in einem engen Stall mit einer stressigen Fahrt zum Schlachter.

Dazu kommt, dass Milch-Kühe jedes Jahr Kälbchen bekommen müssen, damit sie Milch geben können! Deshalb werden sie, sobald sie geworfen haben, wieder künstlich besamt … NICHT SCHÖN! Über die Schlachtungsbedingungen rede ich hier nicht! Wer einmal eine Kuh aus der Nähe gesehen hat und erkannt hat, wie sie fähig ist, Beziehungen (auch zu Menschen) aufzubauen, wer gesehen hat, wie sie es genießt, wenn die Sonne auf ihren Rücken scheint, wie sie sich liebevoll um ihr Kälbchen kümmert und wie fröhlich die Kälbchen auf der Weide mit einander spielen,(was den meisten Kühen nie vergönnt ist), der kann nicht glauben, dass der Mensch diesen wunderschönen Lebewesen diese Haltung antut!

Warum ich persönlich mich für einen einzigen Haferdrink entschieden habe, wird klarer, wenn man verstanden hat, dass Milchersatzprodukte je nach Hauptzutat stark variieren. Ich schaue, wann dieser Drink im Sonderangebot ist und kaufe dann relativ viel davon ein, denn Milchdrinks halten sich meist viele Monate. Der Preis ,,meines“ Milchdrinks variiert übrigens zwischen 1,49 und 3,69 Euro – Preise anzugeben ist deshalb ungenau …

Warum uns Ersatz-Milch auch schmecken muss!

Es wäre nun aber falsch, nur die Nährwerttabelle im Auge behalten, denn wenn das Ganze nicht schmeckt, dann trinken wir es meist auch nicht! So ist die Entscheidung, auf Ersatz-Milch umzusteigen, sicherlich löblich, wenn man es aber nicht pragmatisch angeht, oft zum Scheitern verurteilt. Denn Geschmack, Konsistenz, Preis und Inhaltsstoffe sind verwirrend unterschiedlich. Dennoch möchte man sich, nach einer gewissen Probephase, die wir dem Projekt ,,Milchersatz“ sicher zubilligen müssen, nicht jeden Tag über einen anderen Nachteil ärgern müssen, den man nicht mag. Ich habe etwa 10 solcher Produkte ausprobiert, bevor ich ,,zufrieden“ war. Allerdings kommt dazu, dass man Milch vielleicht gar nicht pur trinkt, sondern nur zum Kochen oder für den Kaffee braucht. Und je nach Zubereitung schmecken die Milch-Imitate dann vielleicht ganz anders, um nicht zu sagen vielleicht sogar, plötzlich gut! Deshalb ist es wichtig, den Milchdrink immer pur und bei seiner Bestimmung zu testen!

Kriterien zur Auswahl

  • Wie schmeckt das Ganze? Machen wir uns nix vor: Geschmacksträger sind nun ´mal Fett und Zucker. Also ist es wichtig, diese Werte nicht von vorneherein zu verteufeln, sondern diesen ,,Milchdrink“ als Nahrung anzusehen, dessen Kalorien in das Tages-Kalkül mit einbezogen werden müssen.
  • Zu zweiten ist auch die Konsistenz wichtig. Wahrscheinlich wisst ihr es bereits, dass ,,Barista“ im ursprünglichen Sinne ,,eine Person im Gastgewerbe, die in einer Espressobar oder einem Café für die Zubereitung des Kaffees verantwortlich ist“ bedeutet. Mit Barista-Milchdrink ist, davon abgeleitet, ein Milchdrink gemeint, der sich aufschäumen lässt, also für die Zubereitung von verschiedenen Kaffee-Spezialitäten (mit aufgeschäumter Milch) geeignet ist (außerdem klingt dieses Wort an sich schon cool, besonders, solange man seine Bedeutung nicht kennt, oder 😉 ?
  • Als dritten und letzten Punkt geht es schließlich um die objektiven ,,Inneren Werte“ … Ein Punkt der sicherlich etwas mehr Gedanken in Anspruch nimmt …

Das Problem mit dem Calcium und den Vitaminen

  • Kommen wir nun also zu diesen inneren Werten. Zum einen ist uns ja Milch so wichtig, da wir Calcium brauchen. Allerdings hat Milch gar nicht so furchtbar viel davon. Kuhmilch, Dickmilch, Quark und Kefir enthalten etwa pro 100 ml 120 mg Calcium, Joghurt 130 mg, Gouda, Edamer, Appenzeller sind dagegen wahre Calcium-Helden mit 720 mg und 100 gr. Emmentaler (45% Fett i. Tr.) toppt diese noch mit stolzen 1029 mg Calcium pro 100 ml. Mit ein Grund, warum ich immer noch Käse esse, neben der Tatsache, dass diese Hartkäsearten auch kaum noch Lactose enthalten. Calcium brauchen wir hauptsächlich für den Aufbau von Knochen und Zähnen. Um nicht um den heißen Brei herumzureden, hier die Fakten:
  • Tagesbedarf: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt täglich 1.000 mg Calcium für Erwachsene, mehr als 2500 mg sollten es nicht sein, sonst drohen Verstopfung, Nierenerkrankungen und/ oder Atherosklerose. Aber damit ist die Calcium-Sache noch nicht erledigt.
  • Denn Calcium wird benötigt, damit es in den Knochen eingebaut werden kann, dazu Vitamin D3 und Vitamin K2. Ist kein K2 vorhanden, wird es möglicherweise auch in die Gefäße eingebaut und verkalkte Gefäße brauchen wir nicht, oder? Nebenbei erwähnt, ist also auch die Vitamin D3-K2 Kombi etwas, woran wir bei normaler Nahrung und bei normaler Sonnenbestrahlung häufig einen Mangel haben und es deshalb vielleicht sowieso einnehmen müssen, künstliche Milch hin oder her …
  • Wieviel Calcium ist nun aber in Milch vorhanden?
  • Zurück zum Calcium: Ich habe mir einige Zutatenlisten dieser Drinks angesehen. Überraschung! Entweder, es waren einige Vitamin und Calcium zugesetzt oder eben nicht. Wenn das der Fall war, waren die zugesetzten Nährstoffe, zumindest bei den Drinks, die ich mir näher angesehen habe, immer gleich!
  • Bei den Dinks, bei denen Calcium und Vitamine zugesetzt wurde, waren immer folgende Werte angegeben: Vitamin D 0,75 µg, Vit. B 2 (Riboflavin) 0,21 mg, B12 0,38 µg,(15% des Tagesbedarfs der letzten 3), und- auch Calcium, nämlich genauso viel wie in Milch – 120 mg! Selten war noch Jod zugesetzt. Allerdings so wenig, dass man dieses in meinen Augen sowieso ersetzen muss. Denn nur begeisterte Fisch- und/oder Algen-Esser kommen bei normaler Ernährung auf die empfohlenen 180-200 µg pro Tag! Aber so eine Dauereinnahme muss man immer mit seinem Arzt besprechen, da es wichtig ist, die Schilddrüsen Werte vorher zu checken. Also, zurück zur Milch. Da können wir also auf winzige (zugesetzte) Menge an Jod verzichten, sie stört aber auch nicht!

Die Zeitschrift Ökotest vergibt Minuspunkte für Vitamine in Veggie -Milch

Wenden wir uns an dieser Stelle einmal der Zeitschrift ,,Öko-Test“ zu, die natürlich auch schon Milchdrinks getestet hat. Was mich allerdings etwas stutzen ließ, war die Tatsache, dass die Autoren den Zusatz an Vitaminen und Calcium als negativ bewerteten und deshalb sogar jeweils eine Note abgezogen haben Warum dass? … Sehen wir uns die Fakten an

In Ökotest (Hanh Friedrich/Meike Rix/Lena Wenzel; Hafermilch im Test: Wie empfehlenswert sind Alpro, Oatly & Co. als Milchersatz? Jahrbuch Kinder und Familie für 2022 | | Kategorie: Essen und Trinken | 09.12.2021)

wird geschrieben:

,, … So liegt der Eiweißgehalt von Hafermilch bei höchstens einem Drittel dessen, was Kuhmilch  an Eiweiß zu bieten hat. Vor allem: Pure Hafermilch ist keine Calciumquelle. Für Veganer ist es deshalb naheliegend, Pflanzenmilch mit zugesetztem Calcium zu verwenden.

Calciumcarbonat ist als Zusatz in Hafermilch beispielsweise unproblematisch. Anders sieht das bei Calciumphosphat und Tricalciumphosphat in der Zutatenliste aus. Auch Kaliumphosphat als Säureregulator muss nicht sein. 

Denn: Große Mengen an Phosphat schaden den Nieren. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) schätzt, dass die Europäer mittlerweile bis zu 30 Prozent der Phosphate über Zusatzstoffe in Lebensmitteln aufnehmen. Aus unserer Sicht sind die phosphathaltigen Zusatzstoffe eine unnötige Belastung.“

Okay… Das ist an sich auch gar nicht falsch… Allerdings liegen alleine in diesem kurzen Abschnitt ein paar klitzekleine Denkfehler, die ich gerne aufklären möchte.

Phosphat

So ist in ,normaler“ Milch Calcium auch größtenteils auch an Phospat gebunden ist und ist auch nicht gerade arm an Phosphat. Phosphate sind übrigens Salze und Ester der Phosphorsäure.

Phosphat aus Milch, Fleisch, Fisch, Eiern, Nüssen, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten ist ein wichtiger Bestandteil von Zellen und Körpergewebe und wird zudem bei vielen biologischen Prozessen im Körper wie bei der Knochen- und Zahnmineralisation, der Energieproduktion und bei dem Stoffwechsel von Proteinen, Kohlenhydraten und Fetten benötigt.

Der tägliche Bedarf an Phosphat beträgt etwa 700-1250 mg pro Tag für Erwachsene.

