Habe ich Hautkrebs?

Die wichtigsten Fakten und meine persönliche Geschichte…

Achtsamkeit für den eigenen Körper ist eine unabdingbare Eigenschaft, wenn man gesund und glücklich bis ins hohe Alter leben möchte. Natürlich gehört dazu auch, auf seine Haut zu achten. Denn Hautveränderungen können zu Krebs werden, der lebensbedrohlich werden kann. In folgendem Artikel habe ich geschrieben, wie mir eine suspekte Hautveränderung aufgefallen ist, wie es dazu gekommen ist und was die Konsequenzen sind! Zusätzlich habe ich viele Fakten zusammengetragen, die es dem Leser erleichtern sollen, seine Haut möglichst gesund zu erhalten.

rungsergänzungsmittel, gute Cremes, gute Gene und – natürlich auch gute Ärzte hielten den Schaden bisher einigermaßen in Grenzen, aber Pigmentflecken und Sonnenbrände begleiten mich seit ich denken kann. Natürlich greife ich schon lange im Sommer zu hohen Lichtschutzfaktoren – zumindest im Freibad und am Meer auch sonst überall, wo die Haut eben der Sonne ausgesetzt ist.

,,Viel zu wenig“ wurde ich heute eines besseren belehrt.

Endlich hatte ich mich ´mal wieder aufgerafft, einen Hautarzt aufzusuchen, weil ich mir wegen speziell eines immer größer werdende Pigmentfleckes doch langsam ein wenig Sorgen machte … Serit err mir zum ersten Mal aufgefallen warr, hatte er irgendwie komisch ausgesehen. Anders als die anderen und er hatte mich irgendwie gejuckt. Natürlich hatte ich ihn erst einmal ,,beobachtet“, was zwar nicht gut ist, aber leider häufig gemacht wird … Aber ,,The Thing“ an meinem Arm wuchs. Und zwar ziemlich schnell …

Und auch im Gesicht hatte sich in letzter Zeit der Bedarf an immer mehr verschiedenen Abdeckprodukten verschiedenster Tönungen und Konsistenzen drastisch erhöht, da auch dort einige dicke ,,Flecke“ mein Hautbild deutlich störten. Natürlich wollte ich auch einfach nicht mehr dauernd angesprochen werden, dass ich da, an der Nase und auch an der Backe ,,etwas hätte“. Auch auf Instagram machen sich solche Gesichts-Flecke trotz Abdeckung nicht sonderlich gut, was aber dank moderner Technik mit verschiedenen Belichtungstechniken und Filter das kleinere Problem darstellte.

Bei den Dreharbeiten waren die Kameramänner allerdings unerbittlich – Gesicht Großaufnahme von Dr. Nessy, die besorgt dreinblickte, wurde immer gerrne genommen – da gings um Emotion, nicht um Schönheit, wie man mir mitteilte. Allerdings hätte ich da was an der Nase, auch an der Backe, ob ich mich beim nächsten Dreh nicht einfach vorher den Dreck vom Gesicht waschen wollte, anstatt nur Schminke draufzuklatschen … Danke auch!

Okay, die aktuelle Drehpause schien prädestiniert zu sein, neben meinen Anti-Aging Buch mich auch selbst einmal um meinen Körper zu kümmern.

Ich machte also einen Termin beim Dermatologen. Wider Erwarten war die Sprechstundehilfe sehr nett und als ich ihr mein Leid von der ,,Pigmentstörung mit Malignitätskriterien“ klagte, bekam ich auch zeitnah einen Termin, zumal der letzte auch nicht 2 Jahre her war (wie das laut Vorsorgeintervall ab 35 vorgesehen ist) sondern ,,etwas“ länger…

Tatsächlich war ich dann sogar fast ein wenig erschrocken, dass ich bereits in einer Woche beim dem Kollegen der Dematologie vorstellig werden durfte. Es gab keine Ausrede mehr!

Nachdem ich den Eingang der Praxis dann mithilfe Google maps endlich gefunden hatte, konnte ich gerade noch kurz meine Hände waschen, bevor ich schon aufgerufen wurde. Na so was! Gabs tasächlich noch so gut organisierte Praxen? Also zeigte ich dem netten Kollegen, der mittlerweile die Praxis von seinem älteren, der mich das letzte Mal behandelt hatte, übernommen hatte, neben meinem ,,Sorgenfleck“ die verschiedenen großen und kleinen Flecken, vor allem auch an den Armen, die in letzter Zeit immer zahlreicher geworden waren…

Neben dem Zahn der Zeit und der UV-Strahlung gibts natürlich noch viele andere Faktoren für Hautveränderungen, wie beispielsweise Hormone, die, wie auch sonst einige Medikamente die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen. Sie heißen übrigens

,,Photokative Medikamente“.

Hier sind die wichtigsten Beispiele aufgelistet:

  • Schmerzmittel bzw. nichtsteroidale Entzündungshemmer (nicht nur Tabletten/Kapseln, sondern auch Salben mit den Wirkstoffen) wie zum Beispiel Diclofenac, Naproxen und Ibuprofen Ketoprofen, Piroxicam
  • Antibiotika, wie z.B. Tetrazykline (Doxycyclin, Oxytetra­zyklin, Tetracyclin, Minocyclin)
  • Cinolone  (Cipro­floxacin, Oflaxacin), Sulfon­amide ( Cotrimoxazol) gegen Harnwegs­infektionen) und Voriconazol (bei Pilz­infektionen)
  • harntreibende Mittel (Diuretika) wie Schleifendiuretika  (Furosemid, Piretanid und Torasemid) ,
  • Blutdrucksenker / Herzmedikamente:
  • Thiazide (Chlortalidon, Hydro­chlorothiazid, Indapamid, Xipamid)
  • ACE-Hemmer: Quinapril, Enalapril
  • Calcium-Antagonisten: Diltiazem
  • Fettsenker, z.B. Fibrate (Bezafi­brat, Fenofi­brat, Gemfibrozil)
  • Vitamin-A-Derivate
  • einige Hormone, die von außen zugeführt werden
  • Johanniskraut (für gute Stimmung)
  • Arnika-Hautcremes
  • Fungizide
  • Amiodaron gegen Herzrhythmusstörungen
  • Akne­mittel Benzpylperoxid
  • Krebsmedikamente wie
  • Fluorouracil (äußerlich auch bei akti­nischer Keratose),
  • Vinblastin (bei Morbus Hodgkin, Brust­krebs) oder Dacarbazin (bei Haut­krebs, Morbus Hodgkin, Weich­teilsarkom).
  • Vemurafenib (bei malignem Melanom)
  • Neuroleptika 
  • Antiepileptika (bei Epilepsie) Phenobarbital, Carbamazepin
  • Mittel bei chro­nisch entzündlichen Darm­erkrankungen/ rheumatoider Arthritis:Azathioprim /Sulfasalazin
  • Malariamittel: Chinin, Chloroquin, Mefloquin
  • Antihistaminikum/ gegen Übelkeit /Reisekrankheit /gegen Schlafstörungen: Diphenhydramin
  • MTX (Methotrexat) bei rheumatoider Arthritis und Schuppenflechte

Die Liste ist noch nicht annährend fertig, aber ich hör´jetzt einfach ´mal auf. Was ich damit sagen möchte: Es empfiehlt sich in jedem Fall, wenn man Medikamente nimmt, auch wenn es ,,nur“ pflanzliche Präparate sind, diese zu prüfen, ob sie ,,sonnentauglich“ sind. Bei vielen sollte man die Sonne meiden, d.h. auf alle Fälle sehr hohe Lichtschutzfaktoren verwenden, keine Sonnenbäder nehmen und den Aufenthalt in der Sonne auf ein notwendiges Minimum reduzieren.

Weitere Tipps zur Vermeidung (bösartiger) Hautveränderungen

Übrigens schützt Kleidung im Sommer nicht ausreichend vor Sonne! Vor allem dünne, weiße Kleidung nicht, während dicke, schwarze Stoffe schon eher sonnentauglich sind. Aber gerade im Sommer fühlt sich vielleicht nicht jeder darin wohl …

Auch Haare schützen die Kopfhaut nicht genügend vor UV-Strahlen. Deshalb sind eine Mütze /Kappe oder ein altmodischer Sonnenhut bei einem ,,Sonnenspaziergang“ kein Luxus!

Ebenso wenig istt man beim Autofahren durch das Autofenster genügend geschützt.

Auch das Wasser beim Schwimmen schützt nicht vor Sonnenbrand! Deshalb sollte man sich auch beim Baden öfters mit einem umweltfreundlichen, wasserfesten Sonnenschutz nachcremen!

