drnessyMedizin (Medical News) /Anti Aging DrNessy, Blogger, Carnitin, Diabetes Mellitus, Ernährung, Fasten, Gesundheit, Glucoseintoleranz, Glucosertoleranz, glykämische Index, grüner Tee, Insulin, Insulinrestistenz, Kohlenhydrate, krankheit, l salutarystyle, metabolisches Syndrom, Ramipril, Sport, yy Reveratrol1 KommentarBearbeiten“Insulinresistenz – aktuelle Erkenntnisse, Übersicht/ Ein Gesellschafts – Problem, dass auch uns betrifft?“
Kurz vorneweg: Obwohl der Artikel sorgfältig recherchiert wurde, übernehmen wir keine Haftung und empfehlen bei Erkrankungen/medizinischen Problemen ausdrücklich die Hinzuziehung eines Arztes.
Dieser Artikel steht in keinem geschäftlichen Zusammenhang mit einer Firma. Jedoch besteht die Möglichkeit der Markennennung und Verlinkung zu Informationszwecken. Sollte es sich im rechtlichen Sinne deshalb um Werbung handeln, titulieren wir ihn als solche.
1. Was bedeutet eine Insulinresistenz für den Körper?
Bekannt ist, dass das Hormon Insulin dafür sorgt, dass der aufgenommene Zucker (Glucose) in die Zellen (vor allem der Leber- und der Muskelzellen) gelangen kann.
Dort wird er als Glykogen gespeichert oder in Energie umgewandelt ( Glykolyse). Bei dieser Energiegewinnung fallen Acetyl-CoA-Moleküle an, die, wenn sie nicht anderweitig verbraucht werden, als Fettreserven angelegt werden.
Sprechen die Zellen nicht genügend auf Insulin an, beeinflusst dies auch das Abnehmverhalten des Körpers und kann übrigens auch den weiblichen Hormonstoffwechsel durcheinanderbringen, wie bei dem sogenannte polycystische Ovarsyptom (PCO) und so kann eine Insulinresistenz auch für Fertilitätsprobleme verantwortlich sein!
2. Labor
-chemisch ist sie durch den sogenannten
2.1. HOMA -Wert (Homeostasis Model Assessment)
meßbar. Dieser wird nach 12 stündiger Nahrungskarenz morgens nüchtern abgenommen. Ein Wert um 1 ist normal, ein Wert, der größer als 2,5 ist, spricht relativ sicher für eine bestehende Insulinresistenz, während sich bei Typ2 Diabetikern Werte um 5 finden.
3. Ursachen: Wie kommt es zu einer erhöhen Insulin-Resistenz?
Wahrscheinlich ist eine
3.1. vererbbare Komponente,
gibt es enge Verwandte mit Diabetes mellitus Typ 2, so besteht ein ca. zehnfach höheres Risiko, an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken. Dagegen kann man, zugegeben, nicht allzuviel tun … Aber schon bei der Ursache
3.2. Übergewicht
sieht das anders aus!
Warum kann also Übergewicht die Insulinresistenz begünstigen?
Kommt es zu Übergewicht, verändert die Fettzelle ihre Größe und Funktion und setzt verschiedene Stoffe frei, wodurch die Insulinwirkung absgeschwächt werden kann.
Auch
3.3. mangelnde körperliche Bewegung
kann die Insulinresistenz verstärken, denn zum einen führt sie zu einer Gewichtszumnahme und zudem hat man herausgefunden, dass auch die verminderte Muskelarbeit zu einer Abschwächung der Insulinwirkung führt.
3.4. Vermehrte Aufnahme von schnell verwertbaren, einfachen Kohlenhydraten
Indem wir den Körper mit Zucker, aber auch Weißmehlprodukten (Nudeln, Croissants, Kuchen,…) überladen, sorgen wir dafür, dass er ständig Insulin ausschütten muss! Denn steigt der Zuckerspiegel im Blut hoch an, gibt Insulin der Zelle den Auftrag, möglichst schnell und viel davon in die Zelle aufzunehmen. Also arbeiten die Zellen mit Hochdruck an diesem Problem und putzen die Glucose weg in die Zelle. Nun ist aber der Zucker-Spiegel im Blut wieder zu nieder und dem Gehirn wird der Auftrag gegeben, erneut nach ,,schnellem Zucker“ Ausschau zu halten… Süßigkeiten wirken am besten… Und dann geht der Zirkus von vorne los!