Natürlich ist zu viel Phosphat nicht gut, aber ich persönlich finde es nicht verwerflich, wenn in einem ,,Nachahmprodukt“ in etwa die gleichen Werte angestrebt werden, wie im Original, zumal eine gewisse Menge an Phosphat durchaus notwendig ist, auch wenn es bei vielen veränderten Lebensmittel (Fertigprodukten, Wurstwaren) in höheren Mengen vorkommt. Bei zu viel Phosphat im Körper kann es zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen kommen, gerade auch bei Nierenproblemen. Hat jemand eine Einschränkung seiner Nierenfunktion (sollte er deshalb tatsächlich sehr auf die Phosphataufnahme achten, denn wenn die Nieren nicht in der Lage sind, überschüssiges Phosphat auszuscheiden, kann dies tatsächlich zu einem Anstieg des Phosphatspiegels im Blut führen (Hyperphosphatämie), mit oder ohne künstliche Milch. Wenn sich aber jemand vorwiegend frisch ernährt, ist das Problem weniger gegeben.

Die Nachteile einer zu hohen Phosphatkonzentration wären Knochenproblemen, (verminderte Knochenmineralisation), Nierenerkrankungen können verschlimmert werden, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht sich, warum man insgesamt auf die aufgenommene Menge an Phosphat achten sollte.

Eiweißgehalt

Eiweiß ist für Vegetarier, die keinem ausgeklügelten Essensplan folgen, öfters Mangelware. Zwar ist es schon möglich, aufgrund von Eiern, Fleischersatzprodukten, Hülsenfrüchten & Co auch als Nicht-Fleisch-Esser genügend Eiweiß zu sich zu nehmen, aber wenn man einmal aufschreibt, was man so isst, kommt man oft auf eine Unterversorgung. Ehrlich gesagt, macht Milch da den Kohl auch nicht unbedingt fetter.

Ist der Zusatz von Vitaminen schädlich?



Kommen wir zu den zugesetzen Vitaminen, die die Autorinnen von Ökotest ebenfalls zum Notenabzug bewegt haben:

Fragen wir uns zuerst einmal, wieviel der zugesetzte Vitamine in 100 ml ,,echter“ Milch vorhanden sind.

Folgenden Angaben (Quelle: Souci, Fachmann, Kraut – Die Zusammensetzung der Lebensmittel, Nährwert-Tabellen) … (bezogen auf 1,5 bzw. 3,5% Fettanteil in Milch)

  • Vitamin D 28/88 ng,
  • Vit. B2 jew. 180 µg =0,18mg,
  • Vit. B 12 420/408 ng=0,42 bzw. 0,408 µg

In den Milchdrinks sind enthalten:

  • Vitamin D 0,75 µg/100 ml (Tagesbedarf für Erwachsene zwischen 600 IE (15 µg) und 2000 IE (50 µg] Vitamin D pro Tag). Allerdings wird diese Dosierung auf der Packung als 22% des Tagesbedarfes angegeben. Handelt es sich um einen Einheitenfehler auf den Packungen? Anscheinend bin ich die einzige, der das aufgefallen ist … SELTSAM! Aber egal, wo der Fehler liegt, schädlich ist diese doch sehr geringe Menge Vitamin D auf keinen Fall. Man könnte höchstens argumentieren, dass sie etwas höher sein könnte, um den in Deutschland weit verbreiteten Vitamin D-Mangel vorzubeugen.
  • Es wird geschätzt, dass bis zu 60% der deutschen Bevölkerung einen Vitamin D-Mangel haben, insbesondere ältere Menschen, Menschen mit dunkler Hautfarbe, Menschen, die sich wenig im Freien aufhalten und Menschen mit chronischen Erkrankungen, denn der niedrige Sonnenstand und des Tragens von wärmender Kleidung verhindert die körpereigene Vitamin D Synthese zum Großteil besonders im Winter!





Kommen wir zu Vitamin B2 (Riboflavin).

In 100 ml Milchdrink sind Vit. B 2 (Riboflavin) 0,21 mg, enthalten, das sollen 15 % sein. Je nach Literatur wurde ein Tagesbedarf von 1,1 mg (Frauen) und 1,4 mg (Männer), das stimmt also grob. In Milch ist übrigens etwas weniger Vit. B2 jew. 180 µg =0,18mg, enthalten!

Ein Mangel an Vitamin B2 tritt nicht selten bei Vegetariern und Veganern auf. Es ist hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln wie Milchprodukten, Fleisch und Fisch vorhanden. Laut offiziellen Schätzungen haben etwa 9-16% der deutschen Bevölkerung einen Riboflavin Mangel.

Vitamin B12 ist in der Kunstmilch 0,38 µg enthalten, in der echten Milch ein kleines bisschen mehr 0,42 bz. 0,408 µg.

Auch ein Mangel an Vitamin B12 ist in Deutschland häufig, insbesondere bei älteren Menschen und Veganern. Es kommt fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vor, so dass Menschen, die sich vegan ernähren, ein erhöhtes Risiko für einen Mangel haben. Es wird geschätzt, dass etwa 5-15% der deutschen Bevölkerung einen Vitamin B12-Mangel haben.

Insgesamt teile ich die Auffassung der Öko-Zeitschrift-Autorinnen nicht, dass der Zusatz der Vitamine D, B2 und B12 irgendwelche Nachteile für den Konsumenten hat, im Gegenteil! Da gerade an diesen Vitaminen häufig ein Mangel vorhanden ist, halte ich den Zusatz für sinnvoll, zumal die Veggie-Milchdrinks so der echten Milch noch mehr ähneln und die Konsumenten so nicht noch zusätzlich die fehlenden Nährstoffe ersetzen müssen. Schließlich hoffen sie auf ein annährend gleichwertiges Ersatz-Produkt, was ohne diese Zusätze nicht gegeben wäre.

Gentechnisch verändertes Soja – ein Nachteil?

Auch gentechnisch verändertes Soja, z.B. in Edeka Bio + vegan Sojadrink Classic wurde negativ bewertet. Zu Recht?  

Dazu ein kurzer Exkurs in den Soja-Anbau. Soja stammt vor allem aus den USA, Brasilien und Argentinien, wobei in den USA der Gentechnik-Anteil an der Sojafläche bei über 90 Prozent liegt und in Argentinien bei quasi 100 Prozent.

Die eingebaute DNA macht die gentechnisch veränderten Sojapflanzen immun gegen Unkrautvernichtungsmittel, weshalb die Felder öfters besprüht werden können. Allerdings passen sich die Unkräuter mit der Zeit an und werden auch resistent – die Landwirte müssen immer öfter sprühen. So ist zwischen 2006 und 2011der Herbizid Einsatz auf den Gentechnik-Sojafeldern um 13,5 Prozent gestiegen. Manche durch Gentechnik veränderte Sojapflanzen produzieren darüber hinaus selbst Insektengifte durch Einbau der DNA des Bakteriums Bacillus thuringiensis in ihr Erbgut.

Das ist ein Eingriff in die Natur, der ihr auf keinen Fall guttun kann. Für mich sist dieser Aspekt schon allein für sich genommen ein Argument, was mich dazu bewegt, gentechnisch veränderte Lebensmittel soweit auf einfachem Wege möglich, zu vermeiden.

Dazu ist fraglich, ob der menschliche Organismus mit diesem genetisch unnatürlich veränderten Produkt so ohne weiteres klarkommt. Darauf gibt es leider keine eindeutige Antwort, denn es spielen hierbei verschiedenen Faktoren, wie der Art der genetischen Veränderung, der Menge und Häufigkeit des Verzehrs sowie der individuellen Empfindlichkeit und Gesundheitszustand eine Rolle.

Allerdings gibt es einige Studien, die darauf hindeuten, dass genetisch verändertes Soja gesundheitsschädlich sein kann. Zum Beispiel wurde in einer Studie mit Ratten festgestellt, dass der Verzehr von genetisch verändertem Soja bei den männlichen Tieren zu einer Verringerung der Spermienzahl und einer Veränderung der Leberfunktion führte. Bei weiblichen Ratten wurden allerdings keine signifikanten Unterschiede festgestellt.

Cha JY, Ahn HY, Kim YH, Jeong IH, Lee SD, Lee JH, Kim JH, Hong YS, Park JS. Evaluation of 90-day feeding test of genetically modified soybean in Sprague-Dawley rats. J Food Sci Nutr. 2010;15(3):277-285. doi: 10.3746/jfn.2010.15.3.277.

Natürlich kann man solche Ergebnisse nicht ohne weiteres auf den Menschen übertragen.Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass genetisch verändertes Soja in vielen Lebensmitteln enthalten ist, und dass es nicht immer leicht ist, es zu vermeiden, aber darauf ankommen lassen sollte man es meiner Meinung nach nicht.

Kommen wir zurück zu der Edeka Sojamilch. Also nicht kaufen wegen Gentechnik? Der Klopper kommt, wenn man den Artikel genau liest. Da steht wortwörtlich:

„Zwar handelt es sich bei den in der Edeka-Sojamilch durch ein Speziallabor nachgewiesenen Mengen um Verunreinigungen. Doch sie zeigen, dass sich die Gentechnik nicht kontrollieren lässt. Laut Gutachten des Anbieters war weder in chargengleichen Rückstellmustern noch in der zugehörigen Rohware GVO-Soja nachweisbar. Das von ÖKO-TEST beauftragte Labor bestätigt unser Testergebnis.“ Also war die Menge gentechnisch veränderten Sojas verschwindend gering und der Nachweis konnte nicht reproduziert werden … Oder lest Ihr das anders? In meinen Augen ist eine solche einmalig aufgetretene Verunreinigung (evtl. durch Rückstände in der Maschine o.ä.) beachtenswert und sollte untersucht werden, den Milchdrink nun aber deshalb ,,durchfallen“ zu lassen, finde ich auch nicht ganz okay.

Was ist mit Nickel?