Tatsächlich hatten sich auch bei mir schon einige ,,Sonnenflecken“ gebildet. Diese Hautschäden sind nicht reversibel, auch wenn man die Optik verbessern kann. Neben Sonnenschutz und Prävention ist es wichtig, die Malignitätskriterien , d.h. ob eine Veränderung vielleicht bösartig sein kann, zu kennen. Im Bild unten seht Ihr, auf was Ihr achten müsst!

Selbstvorsorge:  Hinweise auf krankhafte Hautveränderungen.

Eine Inspektion der gesamten Haut ist etwa alle vier Wochen sinnvoll. Das geht ganz gut vor- und beim Duschen. Schaut euch ggf. mit einem Spiegel von Kopf bis Fuß an und verrgesst dabei Achselhöhlen, Intimbereich, Fußsohlen, Brüste und Kopfbereich nicht!

Beim Einseifen oder Eincremen kann man die Haut dann meist ganz gut abtasten, beim Haarewaschen die Kopfhaut. Dabei sollte man auf folgende Veränderungen achten:

  • Verdickungen
  • Erhebungen
  • Einziehungen
  • Resistenzen
  • juckende Stellen
  • Entzündungen
  • Rötungen
  • Schuppungen
  • Kopfhaut (besonders auch beim Haare waschen durchtasten)
  • Auffallende Färbung/Begrenzung

Wenn Ihr etwas Auffälliges gefunden habt, bei dem ihr Euch nicht sicher seid, ob es bösartig sein könnte, müßt Ihr die Veränderung natürlich sobald wie möglich Eurem Arzt zeigen. Er entscheidet dann, wie er weiter vorgeht. Aber ich kann Euch beruhigen. Tasächlich sind die meisten Veränderungen harmloser Natur! Dennoch ist Hautkrebs tückisch und kann, zu spät entdeckt, tödlich enden! Aber auch ohne Auffälligkeiten haben gesetzlich Krankenversicherte spätestens ab dem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre Anspruch auf einen kostenlosen Hautkrebs-Check bei einem Haus- oder Hautarzt, es kostet also nichts!

Tja, wäre mein ,,auffälliges Ding“ am Unterarm nun tatsächlich bösartig, hätte ich vielleicht sogar zu lange gewartet , denn es war schon relativ groß! Dumm, dass ich es überhaupt soweit habe kommen lassen, waren die Gedanken, die mir während der Untersuchung dauernd durch den Kopf schwirrten… Am liebsten wäre ich aufgesprungen und gegangen, bevor er etwas sagen konnte … Tja, Ärzt/innen sind auch nur Patienten … zumindest ich!

Tatsächlich hatte ich aber ein Riesen-Portion Glück! Denn es handelte sich nicht um die aktinische Keratose, die eine Vorstufe des Plattenepithelkarzinoms und die zweithäufigste Form des Hautkrebses ist, sondern um eine sogenannte seborrhoische Keratose, die meist eine wachsartige, erhabene Oberfläche hat und die NICHT bösartig ist. Wieso sie bei manchen Menschen (wie bei mir) plötzlich auftritt, weiß man nicht. Normalerweise sind meist Ältere betroffen und vor allem Menschen, die sich wiederholt intensiver UV-Strahlung aussetzen, riskieren eine dauerhafte Schädigung der Oberhaut und eben auch solche Veränderungen.

Das Entfernen von gutartigen Pigmentstörungen mit dem Rubin-Laser

Unten seht Ihr meinen Unterarm, nachdem die größeren meiner Pigmentflecken und ,,das Ding“-die seborrhoische Keratose, mit einem Rubin-Laser weggelasert wurden. Dieses moderne Gerät hat nur eine geringe Eindringtiefe und ist dafür optimal. Medizinisch gesehen ist das übrigens nur dann wirklich nötig, wenn die Flecken jucken oder sich öfters entzünden. Bei mir hat ,,the thing“ tatsächlich gejuckt und ich war versucht, dauernd daran zu kratzen. Deshalb entschied ich mich doch dafür, es entfernen zu lassen. Und wo ich schon ´mal dabei war wollte ich natürliche optimale Bedingungen schaffen, um noch einmal ,,von vorne“ anzufangen und ließ weitere Pigmentflecken entfernen.

Der Laser wird übrigens nur bei gutartigen Veränderungen eingesetzt, da ja Gewebe zerstört wird und dann nicht mehr histologisch untersucht werden kann. Zudem weiß man auch nicht, ob man das Wachstum von bösartigen Gewbe durch den Laser eventuell sogar triggert …

Was passiert mit den geschädigten Zellen?

Allerdings kann man die eigentlichen Hautschäden natürlich nicht mehr rückgängig machen, denn ist die DNA erst einmal so geschädigt, dass sie sich nicht mehr selbst reparieren kann, muss sich die Zelle entweder vernichten (Autophagie), oder sie dümpelt so gut es geht vor sich hin. So wird eine Hautzelle nach Sonnenschäden z.B. immer faltiger. Oft passiert es auch, dass sich eine geschädigte Zelle nicht mehr teilen kann und ins Stadium der Seneszenz übergeht. Diese Zellen schädigen dann durch ihre ,,Ausscheidungen“ oft auch Nachbarzellen …

Aber zurück zum Lasern: Etwa zwei Minuten dauerte die Prozedur. Wer gerne grillt, dem dürfte der Geruch gefallen … Schmerzen? Jau, für einen ,,Pienz“ (saarländisches Wort für empfindliche Person) wie mich, zwickt das ganze schon ein wenig, aber Zucken lässt man besser bleiben … da hilft nur tiefes Durchatmen und bis 120 zu zählen – dann ist das ganze auch schon vorbei!

Auf den behandelten Stellen bildet sich ein weißer Schorf, der nach ein bis drei Tagen verschwindet. Dann erscheint sich eine dunkle Kruste, die etwa nach zwei bis drei Wochen abfällt. Anfangs ist es wichtig, regelmäßig eine antibiotische Creme aufzutragen und darauf zu achten, dass kein Make Up oder sonstige Pigmente in die Wunden kommen, sonst bauen sie sich bei der Heilung in die Haut ein – und das möchte man ja schließlich vermeiden!

Tja meine Lieben! Natürlich hätte ich , die ,,Frau Doktor“ eigentlich genau wissen müssen, was zu tun ist! Aber vielleicht wiegte ich mich tatsächlich auch einfach in falscher Sicherheit, wenn ich all abendlich draußen, meist bei bereits bei tiefstehender Sonne die Tiere fütterte und dabei die Ärrmel hochgekrempelt hatte. Während ich mein Gesicht, wenn ich nach draußen gegangen war, meist mit der Allzweck-Wunderwaffencreme aus der blauen Dose eingecremt hatte (immerhin Lichtschutzfaktor 4), hatte ich die Arme zugegeben nur selten bedacht. Denn durch die dünne Ozonschicht ist mittlerweile ein hoher Lichtschutzfaktor auch bei bewölktem Himmel kein Fehler!

Also – die Moral von der Geschicht: Vergiss` das Cremen nicht! Und das nicht nur wegen der Gefahr des Hautkrebses oder unschöner Pigmentstörungen – wir altern durch die UV-Strahlung übrigens nicht nur durch die kurzwellige UV-B Strahlung, sondern auch durch die UV A Strahlung – signifikant schneller1 Dies zeigt sich dann unerbittlich an der nachlassenden Spannkraft der Haut und an tiefen Falten!

Zumindest für mich, die viel draußen ist, ist es also wirklich sinnvoll, in Zukunkft gleich morgens Lichtschutz-Creme zu benutzen und zusätzlich eine direkt an die Haustüre stellen! Zumal meine Oma tatsächlich Hautkrebs auf dem Rücken hatte.

Übrigens war sie zu keinem Zeitpunkt je mit nacktem Rücken nach draußen gegangen und hatte in ihrem ganzen Leben nie einen Sonnenbrand gehabt – Wohl aber stundenlang in gebückter Haltung auf dem Feld und im Garten gearbeitet.