,,Stopp!“ sagen sich nun die Zellen, ,,Was sollen wir mit dem dauernden Nachschub an Zucker anfangen? Also werden wir einfach ´mal die Türen eine Weile zulassen, wenn das blöde Insulin wieder schreit, dass ich den Zucker reinlassen soll! Ich sitze das ganze einfach nach Kanzlermanier aus! Mein Mensch wird schon sehen, was er davon hat!
Schön, werdet Ihr sagen, dass ist doch genau richtig…
4. Schäden und negative Auswirkungen der Insulinresistenz
Leider nicht! Denn was gut klingt, kann langfristig die Bauchspeicheldrüse schädigen, die dauernd Insulin nach-produzieren muß, bis sie irgendwann ganz schlapp macht und selbst unter großen Anstrengungen nicht mehr genügend Insulin nachbilden kann!
Schließlich beginnt der Blutzuckerspiegel mitunter drastisch anzusteigen. Zwischen der Ausbildung einer Insulinresistenz und einem manifestem Typ 2 Diabetes können allerdings Jahre oder sogar Jahrzehnte liegen…
In dieser Zeit können aber schon
- dem Körper wichtige Energiereserven fehlen, da die Muskulatur aus Glucose nur noch wenig Glykogen herstellen und einlagern kann.
- Entzündungsprozesse im Organismus ablaufen, die zu vielerlei Schäden führen können, so können
- Organe, wie die Bauchspeicheldrüse und die Leber, aber auch das Herz geschädigt werden und
- andere Krankheiten wie der Bluthochdruck begünstigt werden! Im Detail hauptsächlich zu
- Schäden an den Gefäßen… Zuerst nur an den ganz kleinen (Mikroangiopathie),dann auch an den größeren (Makroangiopathie). Dabei ,,verkalken“ diese Gefäße (Atherosklerose) meist und das Blut kann nicht mehr ungehindert fließen!Als Folge der Minderdurchblutung werden nachfolgende Gewebeabschnitte nicht mehr richtig mit Nährstoffen versorgt! In der Folge kommt es zu
- Wundheilungsstörungen bis zu
- Nekrosen (Gewebsuntergang) sowie
- Gefühlsstörungen, die wiederum, gerade bei älteren Menschen, eine
- Gangunsicherheit mit sich bringen können!Übergewicht natürlich denn allseits bekannten Altersdiabetes fördern kann, sondern auch multiple Entzündungsprozesse im Körper, die wiederum den Alterungsprozeß ankurbeln… Auch die Flora des Verdauungssystems ist von einem ständig schwankenden Zuckerspiegel betroffen, aber dazu später… Übrigens sieht man auch Zusammenhänge mit dem sog. PCO bei Frauen, das neben Akne und Blutungsstörungen auch zu Unfruchtbarkeit führen kann.
5. Bedeutung des ,,Glykämischen Index“ (GI)
Man weiß mittlerweile, dass nicht die Kalorien ,,die Bösen “ sind, sondern der hohe sogenannte glykämische Index!
Dieser gibt an, mit welcher Geschwindigkeit ein Lebensmittel zu einer Insulinausschüttung führt! Je schneller und je mehr ein Lebensmittel Insulin ausschüttet, umso mehr Zucker wird in die Zellen aufgenommen und umso schneller sinkt der Blutzuckerspiegel wieder pro Zeiteinheit ab, was erneute ,,Zuckerlust“ auslöst.
Also müssen wir nach hochwertigen Nahrungsmittel mit niedrigem glykämischen Index suchen, damit wir gesund bleiben!