Ein weiterer Kritikpunkt war Nickel in den Milchdrinks. Nickel war anscheinend insgesamt in vier der getesteten Milchdrinks in ,,problematischen Mengen“ enthalten, darunter auch im Edeka Bio + vegan Sojadrink Classics-Soja. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit sollten Erwachsene nicht mehr als 168 Mikrogramm Nickel am Tag aufnehmen. Anscheinend reichte schon 250-Milliliter des aus, um etwas mehr als die Hälfte des Grenzwertes zu erreichen.

Eine Überdosierung von Nickel kann folgende Auswirkungen haben

  1. Allergische Reaktionen: Nickel ist ein häufiges Allergen und kann allergische Reaktionen wie Hautausschläge, Juckreiz, Rötungen und Schwellungen verursachen.
  2. Toxische Wirkungen: Ein zu hoher Nickelgehalt im Körper kann auch toxische Wirkungen haben, insbesondere auf die Leber und Nieren. Es kann auch Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen.
  3. Krebs: Einige Studien deuten darauf hin, dass ein erhöhter Nickelgehalt im Körper das Risiko für bestimmte Krebsarten wie Lungenkrebs, Nasenkrebs und Knochenkrebs erhöhen kann.
  4. Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähigkeit: Eine hohe Nickelbelastung im Körper kann auch die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und zu verminderter Spermienqualität führen.

Nickel ist also anscheinend häufiger in Milchdrinks vorhanden. Aus diesem Grund ist es wichtig, darauf zu achten, auch ansonsten nicht zuviel Nickel zu sich zu nehmen. Aus diesem Grund habe ich Euch den Nickelgehalt verschiedener anderer Nahrungsmittel aufgeschrieben:

  • Hülsenfrüchte (z.B. Sojabohnen, Linsen): 0,5 – 3,5 mg pro 100 g
  • Nüsse (z.B. Cashewnüsse, Erdnüsse): 0,3 – 3,3 mg pro 100 g
  • Vollkornprodukte (z.B. Weizen, Hafer): 0,1 – 0,7 mg pro 100 g
  • Schokolade: 0,1 – 0,5 mg pro 100 g
  • Tee: 0,5 – 1,5 mg pro 100 g Frühstücksflocken 0,08 mg pro 100g Schokolade 4 mg pro kg und Bohnen und Walnüsse etwa 2 mg pro kg.

Der Nickelgehalt in Milch ist relativ gering und liegt normalerweise bei etwa 0,04 – 0,06 Mikrogramm pro Gramm. Daher enthält eine Portion von 250 ml Milch etwa 0,01 – 0,015 Mikrogramm Nickel.

 Fett und Zucker

Fett muss für die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine und als Geschmacksträger vorhanden sein. Wenn aber der Fettgehalt relativ hoch ist, muss das aber ins Fett-Kalkül mit einbezogen werden – die Butter sollte dann also nicht ganz so dick aufs Brot geschmiert werden …

Zucker: Oft steht da „Ohne Zuckerzusatz“ . Allerdings heißt das nicht, dass kein Zucker vorhanden ist! Der Zucker, der im Inhaltsstoff sowieso vorhanden ist, ist noch da!

Dachverband der Deutschsprachigen Wissenschaftlichen Osteologischen Gesellschaften (DVO). Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose (S3-Leitlinie). AWMF-Registernr.: 183-001. 2017.

Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE), Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung (SGE) et al. Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Bonn: DGE; 2017.

World Health Organization (WHO), Food and Agricultural Organization of the United Nations (FAO). Vitamin and mineral requirements in human nutrition. Genf: World Health Organization; 2004.

Im Folgenden habe ich Euch einige der Milchdrinks mit ihren Werten aufgeschrieben (war eine echte Fleiß-Arbeit…)

Beispiele und Fakten zu den einzelnen Milch-Drink-Sorten

Zuerst möchte ich mich dem

Glykämischen Index (GI) der Milcharten

zuwenden.

Der GI ist ein Maß zur Bestimmung der Wirkung eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittels auf den Blutzuckerspiegel. D.h. er sagt aus, wie hoch der Blutzucker nach einem bestimmten Zeitraum nach Aufnahme einer bestimmten Menge des Lebensmittels ist. Gut ist ein niedriger glykämischer Index, denn dann steigt der Blutzuckerspiegel langsamer und/nicht so hoch an und fällt auch langsamer wieder ab. Man bleibt länger satt und die Schwankungen sind geringer, was sich auch auf den Insulinhaushalt und die beeinflussenden Stoffwechselwege auswirkt. Ist man ständig Nahrungsmittel mit einem hohen GI, ist die Gefahr einer sogenannten peripheren Insulinrezistenz und später vielleicht sogar eines Diabetes mellitus gegeben.

Es wird immer wieder behauptet, dass er bei Milchdrinks ungleich höher als bei Milch selbst sei. Das ist allerdings außer bei Reisdrinks nicht korrekt.

Der Glykämische Index von

  • Milch, 3,5% Fett wird mit 27 % (niedrig), von
  • entrahmter Milch mit 32%. ( niedrig), von
  • Soja-Milch mit 36 % (mittel), von
  • Hafermilch mit 30% (niedrig), von
  • Reismilch mit 86 %(hoch) und von
  • Mandelmilch mit 30 % (niedrig) angegeben.

GI-Handbuch Nr.1

https://www.femininundfit.de/glykaemischer-index-tabelle-mit-gi-werten-von-milch-und-milchprodukten-mit-glykaemischer-last

Hafermilch

Hafermilch (Handelsbezeichnung „Haferdrink“), in der EU darf das Ersatzprodukt nicht mit der Bezeichnung ,,Milch“ auf den Markt gebracht werden.

Beispiele: Werte der Produkte immer pro 100 ml

  • Alpro Hafer Original: 46 kcal, Fett 1,5 g, Kohlenhydrate (KH) 7,2 g, Zucker 3,3g, Protein (Eiweiß) 0,3 g, Vitamin D 0,75 µ, B2 0,21 mg, B12  0,38µ (15% des Tagesbedarfs der letzten 3), Ca 120 mg, zufälliger Preis 8x1L l2,99 Euro
  • Alpro Hafer Drink Barista 59 kcal, Fett0,3g, Zucker 3,3g, Eiweiß 800 mg, Vit. u. Ca, 4x1L 8,99
  • Landliebe Haferdrink: 30 kcal, Fett 1,6g, Zucker 2,1g, Protein 1,7 g, Vitamine sind ident. mit Alpro, ebenso Ca. Zufälliger Preis 6x1L 7,99 Euro.
  • Oatly Haferdrink Barista 61 kcal, Fett 3 g, Zucker 3,4g, Eiweiß 1,1 übl. Vitamine, Ca und Jod 22,5 Mü, 10x 500ml 12,99 Euro
  • Oatly Bio Hafer Drink 37 kcal, Fett 0,5 g, Zucker 2,5 g, Eiweiß 0,1g keine Vit zugesetzt d 6x1L. 9,99 Euro
  • Haoly Bio Kokos Haferdrink 53 Kcal, Fett 3,0g, Zucker 4,0g, Eiweiß 400 mg, Ca, Vit. wie bei 1. zugesetzt.

Herstellung von Hafermilch:

Dies sind zwei Rezepte mit ganzen Körnern. Verwendet man Haferflocken, gibt das meist eine ziemlich schleimigen Konsistenz. zu vermeiden.

Einfach:

Auf einen Liter Wasser benötigt man ungefähr 100g eingeweichte Haferkörner (die Hafermenge ist Geschmackssache). Wasser und eingeweichte Körner in den Mixer geben. Ungefähr eine Minute auf hoher Stufe mixen und fertig ist die Hafermilch.

Raffiniert:

Zutaten

150 Gramm Haferkörner, 1 Liter Wasser, 8 Datteln, 3 TL Zucker oder Honig, eine Prise Salz,1 Esslöffel Raps-Öl, Sonnenblumen-Öl hat ein ungünstigeres Fettsäureverhältnis (Omega 3 zu Omega 6 Fettsäuren).

Zubereitung

150 gr. Haferkörner 12 Stunden in 200ml heißes Wasser einweichen

Datteln etwa 30 Minuten in warmem Wasser einweichen.

Den eingeweichten Hafer in den Standmixer geben und 400 Milliliter erwärmtes Wasser hinzufügen.

Datteln trockentupfen und in den Mixer geben.

Die Mischung nun etwa zwei Minuten lang pürieren.

Den fertigen Milchersatz anschließend durch ein feines Sieb oder Küchentuch in eine Schüssel abseihen.

Flüssigkeit in einen Messbecher umfüllen, mit Wasser auf einen Liter auffüllen, 1 Essl. Öl und eine Prise Salz hinzugeben und gut durchmischen.

Den leckeren Drink genießen …

Wie lange hält sich selbstgemachte Hafermilch?

Im Kühlschrank ist die Milchalternative etwa drei Tage haltbar.

Ebenfalls ein Getreidedrink, allerdings Roggen:

Alpro cremiger Roggen 44 kcal Fett 1,5g, Zucker 3,5g, Eiweiß 600 mg, Vit. u. Ca.

Auf dem Bild seht Ihr mein „Over-Night Oat Meal“ mit gekochten Haferflocken, Chia, Mandeln und Leinsamen und natürlich – mit meiner Veggie Milch-Drink! Dazu kommt immer noch ein oder zwei Stücken Obst – fertig ist mein Frühstück, das mir mit komplexen Kohlenhydraten, Vitaminen, Eiweiß, Omega 3 Fettsäuren und alles, was mein Körper so braucht bis am Nachmittag Kraft und positive Energie gibt.

Reismilch

Reismilch darf auch nicht als „Milch“ bezeichnet werden und wird daher u. a. als „Reis Drink“ vermarktet.

Reismilch wird aus Vollkornreis produziert, der dazu zunächst gemahlen, mit reichlich Wasser gekocht, fermentiert und gefiltert, mit Öl versetzt, emulgiert und dann mit mehreren Zutaten vermischt.