Aber auch beim Eincremen gibts ein paar Dinge zu beachten…

Tipps zur Verwendung von Sonnenschutzmittel

  • Es dauert etwa 30 Minuten, bis es die volle Wirkung entfaltet. Also nutzt es nicht so viel, sich erst unmittelbar vor der Lichtexposition einzucremen.
  • Sparsamkeit ist bei der Verwendung von Schutzcreme leider nicht angebracht. Die Haut, die dem Außenlicht unmittelbar ausgesetzt ist und bei Sonnenschein und leichter Kleidung der ganze Körper müssen mit hohem Lichtschutzfaktor eingecremt werden…
  • Durch Schweiß und Händewaschen baut sich auch wasserfeste Creme irgendwann ab – nach jedem Wasserkontakt/ nach jeder Schwitz-Episode sollte also nachgecremt werden.
  • Es ist bei so hohem Verbrauch an Creme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor ganz wichtig, dass man auf die Zusatzstoffe achtet. Hierfür gibts entsprechende Apps zum Runterladen. Dabei geht es um folgende Kriterien:

Inhaltsstoffe müssen/dürfen

  • nicht krebserregend sein oder die DNA sonstwie schädigen.
  • hautverträglich und nicht komedogen sein.
  • auch für die Flora und Fauna verträglich sein, vor allem auch, wenn man in natürliche Gewässer schwimmen geht und
  • möglichst aus Inhaltsstoffen zusammengestellt sein, für die keine Tiere leiden mussten und die gut abbaubar sind und die
  • auch von der Verpackung her sparsam und umweltfreundlich sind.
  • Und last not least gilt es (leider) noch etwas zu beachten. UV Sonnenstrahlen, besonders UV-B-Strahlen helfen dem Körper, Vitamin D3 (= Cholecalciferol oder kurz Calciol) zu bilden, das für viele Funktionen des Körpers wichtig ist. Nur ein kleiner Teil wird vom Körper selbst hergestellt. Wenn man sich nun aber wirklich gut vor Sonnenstrahlen schützt – bleibt die Bildung in der Haut, besonders im Winter, wenn die Strahlung reduziert ist, aus und ein Mangel wird wahrscheinlich!

Die wichtigsten Fakten zu Vitamin D habe ich deshalb unten zusammengefasst – eine Substitution scheint mir für dauerhaft sonnengeschützte Menschen tatsächlich, wie auch ein paar andere Supplemente, sinnvoll zu sein! Aber das ist der Tribut, den wir in unserer Wohlstandsgesellschaft wohl für unsere überwiegende Haarlosigkeit und die immer dünner werdende Ozon-Schicht (durch unsere Umweltverschmutzung) bezahlen müssen!

So, Liebe Leserinnen und Leser, das wars für heute!

Ich wünsch´ Euch von Herzen alles Liebe

– und passt auf Euch und Euren Körper auf!

Eure Nessy

Welches ist der beste Milch-Ersatz? Sojamilch, Hafermilch, Reismilch oder Mandelmilch?

Tipps, Fakten und Mythen rund um den Milch-Ersatz

Veggie-Milch ist auf dem Vormarsch. Doch welche ist die Beste? Hier werden die Unterschiede unter die Lupe genommen, mit Mythen aufgeräumt und Fakten dargelegt.

Dies ist in meinen Augen keine Werbung, da ich von niemanden bezahlt werde und keinerlei persönliche Kontakte zu den Herstellern habe, sondern nur meine Leser informieren möchte. Wenn der Artikel dennoch im rechtlichen Sinne Werbung sein sollte, deklariere ich ihn als solche. Ja, ich nenne mehrere Markennahmen, aber der Vergleich von verschiedenen Produkten ist ja der Sinn des Artikels!

Dies ist auch keine medizinische Empfehlung im schulmedizinischen Sinne und auch sonst nicht. Es ist eine Aufklärung über verschiedene Fakten im Zusammenhang mit Milchdrinks und die subjektive Darlegung meiner persönlichen Meinung und meines Geschmacks, welche aber hier nicht als ärztliche Meinung zu verstehen sind.

Hallo Ihr Lieben!

Milch-Ersatz-Produkte verdrängen die Milch immer mehr aus den Regalen – zu Recht, wie ich finde. Auch ich bin ins Lager der Ersatz-Milch-Trinker übergegangen, wobei ich zwar nur noch diese spezielle (Hafer-) Milch trinke, aber Sahne und Produkte wie Käse durchaus noch verzehre – also nicht prinzipiell Milch (-Produkte) ablehne (anders als Fleisch). Allerdings ,,brauche“ ich auch jeden Tag mindestens 750 ml Milch (-Ersatz). Denn ich esse am Morgen mein Over-Night-Oatly (aus eben dieser Milch, Vollkorn-Haferflocken, Chia, Leinsamen, Nüssen und zwei Stücke kleingeschnittenes Obst, das ich morgens noch hinzufüge. Zusätzlich trinke ich noch 1-2 Protein-Shakes, die mir mit Hafer-Milch schlichtweg einfach besser schmecken als mit Wasser. Protein-Shakes sind nicht optimal, aber besser, als zu wenig Eiweiß zu essen. Und auch mein Kaffee besteht zu 25% aus Milch (-Ersatz). Tatsächlich ist Milch also für mich ein Grundnahrungsmittel, über das ich mir schon meine Gedanken mache …

Schauen wir und als erstes die Argumente an,

Warum Ersatzmilch als echte Alternative gesehen werden kann!

Für mich gibt es zwei Hauptargumente, die für sich schon so stark sind, dass es mir eines genügen würde, um meinen doch beträchtlichen Milchverzehr umzustellen.

Zum einen hat ,,Kunstmilch“ einen wesentlich besseren CO2-Fußabdruck. So sprechen etwa 70 Prozent weniger schädliche Klimagase z.B. bei der Produktion von Hafermilch im Vergleich zu Kuhmilch für sich.

Manche der Getreidearten zur Herstellung (z.B. Hafer und Roggen) sind regional erhältlich und wachsen in den gemäßigten Breiten, ihr Anbau verbraucht weniger Wasser.

Das zweite ,,große“ Argument ist die Massentierhaltung zur Milchproduktion. Oft dürfen die Kühe nicht mehr auf die Weide, sind ihr Leben lang angebunden auf unbequemen, für sie unnatürlichen Böden. Obwohl Kühe sehr soziale Tiere sind, wird ihnen kein soziales Leben mehr zugestanden, die Kälbchen werden ihrer Mutter bald nach der Geburt weggenommen und nicht selten endet das Leben nach Jahren auf den gleichen 1,5 Quadratmetern in einem engen Stall mit einer stressigen Fahrt zum Schlachter.

Dazu kommt, dass Milch-Kühe jedes Jahr Kälbchen bekommen müssen, damit sie Milch geben können! Deshalb werden sie, sobald sie geworfen haben, wieder künstlich besamt … NICHT SCHÖN! Über die Schlachtungsbedingungen rede ich hier nicht! Wer einmal eine Kuh aus der Nähe gesehen hat und erkannt hat, wie sie fähig ist, Beziehungen (auch zu Menschen) aufzubauen, wer gesehen hat, wie sie es genießt, wenn die Sonne auf ihren Rücken scheint, wie sie sich liebevoll um ihr Kälbchen kümmert und wie fröhlich die Kälbchen auf der Weide mit einander spielen,(was den meisten Kühen nie vergönnt ist), der kann nicht glauben, dass der Mensch diesen wunderschönen Lebewesen diese Haltung antut!

Warum ich persönlich mich für einen einzigen Haferdrink entschieden habe, wird klarer, wenn man verstanden hat, dass Milchersatzprodukte je nach Hauptzutat stark variieren. Ich schaue, wann dieser Drink im Sonderangebot ist und kaufe dann relativ viel davon ein, denn Milchdrinks halten sich meist viele Monate. Der Preis ,,meines“ Milchdrinks variiert übrigens zwischen 1,49 und 3,69 Euro – Preise anzugeben ist deshalb ungenau …

Warum uns Ersatz-Milch auch schmecken muss!

Es wäre nun aber falsch, nur die Nährwerttabelle im Auge behalten, denn wenn das Ganze nicht schmeckt, dann trinken wir es meist auch nicht! So ist die Entscheidung, auf Ersatz-Milch umzusteigen, sicherlich löblich, wenn man es aber nicht pragmatisch angeht, oft zum Scheitern verurteilt. Denn Geschmack, Konsistenz, Preis und Inhaltsstoffe sind verwirrend unterschiedlich. Dennoch möchte man sich, nach einer gewissen Probephase, die wir dem Projekt ,,Milchersatz“ sicher zubilligen müssen, nicht jeden Tag über einen anderen Nachteil ärgern müssen, den man nicht mag. Ich habe etwa 10 solcher Produkte ausprobiert, bevor ich ,,zufrieden“ war. Allerdings kommt dazu, dass man Milch vielleicht gar nicht pur trinkt, sondern nur zum Kochen oder für den Kaffee braucht. Und je nach Zubereitung schmecken die Milch-Imitate dann vielleicht ganz anders, um nicht zu sagen vielleicht sogar, plötzlich gut! Deshalb ist es wichtig, den Milchdrink immer pur und bei seiner Bestimmung zu testen!

