Leserfrage Einschlafprobleme: Ursachen, praktische Tipps & Tricks

Einschlafstörungen werden in der Zeit von künstlichem Licht,  Handy, Laptop und einem termingesteuerten Alltag immer  häufiger, wobei die Ursachen mannigfaltiger Art sein können. Auch Cindy hat mich wegen diesem Problem, das nicht selten zu lästiger Tagesmüdigkeit führt, angeschrieben. Lest hier meine Antwort, in der ich das Krankheitsbild praxisorientiert geschildert und mögliche Ursachen und Behandlungen aufgezeigt habe.

Liebe Cindy*!

(*Name selbstverständlich geändert).

Bildschirmfoto 2019-09-21 um 15.49.40Du hast mir erzählt, dass Du  schon seit langer Zeit  ein Problem damit hast, nicht richtig einschlafen ,,zu wollen“ und den Punkt, ins Bett zu gehen, immer weiter hinausschiebst bzw. sogar wieder aus dem Bett aufstehst, nachdem Du Dich abends zum Schlafen hingelegt hast! Dies ist leider ein Problem, das Du mit sehr vielen anderen Menschen jeder Altersklasse teilst, weshalb ich es hier allgemein und öffentlich behandeln möchte. Die erste Reaktion des Patienten ist immer ,,Habe ich  wegen irgendwas Stress und bin ich innerlich deshalb so angespannt, dass ich nicht schlafen kann ?“ Leider ist das aber nur eine Möglichkeit von vielen! Oft ist für die Schlafproblematik übrigens nicht nur eine Ursache verantwortlich!

Vielmehr spielen mehrere Variablen eine Rolle, weshalb ich Dir hier die wichtigsten Fakten kurz und knackig zusammengefasst, schildere! Allerdings sind sie allgemeiner Natur und ersetzen keine ärztliche Behandlung. Deshalb würde ich Dir auf alle Fälle empfehlen, die Sache mit Deinem Doc des Vertrauens, der Deine sonstige  Krankengeschichte kennt, zu besprechen!

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Solche unaufdringlichen Bilder eignen sich gut fürs Schlafzimmer. Kühles Blau beruhigt und entspannt, warmes Gelb gibt ein Gefühl der Geborgenheit, das Natur-Motiv verbreitet eine heitere Stimmung, ohne aufzuregen—-

Ursachen von Einschlafproblemen

1. ,,Laptop-Krankheit“

So könnte es besonders bei Dur als Bloggerin sein, dass die ,,Laptop-Krankheit“ eine Rolle spielt, die noch nicht genau untersucht ist. Verschiedene Aspekte können daran Anteil haben.

1.1. Blaues Licht

Zum Ersten ist Dein Gehirn-Oberkommando durch den Anteil des blauen Lichts irritiert und denkt, es sei Tag. Folglich sagt er zum (vielleicht mittlerweile ein wenig erschöpften) Schlafzentrum: ,,Hey, bleib wach, es ist doch erst Mittag!“ Das Schlafzentrum denkt:,, Wenn es der Chef sagt, mache ich das ´mal besser …

1.2. Das Belohn-Zentrum

Dazu kommt, dass manchen Sachen im Netz Dein Belohnungszentrum befriedigen. Seien es so richtig geile Schuhe, die Du entdeckt hast oder auch ein besonders schönes Bild,  z.B. von einem besonders süßen Hund oder auch einen knackigen Hintern … dass Dein Herz gleich höher hüpfen läßt! Der Ober-Chef im Gehirn denkt: ,,Klasse, jedesmal, wenn sie im Netz ist, wird sie glücklich, folglich will ich natürlich möglichst lange online sein!“