Beispiele: Werte der Produkte immer pro 100 ml

  • Reismilch DM Naturel Fett 1,1 g, Kcal 48 Fett 110 mg Eiweiß 100 mg Zucker 6,7 g, Zufälliger Preis 100 ml 1,45 Euro
  • Alpro Reisdrink Original 47 kcal, Fett, 1g Zucker 3,3 g, Eiweiß 100 mg, keine Vit/Ca. 8×1 l4,99 Euro

Sojamilch

Auch sie darf in der EU nicht mit Milch bezeichnet werden, sondern wird ,,Sojadrink“ genannt. Traditionelle Sojamilch ist eine stabile Emulsion aus Öl, Wasser und Proteinen. Die Flüssigkeit wird durch das Einweichen trockener Sojabohnen hergestellt, die anschließend mit Wasser ausgedrückt werden.

Bereits 1995 wurde in dem New England Journal of Medicine eine Metaanalyse (Untersuchung mehrerer Studien) veröffentlicht, die zeigen konnte, dass Soja Serumcholesterin, LDL und Triglyceride senken konnte, jedoch das ,,gute“ Cholesterin, das HDL nicht anheben konnte.

J. W. Anderson, B. M. Johnstone, M. E. Cook-Newell: Meta-analysis of the effects of soy protein intake on serum lipids. In: The New England Journal of Medicine. Band 333, Nr. 5, 3. August 1995, ISSN 0028-4793, S. 276–282, doi:10.1056/NEJM199508033330502PMID 7596371.



Werte einer handelsüblichen Sojamilch: Eiweißgehalt 3 bis 4 g/100 ml (entspricht etwa dem der Kuhmilch), Kohlenhydratgehalt, ca. 2 g, Fettgehalt, ca. 2,2 g, liegen unter dem der Kuhmilch (Kohlenhydrate 4,8 g; Fett 3,5 g). Isoflavone

Bedeutung der Isoflavone

Chemisch-strukturellen Ähnlichkeit zu den Geschlechtshormonen Östrogen und Androgenen, haben aber keine negativen Auswirkungen auf männliche Sexualhormone.

Ein hoher Konsum von Sojaprodukten ist mit einem geringeren Krebsrisiko bei Prostata- und Brustkrebs (Metaanalyse 2014) assoziiert

Isoflavone gelten als sicher.

Shumin Qiu, Chongmin Jiang: Soy and isoflavones consumption and breast cancer survival and recurrence: a systematic review and meta-analysis. In: European Journal of Nutrition. Band 58, Nr. 8, Dezember 2019, S. 3079–3090, doi:10.1007/s00394-018-1853-4PMID 30382332.

Catherine C. Applegate, Joe L. Rowles, Katherine M. Ranard, Sookyoung Jeon, John W. Erdman: Soy Consumption and the Risk of Prostate Cancer: An Updated Systematic Review and Meta-Analysis. In: Nutrients. Band 10, Nr. 1, 4. Januar 2018, S. 40, doi:10.3390/nu10010040PMID 29300347PMC 5793268 (freier Volltext).

2019 betrachtete eine Übersichtsarbeit die Ergebnisse von Beobachtungsstudien und kam zu dem Schluss, dass der Konsum von Soja und Soja-Isoflavonen das allgemeine Sterberisiko verringert.

Seyed Mostafa Nachvak, Shima Moradi et al. Soy, Soy Isoflavones, and Protein Intake in Relation to Mortality from All Causes, Cancers, and Cardiovascular Diseases: A Systematic Review and Dose-Response Meta-Analysis of Prospective Cohort Studies. In: Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics. Band 119, Nr. 9, September 2019, S. 1483–1500.e17, doi:10.1016/j.jand.2019.04.011PMID 31278047

Beispiele Angaben/ 100g

  • Alpro Barista Sojadrink 42 kcal, Fett 1,9g, Zucker 2,5g, Eiweiß 120 mg, die üblichen zugesetzte nVitamine; 1l 2,29 Euro
  • dm Bio Drink Soja Natur 38 kcal, Fett 1,9 g, Zucker 0,7g, Eiweiß 3,2g keine Vitamine,  0,95 Euro

Sojamilch enthält kein Vitamin B12, kein Vitamin C, weniger Vitamin B2, weniger Calcium als Kuhmilch, ist aber reich an ungesättigten Fettsäuren und hat kein Cholesterin oder Lactose. Allerdings ist eine Allergie auf Soja nicht so selten. Wenn man beispielsweise bereits eine Allergie auf Birkenpollen hat, kann es durch die ähnliche Proteinstruktur zu Kreuzallergien kommen.

Herstellung von Sojamilch

Es gibt unterschiedliche Arten der Sojamilchzubereitung. Zuerst müssen die gelben, getrockneten Sojabohnen in Wasser (Verhältnis 1:10) eingeweicht werden. Anschließend wird das Ganze im Mixer püriert Um die verdauungshemmenden Giftstoffe (Trypsin-Inhibitoren) unschädlich machen zu können, wird die Masse anschließend 20 Minuten gekocht.

Entweder vor oder nach dem Kochen wird die Masse filtriert. Erstere ist die chinesische, zweitere die japanische Variante. Das filtrierte eiweißreiche Gemisch (Sojakuchen, Okara, Sojapulpe) findet beispielsweiße als Tierfutter Verwendung.

Ein Milchdrink aus Getreide-/Reis-/Hafer- oder Soja-Milch lässt sich mit dem so genannten Sojamilchbereiter / Sojamilchmaschine oder Sojamilchautomat herstellen. Aus einer eingeweichten oder auch nicht eingeweichten Masse wird in 15-20 Minuten der fertige Milchdrink zubereitet.

Mandelmilch

muß in Deutschland als „Mandelgetränk“ oder „Mandeldrink“ verkauft werden. In Italien (v.a. Sizilien), aber auch in Spanien und in der mallorquinischen Küche hat Mandelmilch hingegen als latte di mandorla eine jahrhundertealte Tradition. Dort besteht sie aus gemahlene und dann angeröstete Mandeln oder eine Mandelpaste, die mit warmen bis heißem Wasser, übergossen wird. Nach mehreren Stunden Einweichen wird sie abfiltriert und mit Gewürzen (Vanille, Zimt, Orangenwasser) versetzt. In den USA wurde Mandelmilch vor einigen Jahren zum Trendgetränk und es wird zunehmend auch in Europa vertrieben.

Warum sind Mandeln so gesund?

Der tägliche Verzehr von einer Hand voll Mandeln (wahlweise auch Nüsse/Kerne/Samen) ist auf alle Fälle empfehlenswert.

Mandeln enthalten viel Eiweiß, sind reich an Vitamine E und B, Mineralstoffen wie Calcium, Magnesium, Kupfer und Zink, Die Mandelhaut enthält Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, deshalb sollte man sie ruhig mitverzehren.

https://www.ardalpha.de/wissen/gesundheit/ernaehrung/kalorien-nuesse-mandeln-maroni-gesundheit-ernaehrung-100.html#:~:text=Sie%20enthalten%20die%20Vitamine%20E,Pflanzenstoffen%20%2D%20besonders%20in%20der%20Mandelhaut.

Bei diesem Thema muss ich Euch noch kurz von einer amerikanischen Studie, die an der US-amerikanischen Universität Purdue durchgeführt wurde. Sie zeigte nämlich, dass der regelmäßige Verzehr von Mandeln eine Gewichtszunahme verhindern kann, weil sie zwar satt machen, ihre Energie vom Körper aber nicht effizient aufgenommen werden kann. In der Studie aßen die Probandinnen etwa 60 Gramm ungesalzene Mandeln mit Schale pro Tag.

Beispiele: Angaben beziehen sich auf 100 ml

  • Mandeldrink Landliebe 30 kcal, Fett 1,6 g, Zucker 2,1 Protein 1,7 Vit. u. Ca ident. , zufälliger Preis 6x1L 7,99 Euro
  • Alpro Bio Mandeldrink Vanille 21 kcal, Fett 1,7g, Zucker 0g, Eiweiß 700 mg!!, keine Vit. o.Ca zugesetzt., Zufälliger Pries 8x1l 14,99 Euro

Mein persönliches FAZIT

So und damit bin ich auch schon am Ende meines kleinen Veggie-Milch Essays. Ehrlich, objektiv gesehen hat jeder Milch-Drink seine Vorteile. Leider musste ich an dieser Stelle auch (wieder einmal) erfahren, wie Beurteilungen, die eigentlich objektiv sein sollten, subjektiv gefärbt und mit Halbwissen geschrieben werden, andere schreiben dann ,,blind“ ab und schon wird aus der Halbwahrheit eine Wahrheit. Ich selbst bin sicherlich auch nicht frei davon, denn letztendlich schreibe ich ja auch mein ganzes Wissen ab, Deshalb mache ich mir oft die Mühe, Original-Studien aufzurufen und zumindest die Zusammenfassungen durchzulesen, manchmal sogar die ganze Studie. Außerdem vergleiche ich Studien mit verschiedenen Ergebnissen, schaue mir Meta-Analysen aus vielen Studien an, damit ich nicht auf einzelne, vielleicht geschönte Ergebnisse hereinfalle. Denn nur so weiß ich, was wirklich drinsteht und das ist oft etwas anderes, als in Sekundärliteratur behauptet wird. Das Problem ist, dass Studien meist von der Industrie finanziert werden, andererseits hat unsere Regierung kaum Budget für Studien, ,,die nichts einbringen“.

Warum ich Euch das schreibe? Weil Ihr von mir wissen möchtet, was denn nun die ,,Beste“ aller Milch-Drinks ist. Dazu folgendes:

,,Die Eine“ gibt es nicht. Gut ist an Soja Milch, dass Soja wahrscheinlich Anti Aging Eigenschaften hat, genau wie Hafer und Mandeln.

Ob manche Soja-Produkte evtl. gentechnisch behandelt sind, ist schwer zu eruieren. Bei der Bio Edeka Milch kann es sich um Verunreinigungen beim Test gehandelt haben.

Die Zugabe von (relativ niedrig dosierten) Vitaminen finde ich gut und ein Punktabzug deshalb nicht gerechtfertigt.