Kriterien zur Auswahl

  • Wie schmeckt das Ganze? Machen wir uns nix vor: Geschmacksträger sind nun ´mal Fett und Zucker. Also ist es wichtig, diese Werte nicht von vorneherein zu verteufeln, sondern diesen ,,Milchdrink“ als Nahrung anzusehen, dessen Kalorien in das Tages-Kalkül mit einbezogen werden müssen.
  • Zu zweiten ist auch die Konsistenz wichtig. Wahrscheinlich wisst ihr es bereits, dass ,,Barista“ im ursprünglichen Sinne ,,eine Person im Gastgewerbe, die in einer Espressobar oder einem Café für die Zubereitung des Kaffees verantwortlich ist“ bedeutet. Mit Barista-Milchdrink ist, davon abgeleitet, ein Milchdrink gemeint, der sich aufschäumen lässt, also für die Zubereitung von verschiedenen Kaffee-Spezialitäten (mit aufgeschäumter Milch) geeignet ist (außerdem klingt dieses Wort an sich schon cool, besonders, solange man seine Bedeutung nicht kennt, oder 😉 ?
  • Als dritten und letzten Punkt geht es schließlich um die objektiven ,,Inneren Werte“ … Ein Punkt der sicherlich etwas mehr Gedanken in Anspruch nimmt …

Das Problem mit dem Calcium und den Vitaminen

  • Kommen wir nun also zu diesen inneren Werten. Zum einen ist uns ja Milch so wichtig, da wir Calcium brauchen. Allerdings hat Milch gar nicht so furchtbar viel davon. Kuhmilch, Dickmilch, Quark und Kefir enthalten etwa pro 100 ml 120 mg Calcium, Joghurt 130 mg, Gouda, Edamer, Appenzeller sind dagegen wahre Calcium-Helden mit 720 mg und 100 gr. Emmentaler (45% Fett i. Tr.) toppt diese noch mit stolzen 1029 mg Calcium pro 100 ml. Mit ein Grund, warum ich immer noch Käse esse, neben der Tatsache, dass diese Hartkäsearten auch kaum noch Lactose enthalten. Calcium brauchen wir hauptsächlich für den Aufbau von Knochen und Zähnen. Um nicht um den heißen Brei herumzureden, hier die Fakten:
  • Tagesbedarf: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt täglich 1.000 mg Calcium für Erwachsene, mehr als 2500 mg sollten es nicht sein, sonst drohen Verstopfung, Nierenerkrankungen und/ oder Atherosklerose. Aber damit ist die Calcium-Sache noch nicht erledigt.
  • Denn Calcium wird benötigt, damit es in den Knochen eingebaut werden kann, dazu Vitamin D3 und Vitamin K2. Ist kein K2 vorhanden, wird es möglicherweise auch in die Gefäße eingebaut und verkalkte Gefäße brauchen wir nicht, oder? Nebenbei erwähnt, ist also auch die Vitamin D3-K2 Kombi etwas, woran wir bei normaler Nahrung und bei normaler Sonnenbestrahlung häufig einen Mangel haben und es deshalb vielleicht sowieso einnehmen müssen, künstliche Milch hin oder her …
  • Wieviel Calcium ist nun aber in Milch vorhanden?
  • Zurück zum Calcium: Ich habe mir einige Zutatenlisten dieser Drinks angesehen. Überraschung! Entweder, es waren einige Vitamin und Calcium zugesetzt oder eben nicht. Wenn das der Fall war, waren die zugesetzten Nährstoffe, zumindest bei den Drinks, die ich mir näher angesehen habe, immer gleich!
  • Bei den Dinks, bei denen Calcium und Vitamine zugesetzt wurde, waren immer folgende Werte angegeben: Vitamin D 0,75 µg, Vit. B 2 (Riboflavin) 0,21 mg, B12 0,38 µg,(15% des Tagesbedarfs der letzten 3), und- auch Calcium, nämlich genauso viel wie in Milch – 120 mg! Selten war noch Jod zugesetzt. Allerdings so wenig, dass man dieses in meinen Augen sowieso ersetzen muss. Denn nur begeisterte Fisch- und/oder Algen-Esser kommen bei normaler Ernährung auf die empfohlenen 180-200 µg pro Tag! Aber so eine Dauereinnahme muss man immer mit seinem Arzt besprechen, da es wichtig ist, die Schilddrüsen Werte vorher zu checken. Also, zurück zur Milch. Da können wir also auf winzige (zugesetzte) Menge an Jod verzichten, sie stört aber auch nicht!

Die Zeitschrift Ökotest vergibt Minuspunkte für Vitamine in Veggie -Milch

Wenden wir uns an dieser Stelle einmal der Zeitschrift ,,Öko-Test“ zu, die natürlich auch schon Milchdrinks getestet hat. Was mich allerdings etwas stutzen ließ, war die Tatsache, dass die Autoren den Zusatz an Vitaminen und Calcium als negativ bewerteten und deshalb sogar jeweils eine Note abgezogen haben Warum dass? … Sehen wir uns die Fakten an

In Ökotest (Hanh Friedrich/Meike Rix/Lena Wenzel; Hafermilch im Test: Wie empfehlenswert sind Alpro, Oatly & Co. als Milchersatz? Jahrbuch Kinder und Familie für 2022 | | Kategorie: Essen und Trinken | 09.12.2021)

wird geschrieben:

,, … So liegt der Eiweißgehalt von Hafermilch bei höchstens einem Drittel dessen, was Kuhmilch  an Eiweiß zu bieten hat. Vor allem: Pure Hafermilch ist keine Calciumquelle. Für Veganer ist es deshalb naheliegend, Pflanzenmilch mit zugesetztem Calcium zu verwenden.

Calciumcarbonat ist als Zusatz in Hafermilch beispielsweise unproblematisch. Anders sieht das bei Calciumphosphat und Tricalciumphosphat in der Zutatenliste aus. Auch Kaliumphosphat als Säureregulator muss nicht sein. 

Denn: Große Mengen an Phosphat schaden den Nieren. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) schätzt, dass die Europäer mittlerweile bis zu 30 Prozent der Phosphate über Zusatzstoffe in Lebensmitteln aufnehmen. Aus unserer Sicht sind die phosphathaltigen Zusatzstoffe eine unnötige Belastung.“

Okay… Das ist an sich auch gar nicht falsch… Allerdings liegen alleine in diesem kurzen Abschnitt ein paar klitzekleine Denkfehler, die ich gerne aufklären möchte.

Phosphat

So ist in ,normaler“ Milch Calcium auch größtenteils auch an Phospat gebunden ist und ist auch nicht gerade arm an Phosphat. Phosphate sind übrigens Salze und Ester der Phosphorsäure.

Phosphat aus Milch, Fleisch, Fisch, Eiern, Nüssen, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten ist ein wichtiger Bestandteil von Zellen und Körpergewebe und wird zudem bei vielen biologischen Prozessen im Körper wie bei der Knochen- und Zahnmineralisation, der Energieproduktion und bei dem Stoffwechsel von Proteinen, Kohlenhydraten und Fetten benötigt.

Der tägliche Bedarf an Phosphat beträgt etwa 700-1250 mg pro Tag für Erwachsene.

Natürlich ist zu viel Phosphat nicht gut, aber ich persönlich finde es nicht verwerflich, wenn in einem ,,Nachahmprodukt“ in etwa die gleichen Werte angestrebt werden, wie im Original, zumal eine gewisse Menge an Phosphat durchaus notwendig ist, auch wenn es bei vielen veränderten Lebensmittel (Fertigprodukten, Wurstwaren) in höheren Mengen vorkommt. Bei zu viel Phosphat im Körper kann es zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen kommen, gerade auch bei Nierenproblemen. Hat jemand eine Einschränkung seiner Nierenfunktion (sollte er deshalb tatsächlich sehr auf die Phosphataufnahme achten, denn wenn die Nieren nicht in der Lage sind, überschüssiges Phosphat auszuscheiden, kann dies tatsächlich zu einem Anstieg des Phosphatspiegels im Blut führen (Hyperphosphatämie), mit oder ohne künstliche Milch. Wenn sich aber jemand vorwiegend frisch ernährt, ist das Problem weniger gegeben.