Und in der Tat ging vor etwa zwei Jahren ein Aufschrei die Gesellschaft! Die ,,bösen“ , einfachen Kohlenhydrate waren endlich entlarvt und die lange Zeit gültige Ernährungspyramide musste umgeschrieben werden! Nun waren nicht mehr, wie lange Zeit dogmatisch propagiert, einfache Kohlenhydrate wie Brot, Kartoffeln, Reis und Nudeln, an der Basis der Ernährungspyramide! Nein, nun wurde der größte Anteil der Ernährung, neben Flüssigkeit, durch Gemüse und nicht allzu süßes Obst,mit anderen Worten, mit vitamin- und ballaststoffreichen Lebensmittel mit einem geringerem glykämischen Idex (GI), ersetzt!
Daneben wurde auch die Bedeutung von magerem Eiweiß (Aminosäuren) betont, denn zum Aufbau und Erhalt der glatten (Haut- und Eingeweide) und gestreiften Muskulatur (Skelettmuskeln / Muskeln des Bewegungsablaufes) und auch für viele Funktionsabläufe im Organismus sind sie unerlässlich!
6. Wege zur Vermeidung/Behandlung einer Insulinresistenz!
Vielleicht fassen wir uns nun an die eigene Nase, weil wir bei dem Studium dieses Artikels gemerkt haben, dass wir selbst Gefahr laufen, eine Insulinresistenz zu entwickeln…
Deshalb habe ich Euch im folgenden Abschnitt Möglichkeiten zusammengestellt, um die Zellen wieder mehr auf Insulin ansprechen zu lassen, das heißt, für die Aufnahme des Zuckers zu sensibilisieren!
6.1. Zehn Tage relativ strenge kohlenhydratarme Diät
Es hat sich gezeigt, dass, ist die Insulinresistenz noch nicht zu weit fortgeschritten, eine anfänglich recht strikte, etwa 10 Tage dauernde Diät mit Verzicht auf Zucker und einfache Kohlenhydrate dazu führt, dass die Zelle wieder sensitiver auf Insulin reagieren und sich die Werte tatsächlich verbessern können!
Danach empfiehlt sich ein vorsichtiger Kost-Aufbau mit einer der Hinzunahme von einigen ,,sinnvollen“ Kohlenhydraten!
In diesen Phasen habe ich meist zusammen mit den Patienten einen individuellen Ernährungsplan erstellt. Vielleicht habt Ihr einen guten Doc oder Ernährungsscoach an der Hand, der Euch dabei unterstützen kann! Wichtig ist, sich darüber klar zu werden, dass 10 Tage lang wirklich alle Weismehlprodukte wie Brot, Brezeln, Kuchen, Nudeln, aber auch Diätprodukte (erhalten oft sehr viel Zucker, da dieser als Geschmacksträger Fett ersetzt) und süßes Obst (Bananen), wie auch Pizza und andere Fertiggerichte, sowie Ketchup, süße Softgetränke und Alkohol vom Speiseplan fernbleiben müssen!
Stattdessen gibt es nicht zu süßes Obst und Gemüse (Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe…) , gutes Fleisch (Eiweiß, B-Vitamine) und Fisch oder auch Eier (Eiweiß, -Vitamine, Lecithin) , Yoghurt (ohne Zucker), gut gekochtes Sauerkraut (Milchsäurekulturen, die gut für den Aufbau der Darmflora sind), Mandeln und Nüsse und Gewürze wie Cumin, Zimt (eine blutzuckersenkende Wirkung ist beschrieben), Ingwer …
Kontrovers wird die Verwendung von Soja, Milch und Süßstoffen (Stevia) diskutiert. Letztere werden jedoch insulin-unabhängig verstoffwechselt und sind deshalb zumindest besser als Zucker!
Allerdings empfehle diese Lebensmittel wenn schon, nur in Maßen zu genießen und bei Soja darauf zu achten, dass es nicht genverändert ist. Auch Fruchtzucker hat viele Nachteile, und kann tatsächlich über eine Erhöhung der Harnsäure und den dadurch bedingten Stickstoffverbrauch eine Insulinresuístenz fördern!
Damit Insulin nämlich an den Insulinrezeptoren der Zellen andocken kann, ist NO (Stickoxid) erforderlich.Die Harnsäure jedoch mindert die Bioverfügbarkeit des Stickoxids und somit auch die Insulinsensitivität der Zelle.
Allerdings ist die Menge, die in natürlichen Lebensmittel wie Obst vorkommt, okay. Lediglich der in der Industrie häufig verwendete Glucose-Fructose-Sirup ist mit Vorsicht zu genießen!