Nickel scheint problematisch zu sein, auch der hohe GI von Reismilch ist als negativ zu werten. Phosphat ist dann kritisch zu sehen, wenn man sich allgemein phosphatreich ernährt, beispielsweise gerne Fertig-Gerichten und Wurst isst.

Generell gilt: Je nachdem, wie die Milch beschaffen ist, sollte man sie als ,,Nahrungsmittel“ sehen und sie bei der Bilanzierung der Nährstoffe miteinbeziehen.

Natürlich wollt Ihr nun wissen, für welche Milch ich mich nun entschieden habe…

Okay … Für die Oatly Hafermilch!

Warum? werdet Ihr fragen. Sie hat Vitamine zugesetzt und wurde wegen des Calcium-Phosphat von Ökotest angegriffen, Warum mir beides nichts ausmacht und ich Vitamine sogar gut finde, habe ich oben erklärt, zumal ich normalerweise kaum Junk Food esse. Man muss sie außerdem gut durchschütteln, bevor man sie benutzt, weil sich Schwebstoffe bei ihr leicht absetzen. Sie lässt sich ganz gut aufschäumen, aber andere auch. Sie ist (meist) relativ teuer ….

Warum habe ich mich denn dann trotzdem für diese relativ kalorienreiche Milch entschieden?

Zuallererst, weil sie mir gut schmeckt. Bei allen Arten der Benutzung liegt sie weit vorne. Ich kann auf Dauer kein Produkt trinken, das mir nicht gut schmeckt. Ich habe natürlich nicht alle anderen probiert, aber viel anderen waren für mich geschmacklich einfach nicht so gut, was natürlich auch am Fettgehalt liegt. Dennoch kaufe ich sie manchmal auch andere, wenn sie günstiger sind, versuche aber, Sonderangebote ,,meiner“ Milch auszunutzen. Der GI ist bei 30 und damit niedrig, Hafer ist ein sehr gesundes Produkt…

und das sind auch schon meine Argumente! Ihr seht, dass man doch vieles relativieren muss, aber alles im Hinterkopf behalten …😉

Mein Tipp: Die Fakten habt Ihr nun, seid kritisch bei allem, was Ihr lest (deshalb gebe ich Euch hier auch viele meiner Quellen an) und schaut auf die Hintergründe eines Artikels! Lasst Euch ,,Eure“ Milch oder Euren Milchdrink schmecken und bleibt neugierig für alle Fakten, die Euch über den Weg laufen!

Frauenarzt – Sprechstunde Wechseljahre Teil 7 : Wie es kam, dass die Hormonersatztherapie so in Verruf geriet, nachdem anfänglich Begeisterung herrschte …

WICHTIG: Vor Anwendung jeder Therapie müssen die Gegenanzeigen geprüft werden und eine (gynäkologische und ggf. weiterführende) Untersuchung durchgeführt werden! Dieser Artikel dient nur zur allgemeinen Information und ersetzt nicht die Beratung und Behandlung des Gynäkologen! Auch sind zwar die Inhalte nach bestem Wissen zusammengetragen worden, dennoch übernehme ich keine Haftung für die Richtigkeit oder die Wirksamkeit der Therapien!
Ich zeige im folgenden verschiedene Beispiele von eingesetzten Medikamenten.  Dadurch habe ich allerdings keinerlei pekuniären Nutzen! Ist das Werbung? Wenn ja deklariere ich den Text hiermit!

Inhaltsverzeichnis:

7.1. Auswertung der WHI Studie

7.2. Folge

7.2. Ursachen der Fehlinterpretationen der WHI-Studie

7.3. Zum Schluss war es doch wieder  anders …

Wie es kam, dass die Hormonersatztherapie so in Verruf geriet, nachdem anfänglich Begeisterung herrschte …

7.1. Auswertung der WHI *Studie

Mehr als 16.000 Frauen nach den Wechseljahren hatten
sich freiwillig an der Studie beteiligt. Durchschnittlich 5,2 Jahre nahm die eine Hälfte der Frauen eine
Hormonkombination, die in Deutschland wenig gebräuchlich ist (Östrogene aus Stutenharn plus das Gestagen
Medroxyprogesteron MPA). Die Ergebnisse aus der Hormongruppe waren „ernüchternd“, wie der
Bundesverband der Frauenärzte feststellte.

Trotz der  offensichtlichen Vorteile einer Hormonersatztherapie (HET) war sie aber in der Vergangenheit  wegen ihrer vermeintlichen riskanter Nebenwirkungen in Verruf gekommen. Und zwar waren im Jahr 2002 die ersten Auswertungen der WHI-Studie für viele erschreckend gewesen, da die erhofften Vorteile  so  nicht eingetreten waren. Im Gegenteil! Manche Risiken hatten sich sogar nach einer HET erhöht!

In einer im März publizierten Artikels des angesehenen New England Journal of Medicine weisen nun Joann E. Manson und Andrew M. Kaunitz, zwei der maßgeblichen StudienautorInnen der WHI-Studie selbst, auf die Folgen der jahrelangen, fehlerhaften Interpretation ihrer Studiendaten hin:

7.2. Folge

IMG_7465Hunderttausende von Frauen hatten in der Folge der Studie, deren Auswertungen seit 2002 publiziert werden, die Hormonpräparate abgesetzt oder wurden nicht angemessen behandelt, weil die Annahme vorherrschte, dass die Hormonersatzbehandlung (HET) durchweg gesundheitliche Risiken berge.

,,Aber“, so schrieben die Autorinnen der Studie selbst, ,,Der Nutzen der Hormon- Ersatzbehandlung übersteigt bei weitem mögliche Risiken“,

Denn seit kurzem wissen wir nun aber , dass es bei der WHI-Studie, auf der diese Aussagen beruhen, doch zu einigen Mängeln sowohl beim Studiendesign als auch bei der Auswertung gekommen war! Da hierüber in der Presse recht viel berichtet wurde, möchte ich kurz erklären, was es mit dieser

7.2. Ursachen der Fehlinterpretationen der WHI-Studie

 WIe kam es zu den, zum Teil hohe Nebenwirkungsraten  bei der HET, die zur restriktiven Anwendungsempfehlungen der Hormone auch in den deutschen Richtlinen führte?

Nun war das durchschnittliche Alter der Frauen bei Beginn der HET 63 Jahre und nicht wie normalerweise üblich um den Zeitpunkt der Menopause (durchschnittlich im Alter von 51 Jahren). Zudem hatten ca. 50% der Teilnehmer Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen, wie starkes Übergewicht,Bluthochdruck, Raucherinnen und es gabVorerkrankungen wie Diabetes oder koronare HerzerkrankungenZudem war das in der Studie verwendete Hormonpräparat etwa doppelt zu hoch dosiert wie bei einer HET normalerweise üblich!

 Nun ist es so, dass, solange die Geschlechtshormone noch aktiv sind (als bis ca.   um 50 Jahre) , sie die Gefäße von Ablagerungen freihalten können! Dadurch kommt es zu einem Schutz vor Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall.Wenn Hormone nun schon einige Jahre fehlen (was bei dem durchschnittlichen Alter von 63 Jahren der Fall ist), können sich zwischenzeitlich arterielle Plaques gebildet haben! Gibt man erneut Hormone, können sich Ablagerungen ablösen und durch das Gefäßsystem in Lunge, Herz oder Hirn gelangen und dort Infarkte auslösen, die schlimmstenfalls tödlich enden können. 

Wenn man das weiß. erklären die oben beschriebenen Studienfakten natürlich , warum es bei Beginn der Einnahme zunächst zu einer Erhöhung des Neuauftretens  von kadiovaskulären Ereignissen kam!

7.3. Zum Schluss war es doch wieder  anders …

Auch das folgende  Detail der Studie ist wichtig : In der kleinen Gruppe der 50- bis 59-Jährigen gab es unter den Teilnehmerinnen der WHI-Studie auch  positive Effekte:

Neben der Beseitigung der typischen Mangelsymptome wurde eine geringere Zahl an Knochenbrüchen, Diabetes-Erkrankungen und Todesfällen allgemein beobachtet, und bei der Untergruppe mit einer alleinigen Östrogentherapie sogar eine Senkung der Brustkrebs-Rate im Vergleich zu der mit einem Plazebo behandelten Gruppe.

Im Idealfall sollte also sofort beim Eintreten der Wechseljahre  mit einer Hormonersatztherapie begonnen werden!

Nachdem sich wieder einmal zeigt, wie wichtig doch genaue Recherche ist und dass sich sogar gegenteilige Schlüsse aus derselben Studie ableiten lassen, möchte ich mit dem Zitat von Dr. med. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte zu den Vorfällen im Zusammenhang mit der WHI-Studie diesen Artikel schließen:

„Es ist sehr erfreulich, dass die Autoren der WHI-Studie selbst soeben im ‚New England Journal of Medicine‘ die Aussagefähigkeit ihrer eigenen Studie zurechtgerückt haben, mindestens ein Drittel aller Frauen in den Wechseljahren ist durch den Verlust der Hormonproduktion so sehr beeinträchtigt, dass sie eine medizinische Unterstützung brauchen, die über allgemeine Tipps zur Lebensführung und pflanzliche Plazebos aus dem Drogeriemarkt hinausgeht.

Viele von ihnen haben jahrelang um ihre Gesundheit gefürchtet, wenn wir ihnen einen Ersatz ihrer Hormone empfohlen und verordnet haben. All diese Frauen können jetzt wirklich erleichtert sein, und wir als ihre behandelnden Frauenärztinnen und -ärzte sind es auch.“

* Die Women’s Health Study (WHS) ist eine langfristige Studie, die von der Harvard Medical School und dem Brigham and Women’s Hospital durchgeführt wird. Die Studie begann im Jahr 1992 mit dem Ziel, die Auswirkungen von Vitaminen und Hormonen auf die Gesundheit von Frauen zu untersuchen.