Die Nachteile einer zu hohen Phosphatkonzentration wären Knochenproblemen, (verminderte Knochenmineralisation), Nierenerkrankungen können verschlimmert werden, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht sich, warum man insgesamt auf die aufgenommene Menge an Phosphat achten sollte.

Eiweißgehalt

Eiweiß ist für Vegetarier, die keinem ausgeklügelten Essensplan folgen, öfters Mangelware. Zwar ist es schon möglich, aufgrund von Eiern, Fleischersatzprodukten, Hülsenfrüchten & Co auch als Nicht-Fleisch-Esser genügend Eiweiß zu sich zu nehmen, aber wenn man einmal aufschreibt, was man so isst, kommt man oft auf eine Unterversorgung. Ehrlich gesagt, macht Milch da den Kohl auch nicht unbedingt fetter.

Ist der Zusatz von Vitaminen schädlich?



Kommen wir zu den zugesetzen Vitaminen, die die Autorinnen von Ökotest ebenfalls zum Notenabzug bewegt haben:

Fragen wir uns zuerst einmal, wieviel der zugesetzte Vitamine in 100 ml ,,echter“ Milch vorhanden sind.

Folgenden Angaben (Quelle: Souci, Fachmann, Kraut – Die Zusammensetzung der Lebensmittel, Nährwert-Tabellen) … (bezogen auf 1,5 bzw. 3,5% Fettanteil in Milch)

  • Vitamin D 28/88 ng,
  • Vit. B2 jew. 180 µg =0,18mg,
  • Vit. B 12 420/408 ng=0,42 bzw. 0,408 µg

In den Milchdrinks sind enthalten:

  • Vitamin D 0,75 µg/100 ml (Tagesbedarf für Erwachsene zwischen 600 IE (15 µg) und 2000 IE (50 µg] Vitamin D pro Tag). Allerdings wird diese Dosierung auf der Packung als 22% des Tagesbedarfes angegeben. Handelt es sich um einen Einheitenfehler auf den Packungen? Anscheinend bin ich die einzige, der das aufgefallen ist … SELTSAM! Aber egal, wo der Fehler liegt, schädlich ist diese doch sehr geringe Menge Vitamin D auf keinen Fall. Man könnte höchstens argumentieren, dass sie etwas höher sein könnte, um den in Deutschland weit verbreiteten Vitamin D-Mangel vorzubeugen.
  • Es wird geschätzt, dass bis zu 60% der deutschen Bevölkerung einen Vitamin D-Mangel haben, insbesondere ältere Menschen, Menschen mit dunkler Hautfarbe, Menschen, die sich wenig im Freien aufhalten und Menschen mit chronischen Erkrankungen, denn der niedrige Sonnenstand und des Tragens von wärmender Kleidung verhindert die körpereigene Vitamin D Synthese zum Großteil besonders im Winter!





Kommen wir zu Vitamin B2 (Riboflavin).

In 100 ml Milchdrink sind Vit. B 2 (Riboflavin) 0,21 mg, enthalten, das sollen 15 % sein. Je nach Literatur wurde ein Tagesbedarf von 1,1 mg (Frauen) und 1,4 mg (Männer), das stimmt also grob. In Milch ist übrigens etwas weniger Vit. B2 jew. 180 µg =0,18mg, enthalten!

Ein Mangel an Vitamin B2 tritt nicht selten bei Vegetariern und Veganern auf. Es ist hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln wie Milchprodukten, Fleisch und Fisch vorhanden. Laut offiziellen Schätzungen haben etwa 9-16% der deutschen Bevölkerung einen Riboflavin Mangel.

Vitamin B12 ist in der Kunstmilch 0,38 µg enthalten, in der echten Milch ein kleines bisschen mehr 0,42 bz. 0,408 µg.

Auch ein Mangel an Vitamin B12 ist in Deutschland häufig, insbesondere bei älteren Menschen und Veganern. Es kommt fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vor, so dass Menschen, die sich vegan ernähren, ein erhöhtes Risiko für einen Mangel haben. Es wird geschätzt, dass etwa 5-15% der deutschen Bevölkerung einen Vitamin B12-Mangel haben.

Insgesamt teile ich die Auffassung der Öko-Zeitschrift-Autorinnen nicht, dass der Zusatz der Vitamine D, B2 und B12 irgendwelche Nachteile für den Konsumenten hat, im Gegenteil! Da gerade an diesen Vitaminen häufig ein Mangel vorhanden ist, halte ich den Zusatz für sinnvoll, zumal die Veggie-Milchdrinks so der echten Milch noch mehr ähneln und die Konsumenten so nicht noch zusätzlich die fehlenden Nährstoffe ersetzen müssen. Schließlich hoffen sie auf ein annährend gleichwertiges Ersatz-Produkt, was ohne diese Zusätze nicht gegeben wäre.

Gentechnisch verändertes Soja – ein Nachteil?

Auch gentechnisch verändertes Soja, z.B. in Edeka Bio + vegan Sojadrink Classic wurde negativ bewertet. Zu Recht?  

Dazu ein kurzer Exkurs in den Soja-Anbau. Soja stammt vor allem aus den USA, Brasilien und Argentinien, wobei in den USA der Gentechnik-Anteil an der Sojafläche bei über 90 Prozent liegt und in Argentinien bei quasi 100 Prozent.

Die eingebaute DNA macht die gentechnisch veränderten Sojapflanzen immun gegen Unkrautvernichtungsmittel, weshalb die Felder öfters besprüht werden können. Allerdings passen sich die Unkräuter mit der Zeit an und werden auch resistent – die Landwirte müssen immer öfter sprühen. So ist zwischen 2006 und 2011der Herbizid Einsatz auf den Gentechnik-Sojafeldern um 13,5 Prozent gestiegen. Manche durch Gentechnik veränderte Sojapflanzen produzieren darüber hinaus selbst Insektengifte durch Einbau der DNA des Bakteriums Bacillus thuringiensis in ihr Erbgut.

Das ist ein Eingriff in die Natur, der ihr auf keinen Fall guttun kann. Für mich sist dieser Aspekt schon allein für sich genommen ein Argument, was mich dazu bewegt, gentechnisch veränderte Lebensmittel soweit auf einfachem Wege möglich, zu vermeiden.

Dazu ist fraglich, ob der menschliche Organismus mit diesem genetisch unnatürlich veränderten Produkt so ohne weiteres klarkommt. Darauf gibt es leider keine eindeutige Antwort, denn es spielen hierbei verschiedenen Faktoren, wie der Art der genetischen Veränderung, der Menge und Häufigkeit des Verzehrs sowie der individuellen Empfindlichkeit und Gesundheitszustand eine Rolle.

Allerdings gibt es einige Studien, die darauf hindeuten, dass genetisch verändertes Soja gesundheitsschädlich sein kann. Zum Beispiel wurde in einer Studie mit Ratten festgestellt, dass der Verzehr von genetisch verändertem Soja bei den männlichen Tieren zu einer Verringerung der Spermienzahl und einer Veränderung der Leberfunktion führte. Bei weiblichen Ratten wurden allerdings keine signifikanten Unterschiede festgestellt.

Cha JY, Ahn HY, Kim YH, Jeong IH, Lee SD, Lee JH, Kim JH, Hong YS, Park JS. Evaluation of 90-day feeding test of genetically modified soybean in Sprague-Dawley rats. J Food Sci Nutr. 2010;15(3):277-285. doi: 10.3746/jfn.2010.15.3.277.

Natürlich kann man solche Ergebnisse nicht ohne weiteres auf den Menschen übertragen.Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass genetisch verändertes Soja in vielen Lebensmitteln enthalten ist, und dass es nicht immer leicht ist, es zu vermeiden, aber darauf ankommen lassen sollte man es meiner Meinung nach nicht.

Kommen wir zurück zu der Edeka Sojamilch. Also nicht kaufen wegen Gentechnik? Der Klopper kommt, wenn man den Artikel genau liest. Da steht wortwörtlich:

„Zwar handelt es sich bei den in der Edeka-Sojamilch durch ein Speziallabor nachgewiesenen Mengen um Verunreinigungen. Doch sie zeigen, dass sich die Gentechnik nicht kontrollieren lässt. Laut Gutachten des Anbieters war weder in chargengleichen Rückstellmustern noch in der zugehörigen Rohware GVO-Soja nachweisbar. Das von ÖKO-TEST beauftragte Labor bestätigt unser Testergebnis.“ Also war die Menge gentechnisch veränderten Sojas verschwindend gering und der Nachweis konnte nicht reproduziert werden … Oder lest Ihr das anders? In meinen Augen ist eine solche einmalig aufgetretene Verunreinigung (evtl. durch Rückstände in der Maschine o.ä.) beachtenswert und sollte untersucht werden, den Milchdrink nun aber deshalb ,,durchfallen“ zu lassen, finde ich auch nicht ganz okay.