1.3.  Elektrosmog

Und wäre die Zwei Irritanten noch nicht genug, gibt´s noch einen dritten Aspekt, der den sogenannten zirkandianen (tageszeitlichen) Rhythmus durcheinander bringt: Die elektrischen Ströme von außen, die um Dich die ganze Zeit herumfließen, stehen im Ruf, die Zellkommunikation zu stören. Wie das geht? Also … Wenn Du denkst, werden permanent Zellen polarisiert und depolarisiert. Dies geschieht durch sogenannte Botenstoffe, die über den Zellspalt diffundieren und sich in die Synapsen der Zielzelle setzen, Werden genügend besetzt, wird ein elektrischer Impuls ausgelöst. Werden nur ein paar Synapsen besetzt oder dauernd zu viel, dass einige ,,dicht“ machen, wird diese Signalübertragung, die für die Kommunikation im Körper und auch für die Emotionen zuständig ist, gestört … Die Abläufe laufen nicht mehr so ,,rund“ – es ist quasi Sand im Getriebe.

1.4. Energie durch zu viele schnell verwertbare Kohlenhydrate wie Zucker /Insulin-Resistenz

Was auch noch möglich ist, ist ein zu hoher Zucker- bzw. einfache Kohlenhydrate- (zu denen übrigens auch Zucker gehört) Konsum. Auch er gibt ,,schnelle Energie“ frei und macht, dass Du Dich in dem Moment leistungsfähig fühlst. Langfristig hat ein zu hoher einfacher Kohlenhydrat-Konsum eine vermehrte Insulin-Resistenz zur Folge, wodurch viele weitere Dysfunktionen ausgelöst werden.

1.5. Fehlzusammensetzung/ Fehlsteuerung des Mikrobiomsanatomy-160524__340

Damit verknüpft ist auch eine eventuelle Fehlsteuerung des Mikrobioms, das sind alle möglichen guten und schlechten Keime, die ,,auf und im“ Menschen leben (bei http://www.gsundheitsmagazin-online.com genau nachzulesen). Kommt es, z.B. durch Fehlernährung dieses Mikrobioms zu einem zu großen Wachstum einzelner Stämme, was zu einer Verdrängung der anderen führt. Da auch sie maßgeblich für Informationsübertragung und Signalgebung verantwortlich sind, kann eine Fehlwichtung ihrer Masse auch zu Übertragungsfehler führen.

1.6. Psychische Probleme

Auch Überforderung, Stress aber auch Langweile und Unterforderung oder generelle Unlust, können Schlafstörungen verursachen.

Hier können, je nach dem, neben einer Verhaltenstherapie oder/und dem Erlernen von z.B. Entspannungstechniken hilfreich sein.

1.7. Weitere Hormonelle Störungen

,Auch andere Hormon-System können durch eine fehl-Steuerung Schlafstörungen auslösen wie z.B. eine eine S

1.7.1. Schilddrüsen-Dysfunktion (z.B. die nicht seltene Hashimoto-Thyreoditis), die behandelbar ist,  aber auch wie eine Hormonstörung z.B. des

1.7.2. Cortisol-Stoffwechsels oder auch des

1.7.3. ,,weiblichen“ Hormonsystems, wobei man diese meist Erkrankungen, je nach ihrer genauen Ursache, ganz gut in den Griff bekommen kann. Von der Hand zu weisen ist nach meinen Erfahrungen auch nicht der damit zusammenhängende ,,Mondzyklus“ , der alle 28 Tage wechselt und damit auch den weiblichen Zyklus bestimmt. Kreuze auf Deinem Kalender die besonders ,,schlimmen“ Nächte an und schaue, ob Du einen Zusammenhang mit dem Mondzyklus und/oder Deinen Tagen eruieren kannst. Vielleicht falls Dir auch andere Zusammenhänge auf. Eine weitere Möglichkeit, die nicht so selten ist, sind

1.8. Elektroytstörungen,

z.B. auch durch Blutarmut, Schwitzen, Durchfälle oder auch Erbrechen ausgelöst. Durch eine Blutarmut kann beispielsweise das Herz schneller schlagen, was den Körper am Einschlafen hindern …

Natürlich gibt es noch

weitere mögliche Ursachen,

Migräne, Tumoren,  Herzerkrankungen/Rhtythmusstörungen, Schlaganfälle, Gehirnkrankheiten (neurologische Erkrankungen), Fehlbildungen, Parasiten, oder Medikamente. Für sie benötigt der Arzt bei Verdacht eine weiterführende Diagnostik, die meist über eine Laboruntersuchung hinausgeht