Die WHS umfasst mehrere Teiluntersuchungen, darunter eine randomisierte klinische Studie zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs bei Frauen. Die Studie hat wichtige Erkenntnisse zur Prävention und Behandlung von Krankheiten geliefert, darunter:

  • Eine randomisierte klinische Studie, die zeigte, dass die Einnahme von niedrig dosiertem Aspirin das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen reduziert.
  • Eine Studie, die zeigte, dass eine Kombination aus Vitaminen (Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12) das Risiko von Schlaganfällen bei Frauen reduziert.
  • Eine Studie, die zeigte, dass die Einnahme von Vitamin E das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht reduziert.

Die WHS hat auch Erkenntnisse zur Gesundheit von Frauen im Zusammenhang mit anderen Faktoren wie Ernährung, körperlicher Aktivität und psychischer Gesundheit geliefert.

Zu den laufenden Studien innerhalb der WHS gehört eine Studie zur Früherkennung von Brustkrebs bei Frauen mit einer familiären Vorbelastung sowie eine Studie zur Wirkung von Vitamin D auf die Gesundheit von Frauen.

Die WHS ist eine wichtige Ressource für die medizinische Forschung und hat zu vielen wichtigen Erkenntnissen zur Gesundheit von Frauen beigetragen. Weitere Informationen zur WHS und zu aktuellen Entwicklungen in der Studie finden Sie auf der offiziellen Website der Studie: https://www.whs.org/

Frauenarzt – Sprechstunde Wechseljahre Teil 5 : Was passiert mit dem Körper und wie kann ich ihn unterstützen

WICHTIG: Vor Anwendung jeder Therapie müssen die Gegenanzeigen geprüft werden und eine (gynäkologische und ggf. weiterführende) Untersuchung durchgeführt werden! Dieser Artikel dient nur zur allgemeinen Information und ersetzt nicht die Beratung und Behandlung des Gynäkologen! Auch sind zwar die Inhalte nach bestem Wissen zusammengetragen worden, dennoch übernehme ich keine Haftung für die Richtigkeit oder die Wirksamkeit der Therapien!
Ich zeige im folgenden verschiedene Beispiele von eingesetzten Medikamenten.  Dadurch habe ich allerdings keinerlei pekuniären Nutzen! Ist das Werbung? Wenn ja deklariere ich den Text hiermit!

Inhaltsverzeichnis

5.1.Haut 

5.2. Haare 

5.3. Gewicht

5.4. Ernährung

5.5. leichter Sport

Was passiert mit dem Körper während der Wechseljahre und wie kann ich ihn unterstützen?

5.1. Haut 

Die Haut am ganzen Körper wird zunehmend trockener und dünner. Während der Wechseljahre kann es aber auch gelegentlich durch Hormonschwankungen  zu Unreinheiten kommen. Der Körper ist für ein Mehr an individueller Pflege dankbar. Fett und Feuchtigkeit sind dabei bei trockener, spannender Haut wichtig. Zusätzlich sollte auf ausreichend Sonnenschutz verwendet werden, damit sich keine Pigmentflecken bilden. Auch die Vaginal-Schleimhaut kann sich trocken anfühlen. Hier gibt es auch eine Reihe spezieller Cremes und Gele. Die Frauen empfinden oft unterschiedliche Produkte als angenehm. Die eine verträgt am besten einfaches Fett wie Vaseline, die andere bevorzugt ein feuchtigkeitshaltiges Gel. Zu beachten ist in dem Zusammenhang, dass Fettcreme ggf. die Zuverlässigkeit eines Kondomes herabsetzen kann.

Aggressive Waschcremes sollten vermieden werden. Bei Verwendung eines Makeups nicht übertreiben – zu dunkles Makeup setzt sich in den Fältchen ab und betont sie noch. Zu reichliche Verwendung von Puder trocknet die Haut oft aus und läßt sie maskenhaft wirken. Wenn man gepflegt mit einem leichten Makeup eine fröhliche Ausstrahlung bewahren kann, wirkt man viel jünger, als die überschminkte, auf „jung“ getrimmte Haut. Nie habe ich das Bild Gustav von Aschenbachs in dezzxr wunderschönen Visconti-Verfilmung des Thomas-Mann Klassikers „Tod in Venedig“ vergessen – Clownähnlich geschminkt um jünger zu erscheinen, will er der pathologischen Liebe zu einem Jungen nachhelfen… nicht nachmachen!

5.2. Haare 

Sie werden oft dünner und sollten so wenig wie möglich strapaziert werden. Zusätzlich vertragen sie auch eine sanfte Pflege in Form vom Kuren und Ölen. Hierzu gibt es auf meinem Blog auch einen Beitrag

MEDIZIN: HAARAUSFALL – THERAPIEN UND NEUE ERKENNTNISSE IM ÜBERBLICK

in dem einiges Tipps zum Thema: Haare und Wechseljahre gegeben werden…

5.3. Gewicht:

Oft kommt es in den Wechseljahren zu einer Gewichtszunahme, obwohl davor lange das Gewicht konstant war und man nichts an seinen Essgewohnheiten geändert hat… Aber mit dem verlangsamten Stoffwechsel sinkt auch der Energiebedarf…

Hier ist eine

5.4. ErnährungS1250006 (2)

, die eine ausreichende Nährstoffzufuhr bei möglichst wenig „leeren“ Kohlehydraten gewährleistet, sinnvoll. Neben Obst und Gemüse ist auch etwas hochwertiges  Eiweiß und Eisen gut (z.B. aus magerem Fleisch, Soja und Getreideprodukten wie  Quinoa und Kichererbsen), damit die Muskeln nicht abbauen und ausreichend roter Blutfarbstoff, der für den Sauerstofftransport notwendig ist. Auch Calcium ist wichtig (Milchprodukte), zusammen mit Vitamin D, das nur an der Luft gebildet werden kann sind sie wichtig für feste Knochen. Ggf. sollte man eine Knochendichtemessung erwägen und diese Stoffe in Tablettenform zu sich nehmen.Allerdings bin ich bei der oralen Calciumzufuhr etwas skeptisch. Denn als ich einmal für einige Monate an der Dialyse arbeitete, war das jahrelange Einnehmen solcher Calciumprodukte in zu hoher Dosierung ein nicht ganz seltenenr Dialysegrund! Überdosierungen in Tablettenform können der Niere also den Garaus machen!

Wer Fisch mag, hat hier einen tollen Eiweißliferant, Seefisch enthält u.a. Jod und wertvolle Fettsäuren. Auch bei Jod, das wichtig für die Schilddrüse ist,gilt, dass die Testung der Werte sinnvoll (s.o) ist. Toll ist auch die leichte mediterrane Küche oder Wokpfannen, in denen das Gemüse nur kurz mit wenig Fett knackig angebraten wird….Ab und zu ein wenig unbehandelte Nüsse knabbern – tut auch dem Gehirn gut…

Es gibt übrigens auch eine Anti-Aging Ernährung, die besagt, dass man sich unterkalorisch ernähren soll, weil das bei Ratten zu einer signifikanten Verlängerung des Lebens geführt hat… Nun ja, wem´s Spaß macht… Allerdings sehe ich dabei auch die Gefahr mt Unterversorgung an relevanten Nährstoffen. Zudem sind meines Wissens bis jetzt noch keine Studien dazu an Menschen veröffentlicht worden – wenn doch, gebt mir Bescheid!

zzbbAuch

5.5. leichter Sport

ist empfehlenswert. Sucht Euch etwas, das Euch Spaß macht, vielleicht mit anderen zusammen. Sonntags ziehen in unserer Gegend immer Die Walking-Frauen durch die Wälder – fröhlich schwatzend ohne dass man den Eindruck haben, dass sie sich überanstrengen. Ein Hund tut auch wahre Wunder. Wenn die Kinder aus dem Haus sind, erfüllt er es mit fröhlichem Gebell und zwingt einen an die frische Luft….Wenn wir beim Sport sind , möchte ich auch die Beckenbodengymnastik, die ich auf alle Fälle auch vorbeugend durchführen würde, ansprechen. zzeinkaufDie Muskeln, die trainiert werden sollen, sind die, mit denen man den Harnstrahl anhalten würde.  Sie kann man unmerklich, z.B. wenn man in einer Warteschlange steht, anspannen.. 20x hintereinander, immer wenn man „Zeit “ hat, helfen schon viel um die Durchblutung in dieser Region zu fördern und die Blasenfunktion und eine andere, lustvollere… zu unterstützen. Es gibt natürlich noch viele anderen Übungen , z.B. auf den Rücken legen, die Beine anstellen, das Becken nach oben anheben, dabei die Wirbelsäule und Podex anspannen und abwechselnd die Beine nach vorne strecken. Oder sich auf die Seite legen und das obere Bein nur ein wenig nach hinten oben anheben und 20 sec. halten, dann die andere Seite… Dabei wird gleichzeitig die Bauch-Beine-Po-Region trainiert, der das auch nicht schadet…

Wenn man sich unsicher ist, kann man auch eine zeit lang unter professioneller Anleitung trainieren. Das macht Spaß und der innerer Schweinehund läßt sich besser überwinden…

Frauenarzt-Sprechstunde Wechseljahre Teil 4: ENTSCHEIDUNGSHILFE – Welche Therapie ist die richtige für mich?

WICHTIG: Vor Anwendung jeder Therapie müssen die Gegenanzeigen geprüft werden und eine (gynäkologische und ggf. weiterführende) Untersuchung durchgeführt werden! Dieser Artikel dient nur zur allgemeinen Information und ersetzt nicht die Beratung und Behandlung des Gynäkologen! Auch sind zwar die Inhalte nach bestem Wissen zusammengetragen worden, dennoch übernehme ich keine Haftung für die Richtigkeit oder die Wirksamkeit der Therapien!
Ich zeige im folgenden verschiedene Beispiele von eingesetzten Medikamenten.  Dadurch habe ich allerdings keinerlei pekuniären Nutzen! Ist das Werbung? Wenn ja deklariere ich den Text hiermit!