Was ist mit Nickel?

Ein weiterer Kritikpunkt war Nickel in den Milchdrinks. Nickel war anscheinend insgesamt in vier der getesteten Milchdrinks in ,,problematischen Mengen“ enthalten, darunter auch im Edeka Bio + vegan Sojadrink Classics-Soja. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit sollten Erwachsene nicht mehr als 168 Mikrogramm Nickel am Tag aufnehmen. Anscheinend reichte schon 250-Milliliter des aus, um etwas mehr als die Hälfte des Grenzwertes zu erreichen.

Eine Überdosierung von Nickel kann folgende Auswirkungen haben

  1. Allergische Reaktionen: Nickel ist ein häufiges Allergen und kann allergische Reaktionen wie Hautausschläge, Juckreiz, Rötungen und Schwellungen verursachen.
  2. Toxische Wirkungen: Ein zu hoher Nickelgehalt im Körper kann auch toxische Wirkungen haben, insbesondere auf die Leber und Nieren. Es kann auch Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen.
  3. Krebs: Einige Studien deuten darauf hin, dass ein erhöhter Nickelgehalt im Körper das Risiko für bestimmte Krebsarten wie Lungenkrebs, Nasenkrebs und Knochenkrebs erhöhen kann.
  4. Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähigkeit: Eine hohe Nickelbelastung im Körper kann auch die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und zu verminderter Spermienqualität führen.

Nickel ist also anscheinend häufiger in Milchdrinks vorhanden. Aus diesem Grund ist es wichtig, darauf zu achten, auch ansonsten nicht zuviel Nickel zu sich zu nehmen. Aus diesem Grund habe ich Euch den Nickelgehalt verschiedener anderer Nahrungsmittel aufgeschrieben:

  • Hülsenfrüchte (z.B. Sojabohnen, Linsen): 0,5 – 3,5 mg pro 100 g
  • Nüsse (z.B. Cashewnüsse, Erdnüsse): 0,3 – 3,3 mg pro 100 g
  • Vollkornprodukte (z.B. Weizen, Hafer): 0,1 – 0,7 mg pro 100 g
  • Schokolade: 0,1 – 0,5 mg pro 100 g
  • Tee: 0,5 – 1,5 mg pro 100 g Frühstücksflocken 0,08 mg pro 100g Schokolade 4 mg pro kg und Bohnen und Walnüsse etwa 2 mg pro kg.

Der Nickelgehalt in Milch ist relativ gering und liegt normalerweise bei etwa 0,04 – 0,06 Mikrogramm pro Gramm. Daher enthält eine Portion von 250 ml Milch etwa 0,01 – 0,015 Mikrogramm Nickel.

 Fett und Zucker

Fett muss für die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine und als Geschmacksträger vorhanden sein. Wenn aber der Fettgehalt relativ hoch ist, muss das aber ins Fett-Kalkül mit einbezogen werden – die Butter sollte dann also nicht ganz so dick aufs Brot geschmiert werden …

Zucker: Oft steht da „Ohne Zuckerzusatz“ . Allerdings heißt das nicht, dass kein Zucker vorhanden ist! Der Zucker, der im Inhaltsstoff sowieso vorhanden ist, ist noch da!

Dachverband der Deutschsprachigen Wissenschaftlichen Osteologischen Gesellschaften (DVO). Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose (S3-Leitlinie). AWMF-Registernr.: 183-001. 2017.

Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE), Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung (SGE) et al. Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Bonn: DGE; 2017.

World Health Organization (WHO), Food and Agricultural Organization of the United Nations (FAO). Vitamin and mineral requirements in human nutrition. Genf: World Health Organization; 2004.

Im Folgenden habe ich Euch einige der Milchdrinks mit ihren Werten aufgeschrieben (war eine echte Fleiß-Arbeit…)

Beispiele und Fakten zu den einzelnen Milch-Drink-Sorten

Zuerst möchte ich mich dem

Glykämischen Index (GI) der Milcharten

zuwenden.

Der GI ist ein Maß zur Bestimmung der Wirkung eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittels auf den Blutzuckerspiegel. D.h. er sagt aus, wie hoch der Blutzucker nach einem bestimmten Zeitraum nach Aufnahme einer bestimmten Menge des Lebensmittels ist. Gut ist ein niedriger glykämischer Index, denn dann steigt der Blutzuckerspiegel langsamer und/nicht so hoch an und fällt auch langsamer wieder ab. Man bleibt länger satt und die Schwankungen sind geringer, was sich auch auf den Insulinhaushalt und die beeinflussenden Stoffwechselwege auswirkt. Ist man ständig Nahrungsmittel mit einem hohen GI, ist die Gefahr einer sogenannten peripheren Insulinrezistenz und später vielleicht sogar eines Diabetes mellitus gegeben.

Es wird immer wieder behauptet, dass er bei Milchdrinks ungleich höher als bei Milch selbst sei. Das ist allerdings außer bei Reisdrinks nicht korrekt.

Der Glykämische Index von

  • Milch, 3,5% Fett wird mit 27 % (niedrig), von
  • entrahmter Milch mit 32%. ( niedrig), von
  • Soja-Milch mit 36 % (mittel), von
  • Hafermilch mit 30% (niedrig), von
  • Reismilch mit 86 %(hoch) und von
  • Mandelmilch mit 30 % (niedrig) angegeben.

GI-Handbuch Nr.1

https://www.femininundfit.de/glykaemischer-index-tabelle-mit-gi-werten-von-milch-und-milchprodukten-mit-glykaemischer-last

Hafermilch

Hafermilch (Handelsbezeichnung „Haferdrink“), in der EU darf das Ersatzprodukt nicht mit der Bezeichnung ,,Milch“ auf den Markt gebracht werden.

Beispiele: Werte der Produkte immer pro 100 ml

  • Alpro Hafer Original: 46 kcal, Fett 1,5 g, Kohlenhydrate (KH) 7,2 g, Zucker 3,3g, Protein (Eiweiß) 0,3 g, Vitamin D 0,75 µ, B2 0,21 mg, B12  0,38µ (15% des Tagesbedarfs der letzten 3), Ca 120 mg, zufälliger Preis 8x1L l2,99 Euro
  • Alpro Hafer Drink Barista 59 kcal, Fett0,3g, Zucker 3,3g, Eiweiß 800 mg, Vit. u. Ca, 4x1L 8,99
  • Landliebe Haferdrink: 30 kcal, Fett 1,6g, Zucker 2,1g, Protein 1,7 g, Vitamine sind ident. mit Alpro, ebenso Ca. Zufälliger Preis 6x1L 7,99 Euro.
  • Oatly Haferdrink Barista 61 kcal, Fett 3 g, Zucker 3,4g, Eiweiß 1,1 übl. Vitamine, Ca und Jod 22,5 Mü, 10x 500ml 12,99 Euro
  • Oatly Bio Hafer Drink 37 kcal, Fett 0,5 g, Zucker 2,5 g, Eiweiß 0,1g keine Vit zugesetzt d 6x1L. 9,99 Euro
  • Haoly Bio Kokos Haferdrink 53 Kcal, Fett 3,0g, Zucker 4,0g, Eiweiß 400 mg, Ca, Vit. wie bei 1. zugesetzt.

Herstellung von Hafermilch:

Dies sind zwei Rezepte mit ganzen Körnern. Verwendet man Haferflocken, gibt das meist eine ziemlich schleimigen Konsistenz. zu vermeiden.

Einfach:

Auf einen Liter Wasser benötigt man ungefähr 100g eingeweichte Haferkörner (die Hafermenge ist Geschmackssache). Wasser und eingeweichte Körner in den Mixer geben. Ungefähr eine Minute auf hoher Stufe mixen und fertig ist die Hafermilch.

Raffiniert:

Zutaten

150 Gramm Haferkörner, 1 Liter Wasser, 8 Datteln, 3 TL Zucker oder Honig, eine Prise Salz,1 Esslöffel Raps-Öl, Sonnenblumen-Öl hat ein ungünstigeres Fettsäureverhältnis (Omega 3 zu Omega 6 Fettsäuren).

Zubereitung

150 gr. Haferkörner 12 Stunden in 200ml heißes Wasser einweichen

Datteln etwa 30 Minuten in warmem Wasser einweichen.