Hierzu ist anzumerken, dass unser Haushaltszucker, Saccharose, übrigens ein Zweifachzucker aus Glukose und Fructose ist!

6.2. Einsatz von unterstützenden Nahrungsergänzungsmittel
( nicht nach Leitlinien, sondern aufgrund Literatur und Erfahrungen empfohlen)
- Chiasamen und
- Spirulina
sind beides gute Eiweißquellen, die alle essentiellen Aminosäuren enthalten. Sie sind deshalb so wichtig, weil bei einer Eiweiß armen Ernährung anstelle von Fett Muskeln abgebaut werden! Spirulina ist vor allem auch deshalb zu empfehlen, weil es etwa 3000 Mikronährstoffe enthält und dies in einer optimalen Zusammensetzung! Diese fehlen uns leider heutzutage oft!
- Bei Resveratrol,
- Carnitin und
- Grüntee-Extrakte gibt es Hinweise, dass sie verbessernd auch die Insulin-Empfindlichkeit wirken!
Zusätzlich wird Resveratrol einen Nutzen bei der Behandlung von Arteriosklerose, Herzkrankheiten, Alzheimer-Krankheit, Arthritis, manchen Autoimmunkrankheiten und sogar Krebs nachgesagt!
Carnitin binden Fettsäuren und transportieren sie durch die Mitochondrienmembranen. Hier gibt es kontroverse Meinungen zu den Wirkungen beim Muskelaufbau … Während Bodybuilder auf die Einnahme schwören, halten Wissenschaftler dagegegen, dass der Körper meist keinen Mangel an Carnitin hat und und ein Überangebot keinen Vorteil bringt … aber Ateriosklerose begünstigt, denn im Darm wird aus Carnitin durch die Darmflora zuerst Trimethylamin und in Folge Trimethylaminoxid gebildet, welches Arteriosklerose begünstigt.[4]
Grüntee-Extrakte enthalten als herausragenden Inhaltsstoff das Antioxidans Epigallocatechingallat (EGCG), dem verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen nachgesagt werden. Die Forscher vermuten, dass es unter anderem die Stärkespaltung hemmt, so dass weniger Glukose entsteht und ins Blut gelangt. Die blutzuckersenkende Wirkung tritt aber nur dann auf, wenn die stärkehaltige Nahrung und der grüne Tee gleichzeitig konsumiert werden. Teetrinken nach dem Essen bleibt hingegen offenbar wirkungslos.
Auf anderen Seiten zu diesem Thema habe ich auch Aloe Vera als ein Mittel entdeckt, die die Empfindlichkeit gegenüber Insulin verbessern könnte.(24) Orginal-Literatur zu Studien habe ich allerdings nicht gefunden.
Zusätzliche Nährstoffprodukte
Je nach Nahrungsaufnahme kann es nötig sein, zusätzlich Nährstoffe zu ersetzen,auch wenn die Deutsch Gesellschaft für Ernährung (DGE) kein Freund von Supplementen ist! Wenn man aber die Nährstoff-Zufuhr berechnet, erkennt man, dass leider oft eine Unterversorgung vorhanden ist. Besonders muss man in unseren Breiten auf Selen, Jod (vorher Schilddrüsen-Werte untersuchen lassen), Zink, und bei fleischarmer Ernährung B-Vitamine und Eisen achten und diese gegebenenfalls zuführen!
6.3. Regelmäßiger Sport mit kombinierten Muskelaufbautraining und Krafttraining
Auch ein Sportprogramm wirkt sich (nicht nur) auf die Insulinsensitivität positiv aus! Dabei ist es wichtig, mindestens zweimal die Woche für etwa 25 Minuten zu trainieren. Am besten fragt Ihr vorher Eurem Doc und überlegt Euch mit ihm gemeinsam, welche Sportart für Euch geeignet ist und wirklich Spaß machen könnte! Für den Muskelaufbau sind natürlich gezielte Trainingseinheiten in einem Studio am effektivsten! Der Vorteil ist, dass Ihr dort Eure Ziele mit Fachleuten besprechen könnt, die die richtigen Traininigsmodalitäten zusammenstellen können, Ich finde ein abwechslungsreiches, alle Muskelgruppen aufbauendes Training, welches möglichst die Gelenke nicht belastet, am besten!