Inhaltsverzeichnis

4.1. Was sagen die Leitlinien?

4.2. Auch ohne  Hormontherapie kann man relativ lange eine gute Lebensqualität bewahren!

 

4.1. Was sagen die Leitlinien?

Die ,,alten“Leitlinien (siehe oben) sprechen klare Worte – eine HRT ist nur dann empfehlenswert, wenn man unter Wechseljahresbeschwerden leidet, die man anders nicht in den Griff bekommt. Im Klartext heißt das: Wenn als Beschwerden da sind, ist es okay und sonst nicht?  ,,Aber“, werdet Ihr zu recht fragen, ,,was ist, wenn ich keine Beschwerden habe, mir aber die Vorteile durch eine HRT nicht entgehen lassen möchte?

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Das Bild drückt es aus: Nicht immer ist der Himmel nur Grau oder Blau … Es gibt -wie auch bei vielen Entscheidungen – viele ,,Zwischentöne“…

Ehrliche Meinung? Wer gerne Hormone nehmen möchte und wenn tatsächlich nichts dagegen spricht, man sich außerdem bewußt ist, dass ein Restrisiko immer vorhanden sein kann (siehe Kapitel Nebenwirkungen) , der sollte mit seinem Frauenarzt darüber sprechen, ob eine Hormontherapie nicht trotzdem sinnvoll sein könnte. Denn nur er kennt seine Patienten individuell und kann sie dementsprechend beraten!

Zwar hat die Natur solche langen Lebensspannen, wie wir sie momentan schon erreichen, eigentlich auch nicht vorgesehen. Das sollte aber kein Kriterium für eine HRT sein …  Denn das Ganze soll keinesfalls ins Gegenteil umschlagen! 

Auch, wenn man sich einfach nur unwohl bei dem Gedanken fühlt, der Natur ,,ins Handwerk zu pfuschen“, sollte man von einer HRT absehen, denn häufig merkt der Körper selbst ganz gut, was ihm gut tut, und was nicht. Denn viel zu oft unterdrücken wir dieses ,,natürliche Regulat“, den man auch ,,Instinkt“ nennt!  Zwar nicht immer, aber doch oft ist es nämlich gar nicht so verkehrt, sich auf sein Bauchgefühl zu verlassen!  Dabei sollten wir uns auch Folgendes vor Augen halten:

4.2. Auch ohne  Hormontherapie kann man relativ lange eine gute Lebensqualität bewahren!

Das oben geschriebene heißt nicht, dass es nicht möglich ist, auch ohne Hormontherapie nur langsam zu altern. Es gibt nämlich tatsächlich eine ganze Reihe Frauen, die Wechseljahresbeschwerden im typischen Sinn (s.o.) mit Schwitzen etc. überhaupt nicht durchmachen müssen und deren Körper sich gut an die wechselnden Umstände anpassen kann! Ob der Alterungsprozeß  schneller abläuft, wenn man keine Hormone nimmt, könnte zwar sein, allerdings sind die Geschlechts-Hormone nur einer von vielen Faktoren, die das Altern vorantreibt! Es ist auf der anderen Seite auch wichtig, dem Körper mit einer gewissen Disziplin all´ das zukommen zu lassen, was er benötigt (siehe unten). Dabei kann auch der Hausarzt immer wieder durch Blut- und Urinuntersuchungen feststellen, ob alles in Ordnung ist. Manchmal sind auch Zusatzuntersuchungen, die Auskunft über Vitaminmängel, Schilddrüsenzustand oder Knochenbeschaffenheit geben, sinnvoll. Leider zahlt diese Untersuchungen die Krankenkasse nicht immer ….

Setzt Euch also mit einem Frauenarzt, dem Ihr vertraut, zusammen und überlegt gemeinsam, was für Euch ganz allein das Richtige ist! Kommt Ihr gut klar? Habt Ihr Euer Leben auch ohne Hormone gut im Griff?

Oder habt Ihr selbst deutliche Risikofaktoren für vorzeitiges Altern wie Rauchen, gehäuften Alkoholkonsum, Bewegungsmangel, Psychostress, Fehlernährung etc. , … die vorderdringlich angegegangen werden müssten,?

Auch wer gehäuft Erbkrankheiten, die in hormonellen Zusammenhang stehen,  wie gehäuft Brustkrebs, in der Familie hat, sollte genau mit dem Arzt seines Vertrauens besprechen, ob eine HRT wirklich von Nutzen ist oder sich vielleicht sogar eher ungünstig auswirkt!?

Seid Ihr unsicher? Schaut Euch die Vor- und Nachteile an, die ich Euch hier (mit zugegeben einiger Mühe, denn alleine die Überarbeitung und Literaturrecherche hat mich Tage  gekostet!) zusammengesucht habe und stellt Eurem Frauenarzt noch einmal die Fragen, die Euch wichtig sind und überlegt dann gemeinsam mit ihm, was für Euch am besten ist. Auch ich empfehle vielen Patienten keine Hormone. Denn nicht immer überwiegen die Vorteile! Auf der anderen Seite lasst Euch auch nicht in eine Ecke drängen! Wenn Ihr unter den Folgen des Älterwerdens leidet, habt Ihr mit einer ordentlichen, natürlichen Hormonersatztherapie eine Option, die man durchaus, ohne schlechtes Gewissen nutzen kann! Ob Ich 100% sagen kann, dass Ihr keine Schäden davon erleidet? Nein! Denn nichts in der Medizin, auch nicht im Leben, ist 100% sicher!  Aber ich kann aus Erfahrung sagen, dass die meisten Frauen, die deutliche Beschwerden hatten, nach etwa 2-12 Wochen beschwerdefrei waren und nicht mehr auf ihre HRT verzichten wollten!

Frauenarzt-Sprechstunde Wechseljahre Teil 3 : Behandlung ohne Hormone – Pflanzliche Mittel, Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel

WICHTIG: Vor Anwendung jeder Therapie müssen die Gegenanzeigen geprüft werden und eine (gynäkologische und ggf. weiterführende) Untersuchung durchgeführt werden! Dieser Artikel dient nur zur allgemeinen Information und ersetzt nicht die Beratung und Behandlung des Gynäkologen! Auch sind zwar die Inhalte nach bestem Wissen zusammengetragen worden, dennoch übernehme ich keine Haftung für die Richtigkeit oder die Wirksamkeit der Therapien!
Ich zeige im folgenden verschiedene Beispiele von eingesetzten Medikamenten.  Dadurch habe ich allerdings keinerlei pekuniären Nutzen! Ist das Werbung? Wenn ja deklariere ich den Text hiermit!

Inhaltsverzeichnis 

3.1.  Pflanzliche Stoffe  zur Unterstützung der hormonellen Funktion  und Behandlung der Symptome

3.1.1. Mönchspfeffer (agnus castus) 

3.1.2. Sibirische Rhabarberwurzel

3.1.3. Cimifuga (Traubensilberkerze)

3.1.4. Salbei-Tee

3.1.5. Frauenmantel-Tee

3.2. Sonstige Medikamente, die bei Wechseljahresbeschwerden eingesetzt werden

3.2.1. selektiven Serotonin- Wiederaufnahmehemmer

3.3. Spezielle Nahrungsergänzungsmittel für die Zeit der Hormonumstellung siehe auch 2.1.1.

Auch da gibt es verschiedene Präparate mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Sie erhöhen auch nicht in dem Maße die Krebs – und Thromboserisiken, da sie selber keine „echten“ Hormone sind. Allerdings muß man auch hier auf mögliche Interaktionen und Nebenwirkungen achten.

 

3.1.  Pflanzliche Stoffe  zur Unterstützung der hormonellen Funktion  und Behandlung der Symptome

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Isoflavone, Soja, Rotklee, Cimifuga, Nachtkerze und Ginseng, Dong Quai, Yamswurzel, Hopfen, Mönchspfeffer oder Frauenmantel, Salbei, Bockshornklee,…die man in Form von  Tabletten, Kapseln und Tees zu sich nimmt, können Wechseljahresbeschwerden auch zumindest lindern.

Im Folgenden möchte ich häufig eingesetzte Wirkstoffe kurz in ihrer Wirkungsweise vorstellen:

3.1.1.Mönchspfeffer (Agnus Castus) 

stimuliert die Progesteronfreisetzung, denn zu Beginn der Wechseljahre sinkt als erstes der Progesteronspiegel und ein anderes Hormon, das Prolaktin, gebremst (inhibiert). Es wird jeden Tag genommen und wirkt stabilisierend auf den Zyklus und auf das prämenstruelle Syndrom (Brustspannen/Unwohlsein zu Ende des Zyklus vor der Periode). Präparate werden auch schon bei prämenopausalen Beschwerden eingesetzt.

3.1.2. Sibirische Rhabarberwurzel (Raponticin)

Die östrogenartige Wirkung von Raponticin wurde in Studien nachgewiesen. Allerdings wird nur ein Teil der Östrogenrezeptoren, die Östrogen-Beta-Rezeptoren*, aktiviert.