Den eingeweichten Hafer in den Standmixer geben und 400 Milliliter erwärmtes Wasser hinzufügen.

Datteln trockentupfen und in den Mixer geben.

Die Mischung nun etwa zwei Minuten lang pürieren.

Den fertigen Milchersatz anschließend durch ein feines Sieb oder Küchentuch in eine Schüssel abseihen.

Flüssigkeit in einen Messbecher umfüllen, mit Wasser auf einen Liter auffüllen, 1 Essl. Öl und eine Prise Salz hinzugeben und gut durchmischen.

Den leckeren Drink genießen …

Wie lange hält sich selbstgemachte Hafermilch?

Im Kühlschrank ist die Milchalternative etwa drei Tage haltbar.

Ebenfalls ein Getreidedrink, allerdings Roggen:

Alpro cremiger Roggen 44 kcal Fett 1,5g, Zucker 3,5g, Eiweiß 600 mg, Vit. u. Ca.

Auf dem Bild seht Ihr mein „Over-Night Oat Meal“ mit gekochten Haferflocken, Chia, Mandeln und Leinsamen und natürlich – mit meiner Veggie Milch-Drink! Dazu kommt immer noch ein oder zwei Stücken Obst – fertig ist mein Frühstück, das mir mit komplexen Kohlenhydraten, Vitaminen, Eiweiß, Omega 3 Fettsäuren und alles, was mein Körper so braucht bis am Nachmittag Kraft und positive Energie gibt.

Reismilch

Reismilch darf auch nicht als „Milch“ bezeichnet werden und wird daher u. a. als „Reis Drink“ vermarktet.

Reismilch wird aus Vollkornreis produziert, der dazu zunächst gemahlen, mit reichlich Wasser gekocht, fermentiert und gefiltert, mit Öl versetzt, emulgiert und dann mit mehreren Zutaten vermischt.

Beispiele: Werte der Produkte immer pro 100 ml

  • Reismilch DM Naturel Fett 1,1 g, Kcal 48 Fett 110 mg Eiweiß 100 mg Zucker 6,7 g, Zufälliger Preis 100 ml 1,45 Euro
  • Alpro Reisdrink Original 47 kcal, Fett, 1g Zucker 3,3 g, Eiweiß 100 mg, keine Vit/Ca. 8×1 l4,99 Euro

Sojamilch

Auch sie darf in der EU nicht mit Milch bezeichnet werden, sondern wird ,,Sojadrink“ genannt. Traditionelle Sojamilch ist eine stabile Emulsion aus Öl, Wasser und Proteinen. Die Flüssigkeit wird durch das Einweichen trockener Sojabohnen hergestellt, die anschließend mit Wasser ausgedrückt werden.

Bereits 1995 wurde in dem New England Journal of Medicine eine Metaanalyse (Untersuchung mehrerer Studien) veröffentlicht, die zeigen konnte, dass Soja Serumcholesterin, LDL und Triglyceride senken konnte, jedoch das ,,gute“ Cholesterin, das HDL nicht anheben konnte.

J. W. Anderson, B. M. Johnstone, M. E. Cook-Newell: Meta-analysis of the effects of soy protein intake on serum lipids. In: The New England Journal of Medicine. Band 333, Nr. 5, 3. August 1995, ISSN 0028-4793, S. 276–282, doi:10.1056/NEJM199508033330502PMID 7596371.



Werte einer handelsüblichen Sojamilch: Eiweißgehalt 3 bis 4 g/100 ml (entspricht etwa dem der Kuhmilch), Kohlenhydratgehalt, ca. 2 g, Fettgehalt, ca. 2,2 g, liegen unter dem der Kuhmilch (Kohlenhydrate 4,8 g; Fett 3,5 g). Isoflavone

Bedeutung der Isoflavone

Chemisch-strukturellen Ähnlichkeit zu den Geschlechtshormonen Östrogen und Androgenen, haben aber keine negativen Auswirkungen auf männliche Sexualhormone.

Ein hoher Konsum von Sojaprodukten ist mit einem geringeren Krebsrisiko bei Prostata- und Brustkrebs (Metaanalyse 2014) assoziiert

Isoflavone gelten als sicher.

Shumin Qiu, Chongmin Jiang: Soy and isoflavones consumption and breast cancer survival and recurrence: a systematic review and meta-analysis. In: European Journal of Nutrition. Band 58, Nr. 8, Dezember 2019, S. 3079–3090, doi:10.1007/s00394-018-1853-4PMID 30382332.

Catherine C. Applegate, Joe L. Rowles, Katherine M. Ranard, Sookyoung Jeon, John W. Erdman: Soy Consumption and the Risk of Prostate Cancer: An Updated Systematic Review and Meta-Analysis. In: Nutrients. Band 10, Nr. 1, 4. Januar 2018, S. 40, doi:10.3390/nu10010040PMID 29300347PMC 5793268 (freier Volltext).

2019 betrachtete eine Übersichtsarbeit die Ergebnisse von Beobachtungsstudien und kam zu dem Schluss, dass der Konsum von Soja und Soja-Isoflavonen das allgemeine Sterberisiko verringert.

Seyed Mostafa Nachvak, Shima Moradi et al. Soy, Soy Isoflavones, and Protein Intake in Relation to Mortality from All Causes, Cancers, and Cardiovascular Diseases: A Systematic Review and Dose-Response Meta-Analysis of Prospective Cohort Studies. In: Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics. Band 119, Nr. 9, September 2019, S. 1483–1500.e17, doi:10.1016/j.jand.2019.04.011PMID 31278047

Beispiele Angaben/ 100g

  • Alpro Barista Sojadrink 42 kcal, Fett 1,9g, Zucker 2,5g, Eiweiß 120 mg, die üblichen zugesetzte nVitamine; 1l 2,29 Euro
  • dm Bio Drink Soja Natur 38 kcal, Fett 1,9 g, Zucker 0,7g, Eiweiß 3,2g keine Vitamine,  0,95 Euro

Sojamilch enthält kein Vitamin B12, kein Vitamin C, weniger Vitamin B2, weniger Calcium als Kuhmilch, ist aber reich an ungesättigten Fettsäuren und hat kein Cholesterin oder Lactose. Allerdings ist eine Allergie auf Soja nicht so selten. Wenn man beispielsweise bereits eine Allergie auf Birkenpollen hat, kann es durch die ähnliche Proteinstruktur zu Kreuzallergien kommen.

Herstellung von Sojamilch

Es gibt unterschiedliche Arten der Sojamilchzubereitung. Zuerst müssen die gelben, getrockneten Sojabohnen in Wasser (Verhältnis 1:10) eingeweicht werden. Anschließend wird das Ganze im Mixer püriert Um die verdauungshemmenden Giftstoffe (Trypsin-Inhibitoren) unschädlich machen zu können, wird die Masse anschließend 20 Minuten gekocht.

Entweder vor oder nach dem Kochen wird die Masse filtriert. Erstere ist die chinesische, zweitere die japanische Variante. Das filtrierte eiweißreiche Gemisch (Sojakuchen, Okara, Sojapulpe) findet beispielsweiße als Tierfutter Verwendung.

Ein Milchdrink aus Getreide-/Reis-/Hafer- oder Soja-Milch lässt sich mit dem so genannten Sojamilchbereiter / Sojamilchmaschine oder Sojamilchautomat herstellen. Aus einer eingeweichten oder auch nicht eingeweichten Masse wird in 15-20 Minuten der fertige Milchdrink zubereitet.

Mandelmilch

muß in Deutschland als „Mandelgetränk“ oder „Mandeldrink“ verkauft werden. In Italien (v.a. Sizilien), aber auch in Spanien und in der mallorquinischen Küche hat Mandelmilch hingegen als latte di mandorla eine jahrhundertealte Tradition. Dort besteht sie aus gemahlene und dann angeröstete Mandeln oder eine Mandelpaste, die mit warmen bis heißem Wasser, übergossen wird. Nach mehreren Stunden Einweichen wird sie abfiltriert und mit Gewürzen (Vanille, Zimt, Orangenwasser) versetzt. In den USA wurde Mandelmilch vor einigen Jahren zum Trendgetränk und es wird zunehmend auch in Europa vertrieben.

Warum sind Mandeln so gesund?

Der tägliche Verzehr von einer Hand voll Mandeln (wahlweise auch Nüsse/Kerne/Samen) ist auf alle Fälle empfehlenswert.