6.4. Gewichtsabnahme
Das Gewicht kommt bei mir, für manche vielleicht verwunderlich, am Schluss! Denn für mich ist das Übergewicht eine Folge des Zusammenspiels vieler Faktoren und eine Diät birgt immer die Gefahr, den Körper mit wichtigen Nährstoffen und Eiweißen unter zu versorgen! Gerne spreche ich von der ,,Unterernährung der Dicken“ denn wenn man sich die Mechanismen des Körpers klar macht, dann merkt man, wie die Entwicklung einer Insulinresistenz, die Verdauung, der Bluthochdruck, hoher Blutfette (Hypertriglyzeridämie) u d der Entstehung von Übergewicht zusammenhängen. Übrigens hat man für diesen Symptomenkomplex einen Ausdruck geschaffen, der alles unter einen Hut bringt, das sogenannte ,,Metabolische Syndrom“.
Was Not tut, ist eine Veränderung des gesamten Lebensstils, wie ich ihn oben geschildert habe. Hierzu gehört einen anfängliche ,,Diät“, die auf die sinnvolle Reduktion der Kohlenhydrate abziehlt unter Versorgung des Körpers mit allen wichtigen Nährstoffen (Mineralien, Vitaminen, sekundären Pflanzenstoffen, Ballaststoffen und Aminosäuren …) die er benötigt.
Wichtig ist es in dieser Zeit möglichst keine Muskelmasse zu verlieren und dafür zu sorgen, dass nicht einfach der Stoffwechsel seine Aktivität nach unten fährt,was leicht passieren kann und jede Diätbemühung zunichte macht! Verhindern kann man dies, wie vorbeschrieben, durch ein ausgeklügeltes Diät-Programm, geeignete Nahrungsergänzungsmittel und einem Bewegungsprogramm. Auch die Behandlung einer möglichen Schilddrüsen-Unterfunktion ist in diesem Zusammenhang wichtig!
Toll wäre es, wenn man bereits die Insulinresistenz adäquat behandeln könnte! Neben den oben genannten konservativen Methoden des Lifestylemanagement sind bereits Medikamente auf dem Markt, die eine beginnende diabetische Stoffwechsellage verbessern können!
7.1. Sensitzer
Die Rede ist von sogenannte Sensitizer wie Pioglitazon. Sie schwächen die Faktoren aus dem Fettgewebe, die eine Resistenz vermitteln, ab.
Daneben bemüht man sich um die Entwicklung von Medikamenten, die zur Behandlung der Insulinresistenz noch vor dem Ausbruch des Typ 2 Diabetes eingesetzt werden können.
Hierzu wurde ein lange bekanntes, bisher bei Gefäßerkrankungen und Bluthochdruck eingesetztes Medikament in der sogenannten HOPE- Studie an 9500 Patienten (19 Länder) untersucht und man gelangte in der Tat zu einem sensationellen Ergebnis, dass in einem der renommiertesten Fachzeitschriften, dem New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde …
7.2. ACE-Hemmer und Sartane

In dieser Studie ging es um den ACE-Hemmer Ramipril.Es wurde untersucht, ob bei Patienten mit einer Gefäßerkrankung oder mit Diabetes das Risiko für das erneute Auftreten von Herz-Gefäß-Krankheiten durch Ramipril gesenkt werden kann.
Und in der Tat konnte dieses Medikament besonders bei den 3577 Diabetikern, die ja ein 2-4fach erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen haben, glänzen! Die Gefahr, als Diabetiker an einer Herz-Gefäß-Erkrankung zu versterben, konnte durch die Einnahme von Ramipril tatsächlich um 35% gesenkt werden. Auch Diabetesfolgeschäden an Nieren, Augen und Nerven konnten um fast 20% gesenkt werden. Aber auch das Neuauftreten eines Diabetes mellitus Typ 2 konnte verhindert werden! Hier werden weitere Untersuchungen mit Spannung erwartet!