(*Die Alpha-Rezeptoren werden für die Entstehung von Brustkrebs und Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut verantwortlich gemacht, während die Beta-Rezeptoren Einflüsse haben auf:

  • ZNS (z. B. die Wärmeregulation)
  • Knochenstoffwechsel
  • Vaginalepithel
  • Herz-Kreislaufsystem
  • Urogenitalsystem
  • Beschwerden der Wechseljahren)

Ein anderer Teil, die Östrogen-Alpha-Rezeptoren, werden dagegen nicht angesprochen. Raponticin wird deshalb auch als „selektiver Östrogenrezeptormodulator“ bezeichnet abgekürzt SERM. Dieser Mechanismus wurde von Forschern der Universität Dresden nachgewiesen, deren Studie 2007 im „Journal of steroid biochemistry and molecular biology“ veröffentlicht wurde. Wird dann eingestzt, wenn auch der Östrogenspiegel erniedrigt ist, ebenso

3.1.3. Traubensilberkerze (Cimifuga)

, es ist das einzige Phytoöstrogen, das zur Behandlung nach Brustkrebs zugelassen ist, Zu den Inhaltstoffen gehören Triterpenglykoside, Phenolsäuren, Flavonoide, Tannine und flüchtige Öle. Die Wirkungsweise kommt durch östrogenähnliche Eigenschaften , Wirkungsweise auch als SERM (siehe oben). Die letzte Übersichtsarbeit der Cochrane Gesellschaft aus dem Jahre 2012 steht den bisherigen Erkenntnissen und der Wirkung von Cimcifugapräparaten bei menopausalen Beschwerden eher verhalten gegenüber, andere Studien zeigten aber eine gute Wirksamkeit.

zztee 3.1.4. Salbei-Tee

Studien sind mir zwar nicht bekannt, jedoch wird es seit Jahrhunderten mit Erfolg angewandt, den Frauen tut er gut – er wirkt  gut bei Schweißausbrüchen, stärkend auf das Nervensystem, löst Verkrampfungen, verhilft zu Ausgeglichenheit und Entspannung und behebt chronische Ermüdungserscheinungen. Je nach Bedarf am Abend trinken oder auch über den Tag verteilt.

3.1.5. Frauenmantel-Tee

Er enthält auch Phytoöstrogene , soll hormonell ausgleichend in den Wechseljahren wirken, zur Lockerung des Beckenbereichs beitragen und bei Menstruationsbeschwerden getrunken werden.

3.2. Sonstige Medikamente, die bei Wechseljahresbeschwerden eingesetzt werden

Auch Synthetische Medikamente können bei Wechseljahrsbeschwerden hilfreich sein.Hier wären unter anderen, insbesondere bei mittleren bis schweren Depressionen, die

3.2.1. selektiven Serotonin- Wiederaufnahmehemmer

Fluoxetin, Paroxetin und Venlafaxin  zu nennen. Allerdings ist ihr Einsatz in der Praxis eher selten. Wenn man aber trotz intensiver Bemühungen mit Gesprächen und pflanzlichen Mitteln (z..B. Johanniskraut…) nicht weiterkommt oder das Krankheitsbild zu schwer ist, können sie der Patientin eine echte Hilfe sein und wieder neuen Lebensmut verschaffen.

Die Arzneistoffe Raloxifen und Tibolon gehören auch in die Gruppe der SERM´s (selektiver Östrogenrezeptormodulator) und werden bei Osteoporose eingesetzt,

Je nach Symptomen werden bei besonders schmerzhaften Blutungen auch die Schmerzmittel Ibuprofen, Paracetamol, Butylscopalamin (wirkt besonders gutkrampflösend) und Metamizol eingesetzt.

3.3. Spezielle Nahrungsergänzungsmittel für die Zeit der Hormonumstellung siehe auch 2.1.1.

mit abgestimmten Vitaminen, Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen,… ( siehe oben) unterstützen den Körper in seinen Funktionen, gerade auch, wenn die Ernährung nicht ganz ausgewogen ist.

 

Frauenarzt – Sprechstunde Wechseljahre Teil 1: Überblick, Prämenopause, Klimakterium, Menopause, Postmenopause

WICHTIG: Vor Anwendung jeder Therapie müssen die Gegenanzeigen geprüft werden und eine (gynäkologische und ggf. weiterführende) Untersuchung durchgeführt werden! Dieser Artikel dient nur zur allgemeinen Information und ersetzt nicht die Beratung und Behandlung des Gynäkologen! Auch sind zwar die Inhalte nach bestem Wissen zusammengetragen worden, dennoch übernehme ich keine Haftung für die Richtigkeit oder die Wirksamkeit der Therapien!
Ich zeige im folgenden verschiedene Beispiele von eingesetzten Medikamenten.  Dadurch habe ich allerdings keinerlei pekuniären Nutzen! Ist das Werbung? Wenn ja deklariere ich den Text hiermit!

Inhaltsverzeichnis

1.1. Überblick: Vor- und Nachteile der Wechseljahre

1.2. Verlauf / Phasen der Wechseljahre und typische Beschwerden

1.2.1. Prämenopause

1.2.2. Klimakterium

1.2.3. Menopause

1.2.4. Postmenopause

Wechseljahre

1.1. Vor- und Nachteile

S1420009 (2)Wenn Ihr denkt, ich wolle Euch die Wechseljahre als ein ganz tolles Projekt verkaufen, aus dem viele Vorteile hervorgingen… Irrt Ihr Euch. Auch, wenn man nicht mehr verhüten muss und die monatlichen Blutung wegbleibt, würden  die meisten von uns trotzdem  gerne darauf verzichten! Kündigen sie doch das Ende unserer Fruchtbarkeit an und sogar, wenn wir sicher keinen Nachwuchs mehr wollen, ist es doch nicht schön, dass man nicht mehr könnte, auch wenn man wollte…

Zudem heißt es schließlich sogar in der einer Werbung so beddeutungsschwanger: ,,Wenn der Östrogenspiegel sinkt“… Ja, es ist leider richtig, reden wir es nicht schön,  dann kommt es zu einer Reihe von  Alterungprozessen (nicht nur der Haare)!  Dennoch weiß man dank der modernen Medizin, dass man doch ein paar Dinge tun kann, um diesen Prozess, sagen wir ´mal, etwas zu bremsen!

Zudem führen die körperlichen und seelischen Veränderungen des Klimakteriums oft dazu, daß man über sich und sein Leben reflektiert. Meist fällt es auch in eine Zeit des äußeren Umbruchs (Kinder gehen aus dem Haus, man wird vielleicht  Oma, im Job hat man oft alles erreicht…).  Diese Beschäftigung mit seiner Situation wird von vielen im Nachhinein als ,,Chance“ bezeichnet und sieht in etwa so aus:

,,Ich habe mir klar gemacht, was bisher falsch gelaufen ist und endlich den Mut gefasst, etwas zu verändern, mehr für mich zu tun, mein Leben mehr zu genießen, die Zeit besser zu nutzen für Dinge, die mir wichtig sind…„.

Also, nur Mut liebe Frauen! Erstens muss ,,der Wechsel“ für den Körper in Bezug auf das Altern gar nicht soo dramatisch ablaufen, wie das noch vor Kurzem der Fall war, denn wir können doch einiges tun, um ihn zu unterstützen und zweitens bieten sich oft in dieser Zeit noch einmal verschiedene Chancen, um noch einiges aus seinem Leben herauszuholen, man muss sie nur ergreifen!

Kommen wir als erstes zu den Behandlungsoptionen. Es gibt natürlich Frauen, diegar keiner Hilfe bei „dem Wechsel“ bedürfen. Die auf mein vorsichtiges ärztliches Nachfragen hin nur lächelnd antworten, sie hätten kaum oder nur wenig Probleme, die sie gut ertragen könnten … und danach kommt oft gleich die berechtigte Frage, ab wann man mit dem Verhüten Schluß machen könne… Um es  vorweg zunehmen (und weil für Euch Frauen, die Ihr zu dieser Gruppe gehört, außer dieser Frage eigentlich nur der Abschnitt über Ernährung wirklich relevant ist…)wenn die Regel (ohne Hormone einzunehmen) ein Jahr weg geblieben ist, ist es  unwahrscheinlich, schwanger zu werden.

So, nun für die restlichen Frauen, die Beschwerden haben oder einfach optimal informiert sein wollen…

1.2. Verlauf / Phasen der Wechseljahre und typische Beschwerden

Bei manchen schon mit 35 Jahren bei anderen um die 40,  wenn man noch gar nicht an die Wechseljahre denkt, beginnen sie ganz leise – mit der  sogenannten

1.2.1. Prämenopause

– die Eierstöcke fangen ein wenig zu „schwächeln“ an, das Gelbkörperormon Progesteron sinkt dann und wann etwas ab, der Eisprung bleibt manchmal aus, der Zyklus verkürzt sich… Bei manchen tritt das sogenannte „Prämenstruelle Syndrom“ (PMS) auf, bei dem man gegen Ende des Zyklus gereizt ist und die Brüste spannen, man zu Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen und Schmierblutungen neigt…. Hier kann man mit pflanzlichen Mitteln oft gute Ergebnisse erzielen, wer aber besonders stark leidet, dem bietet sich die Möglichkeit, entweder lokal (bei Brustspannen) ein Gestagen-Gel anzuwenden, oder schon mit einer ergänzenden oralen Hormon-Therapie diesen Mangel eventuell auszugleichen…

Zwischen 45 und 55 sinkt auch der Östrogenspiegel deutlich ab  und es ist da: das

1.2.2. Klimakterium

Für wenige unmerklich, für manche unerträglich können eine Reihe von

Beschwerden auftreten:

Klimax vor Behandlung

  • Hitzewallungen
  • Stimmungsschwankungen / schlechte Laune / Depressionen
  • Schlafstörungen
  • Libidoverlust (mangelndes Interesse an Sex)
  • Harninkontinenz (Urin kann nicht mehr immer gehalten werden)
  • Abgeschlagenheit / Müdigkeit/Denkstörungen
  • Gewichtszunahme…
  • Verlust der Knochendichte mit erhöhtem Frakturrisiko
  • zunehmende Verkalkung der Gefäße mit erhöhter Disposition zu Herz-Kreislauferkrankungen

Die endgültige

1.2.3. Menopause

(Periode bleibt  ganz weg) tritt dann im Durchschnitt mit 51 Jahren auf, auch das ist  individuell verschieden. Bei sehr schlanken Frauen in der Regel früher, bei Raucherinnen später. Per Definitionem ist die Menopause erreicht, wenn mindestens 12 Monate nach der letzten Blutung keine weitere mehr aufgetreten ist. Mit der

1.2.4. Postmenopause

(durchschnittlich mit 70 Jahren, auch hier gibt´s große Schwankungen) ist die Umstellung des Körpers vollzogen, die Hormone  haben sich auf einem niedrigerem Niveau eingependelt, die Beschwerden sind meist verschwunden.