2. Behandlungsmöglichkeiten

2.1. Der Arztbesuch

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Deshalb sollte man den Weg zu seinem Doc des Vertrauens nicht scheuen, damit er die nötigen Untersuchungen wie eine genaue Befragung (Anamnese), körperliche Untersuchung, Laboruntersuchung und eventuell eine zusätzliche apparative Diagnostik (Schlaflabor-Untersuchung, Doppler-Ultraschall, CT, Kernspin,… )  veranlassen kann. Am besten ist es, wenn man gut vorbereitet ist und den oben erwähnten ,,Schlafkalender“ mit dem Eintrag der Schlafqualitäten und der möglichen Korrelationen mit Essen, Wetter, Mondphasen bzw. Periode, stressige Ereignisse etc. eingetragen hat.

 

2.2. Mögliche Therapien

Allgemein unterstützenden Maßnahmen wie eine

2.2.1. verbesserte Schlafhygiene

sind relativ einfach umzusetzen und bringen oft schon viel. Dazu gehört

luftige, bequeme Kleidung aus natürlichen Materialien wie Baumwolle, Leinen und Seide. Positiv wirkt sich auch ein

ruhiges, nicht zu warmes  Schlafzimmer, am besten auch

ohne Fernseher und unnötige elektrische Geräte, aus.Das

Licht sollte bereits eine Stunde vor dem Schlafengehen möglichst nicht mehr zu hell sein und sich im warmen Frequenzbereich befinden.

Das Handy und das Laptop sollten nicht direkt neben dem Bett aufgeladen werden! Dazu kann ein

2.2.2. Einschlafritual,

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wie ein paar

Yoga-Entspannungs-Übungen, etwas

entspannende, leise Musik und/oder ein

Tee mit 

  • Baldrian
  • Hopfen
  • Johanniskraut
  • Kamille
  • Lavendel
  • Passionsblume
  • Melisse.

können unterstützend wirken.  Die ,als schlaffördernd bekannte

,,Milch mit Honig“ enthält Tryptophan, was ebenfalls beruhigend und entspannend wirken soll.

Zusätzlich kann dann z.B. eine ,,Unterstützung “ des weiblichen Zyklus durch den pflanzlichen Mönchspfeffer erreichen oder ein niedrig dosiertes hormonelles Präparat eingesetzt werden …

2.2.3. Medikamente

Generell kann auch die (vorrübergehende) Einnahme von

Melatonin, das Schlafhormon, in Kombination mit anderen Stoffen oder auch als Monopräparat hilfreich sein. Ermutigende Einzelergebnisse sind auch mit

CBD (Cannadibiol) beschrieben (siehe auch auf ,,Gesundheitsmagazin-online.com). Als rezeptfreies Schlafmittel werden Rezepturen mit

Diphenhydraminhydrochlorid  angeboten.

Verschreibungspflichtige Medikamente (z.B. Oxazepam) haben meist deutliche Nebenwirkungen und können zum Teil zu Abhängigkeiten führen. Sie müssen streng von einem Arzt überwacht werden und sind schweren und akuten Fällen vorenthalten, die meist ernste Ursachen oder schwere psychische Störungen als Ursachen haben.

Bei allen Medikamenten, auch bei pflanzlichen Produkten, sind stets Nebenwirkungen und Gegenanzeigen zu beachten! Ein längere Einnahme sollte immer mit dem Arzt abgesprochen werden und im Vordergrund sollte immer stehen, wenn möglich, die Ursache möglichst schnell zu beseitigen!

So, Liebe Cindy, ich hoffe, ich konnte Dir etwas helfen! Vielleicht hast Du ja schon eine Idee, welche Ursachen eventuell  bei Dir im Vordergrund stehen! Wichtig ist es, dass Du Dich an den Arzt Deines Vertrauens wendest und diese mit ihm besprichst, damit er mit Dir zusammen die richtigen Schritte für Deine Behandlung einleiten kann!

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Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute, 

DrNessy

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