Bei einer Studie der Charité Berlin, die 2005 im deutschen Ärzteblatt veröffentlicht wurde, zeigte sich ein positiver Effekt des Sartans Telmisartan auf den Rückgang der Insulinresistenz bei Hypertonikern. Bei hohem Blutdruck und Übergewicht ist also eines dieser Medikamente anzuraten – und keine Betablocker, der das Gewicht eher steigert!
7.3. Gewichtsabnahme und Training
Eine finnische Studie hat zudem gezeigt, dass Insulinresistenz bei Übergewichtigen bereits durch eine Gewichtsabnahme von ca. 3,5 kg und regelmäßiges körperliches Training von ca. 30 Minuten pro Tag zu einer deutlichen Verbesserung der Insulinresistenz führt und zudem den Ausbruch eines Typ 2 Diabetes über einen Beobachtungszeitraum von 4 Jahren verhindern kann.
8. FAZIT
Das war wieder einmal viel Information und obwohl ich sooo Vieles geschrieben habe, habe ich das Gefühl, dass noch einiges an weiterer Information für Euch notwendig wäre, um das Problem ausreichend zu schildern! So habe ich eine weitere häufige Komplikation bewußt ,,außen vor“ gelassen.
Ich vermute nämlich stark, dass dieses Krankheitsbild durch den gemeinsamen Auslöser beider Erkrankungen oft mit dem sogenannten Leaky-Gut Syndrom (siehe dazu meinen Artikel) vergesellschaftet ist! Und an dieser Stelle eröffnet sich dann wieder ein neuer ,,Behandlungsschauplatz“…
Die Betrachtung der ,,Komplexität der Zusammenhänge“ macht offensichtlich, dass ein ,,normaler“ Arzt sich eigentlich gar nicht darum kümmern kann, den Körper seiner Patienten optimal an allen ,,Baustellen“ ,,in Schuss“ zu halten! Denn wenn man weiß, dass er im Schnitt gerade einmal Zehn Minuten Zeit hat, sich um das spezifische Problem nur eines Patienten zu kümmern, bleibt da kaum noch Luft für das bißchen ,,Mehr“, dass dringend notwendig wäre, um seinen Patienten gar nicht erst krank werden zu lassen!
Eine Entwicklung, die leider der ,,medizinische Fortschritt“ mit sich gebracht hat! Vor lauter spezialisierten Fachärzten haben wir ,,den Hausarzt“ der eigentlich in der Mitte stehen, koordinieren und ,,kleinere“ Dinge durchaus selbst behandeln kann, oft aus den Augen verloren… Deshalb auch hier mein Appell an Euch! Sucht Euch einen wirklich guten Hausarzt, der über den Tellerrand sieht und bittet ihn, Eure Gesundheit zu ,,koordinieren“. Wenn ihr einen solchen findet, schätzt euch glücklich und gebt ihn ,,nie wieder her“!
In jedem Fall ist es wichtig, dass Ihr Euch informiert und den Erhalt Eurer Gesundheit als Präventiv-Objekt selbst in die Hand nehmt, solange sich noch keine Malaisen eingeschlichen haben, die dann professioneller Hilfe bedürfen!
Ich hoffe deshalb, dass ich mit dieser Info einen kleinen Beitrag bei dieser verantwortungsvollen Aufgabe beigetragen habe…
9. Literatur Studien/Sekundärliteratur
- B. P. Hubbard, A. P. Gomes, H. Dai, J. Li, A. W. Case, T. Considine, T. V. Riera, J. E. Lee, S. Y. E, D. W. Lamming, B. L. Pentelute, E. R. Schuman, L. A. Stevens, A. J. Y. Ling, S. M. Armour, S. Michan, H. Zhao, Y. Jiang, S. M. Sweitzer, C. A. Blum, J. S. Disch, P. Y. Ng, K. T. Howitz, A. P. Rolo, Y. Hamuro, J. Moss, R. B. Perni, J. L. Ellis, G. P. Vlasuk, D. A. Sinclair: Evidence for a Common Mechanism of SIRT1 Regulation by Allosteric Activators. In: Science. 339, 2013, S. 1216–1219, doi:10.1126/science.1231097.
-
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