Mandeln enthalten viel Eiweiß, sind reich an Vitamine E und B, Mineralstoffen wie Calcium, Magnesium, Kupfer und Zink, Die Mandelhaut enthält Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, deshalb sollte man sie ruhig mitverzehren.

https://www.ardalpha.de/wissen/gesundheit/ernaehrung/kalorien-nuesse-mandeln-maroni-gesundheit-ernaehrung-100.html#:~:text=Sie%20enthalten%20die%20Vitamine%20E,Pflanzenstoffen%20%2D%20besonders%20in%20der%20Mandelhaut.

Bei diesem Thema muss ich Euch noch kurz von einer amerikanischen Studie, die an der US-amerikanischen Universität Purdue durchgeführt wurde. Sie zeigte nämlich, dass der regelmäßige Verzehr von Mandeln eine Gewichtszunahme verhindern kann, weil sie zwar satt machen, ihre Energie vom Körper aber nicht effizient aufgenommen werden kann. In der Studie aßen die Probandinnen etwa 60 Gramm ungesalzene Mandeln mit Schale pro Tag.

Beispiele: Angaben beziehen sich auf 100 ml

  • Mandeldrink Landliebe 30 kcal, Fett 1,6 g, Zucker 2,1 Protein 1,7 Vit. u. Ca ident. , zufälliger Preis 6x1L 7,99 Euro
  • Alpro Bio Mandeldrink Vanille 21 kcal, Fett 1,7g, Zucker 0g, Eiweiß 700 mg!!, keine Vit. o.Ca zugesetzt., Zufälliger Pries 8x1l 14,99 Euro

Mein persönliches FAZIT

So und damit bin ich auch schon am Ende meines kleinen Veggie-Milch Essays. Ehrlich, objektiv gesehen hat jeder Milch-Drink seine Vorteile. Leider musste ich an dieser Stelle auch (wieder einmal) erfahren, wie Beurteilungen, die eigentlich objektiv sein sollten, subjektiv gefärbt und mit Halbwissen geschrieben werden, andere schreiben dann ,,blind“ ab und schon wird aus der Halbwahrheit eine Wahrheit. Ich selbst bin sicherlich auch nicht frei davon, denn letztendlich schreibe ich ja auch mein ganzes Wissen ab, Deshalb mache ich mir oft die Mühe, Original-Studien aufzurufen und zumindest die Zusammenfassungen durchzulesen, manchmal sogar die ganze Studie. Außerdem vergleiche ich Studien mit verschiedenen Ergebnissen, schaue mir Meta-Analysen aus vielen Studien an, damit ich nicht auf einzelne, vielleicht geschönte Ergebnisse hereinfalle. Denn nur so weiß ich, was wirklich drinsteht und das ist oft etwas anderes, als in Sekundärliteratur behauptet wird. Das Problem ist, dass Studien meist von der Industrie finanziert werden, andererseits hat unsere Regierung kaum Budget für Studien, ,,die nichts einbringen“.

Warum ich Euch das schreibe? Weil Ihr von mir wissen möchtet, was denn nun die ,,Beste“ aller Milch-Drinks ist. Dazu folgendes:

,,Die Eine“ gibt es nicht. Gut ist an Soja Milch, dass Soja wahrscheinlich Anti Aging Eigenschaften hat, genau wie Hafer und Mandeln.

Ob manche Soja-Produkte evtl. gentechnisch behandelt sind, ist schwer zu eruieren. Bei der Bio Edeka Milch kann es sich um Verunreinigungen beim Test gehandelt haben.

Die Zugabe von (relativ niedrig dosierten) Vitaminen finde ich gut und ein Punktabzug deshalb nicht gerechtfertigt.

Nickel scheint problematisch zu sein, auch der hohe GI von Reismilch ist als negativ zu werten. Phosphat ist dann kritisch zu sehen, wenn man sich allgemein phosphatreich ernährt, beispielsweise gerne Fertig-Gerichten und Wurst isst.

Generell gilt: Je nachdem, wie die Milch beschaffen ist, sollte man sie als ,,Nahrungsmittel“ sehen und sie bei der Bilanzierung der Nährstoffe miteinbeziehen.

Natürlich wollt Ihr nun wissen, für welche Milch ich mich nun entschieden habe…

Okay … Für die Oatly Hafermilch!

Warum? werdet Ihr fragen. Sie hat Vitamine zugesetzt und wurde wegen des Calcium-Phosphat von Ökotest angegriffen, Warum mir beides nichts ausmacht und ich Vitamine sogar gut finde, habe ich oben erklärt, zumal ich normalerweise kaum Junk Food esse. Man muss sie außerdem gut durchschütteln, bevor man sie benutzt, weil sich Schwebstoffe bei ihr leicht absetzen. Sie lässt sich ganz gut aufschäumen, aber andere auch. Sie ist (meist) relativ teuer ….

Warum habe ich mich denn dann trotzdem für diese relativ kalorienreiche Milch entschieden?

Zuallererst, weil sie mir gut schmeckt. Bei allen Arten der Benutzung liegt sie weit vorne. Ich kann auf Dauer kein Produkt trinken, das mir nicht gut schmeckt. Ich habe natürlich nicht alle anderen probiert, aber viel anderen waren für mich geschmacklich einfach nicht so gut, was natürlich auch am Fettgehalt liegt. Dennoch kaufe ich sie manchmal auch andere, wenn sie günstiger sind, versuche aber, Sonderangebote ,,meiner“ Milch auszunutzen. Der GI ist bei 30 und damit niedrig, Hafer ist ein sehr gesundes Produkt…

und das sind auch schon meine Argumente! Ihr seht, dass man doch vieles relativieren muss, aber alles im Hinterkopf behalten …😉

Mein Tipp: Die Fakten habt Ihr nun, seid kritisch bei allem, was Ihr lest (deshalb gebe ich Euch hier auch viele meiner Quellen an) und schaut auf die Hintergründe eines Artikels! Lasst Euch ,,Eure“ Milch oder Euren Milchdrink schmecken und bleibt neugierig für alle Fakten, die Euch über den Weg laufen!

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Dauernuckler oder nicht Pinkel-Woller? Lange hieß es: Trinke ja genug! Als Folge davon war es keine Seltenheit, dass drei Liter oder mehr am Tag getrunken wurden. Allerdings ist eine Trinkmenge von 1,5 Litern am Tag unter normalen Bedingungen ausreichend. Doch es gibt auch das andere Extrem: Möglichst gar nichts zu trinken, um nicht aufs Klo zu müssen … Beides ist ungesund – hier findest Du Deine richtige Trinkmenge!

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Medizinische Woche Baden-Baden: Vorträge und Preisverleihung Wissenschaftspreis der NATUM

Am Wochenende  fand, wie alle Jahre wieder, der größte und spannendste komplementär-medizinsche und naturheilkundliche Kongress in Europa, die ,,Medizinische Woche“ in Baden-Baden statt. Insgesamt wurde etwa 200 Vorträge gehalten. Exemplarisch berichte ich Euch heute über eine der vielen interessanten Vortragsreihen und zwar über den NATUM-Tag . NATUM steht dabei für die Arbeitsgemeinschaft für Naturheilkunde, Akupunktur, Umwelt- und Komplementärmedizin in der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe.

Dieser wurde von Dr. Bernhard Ost  (Düsseldorf, erster Vorsitzende der NATUM ) vor gut gefüllten Reihen  eröffnet. Das Publikum erwartete eine hochkarätig besetzte Vortragsreihe und die Verleihung des Forschungspreises Komplementärmedizin 2018 an Professor Dr. Andreas Michalsen und seinem Team für die Arbeit über ,,Effekte von Kurzfasten auf die Lebensqualität und Verträglichkeit einer Chemotherapie bei Patientinnen mit Brust- und Ovarialkarzinom“. „Medizinische Woche Baden-Baden: Vorträge und Preisverleihung Wissenschaftspreis der NATUM“ weiterlesen

Das Mikrobiom – neue Erkenntnisse über eine unterschätzten Armee

1. Zusammenfassung:

So wichtig wie ein zusätzliches Organ ist das Mikrobiom, welches aus unvorstellbaren 100 Billionen Mikroorganismen besteht.

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Zum Mikrobiom gehören Bakterienstämme (v.a Firmicutes und Bacterioides), das Virom (überwiegend Prokaryonten) und das Mykom (überwiegend Sprosspilze), die nicht nur auf der Haut, in den Ohren, im Nasen-Rachenraum und im Mund, sondern auch im Gastrointestinal- und Urogenital-Trakt vorkommen (Authenrieth I., 2000). „Das Mikrobiom – neue Erkenntnisse über eine unterschätzten Armee“ weiterlesen