Dr. med.Nessy Wagner
Colostrum, auch Erst- oder Biestmilch genannt, erfreut sich seit Jahren, besonders unter Laien, an zunehmender Beliebtheit. So wird das gerne auch als „Geheimtipp“ geltende Colostrum mit seinen mannigfaltigen Inhaltsstoffen, die dem Neugeborenen wie auch dem Kälbchen in den ersten Stunden und Tagen ihres Lebens mit allem versorgt, was der junge Organismus benötigt, häufig für folgende Indikationen angewendet: zur allgemeinen Stärkung und Roborierung des Körpers, zur Vorbeugung von Erkrankungen, von Sportler für den Muskelaufbau, zur Steigerung der Trainingsleistung, für die rasche Muskelregeneration und als allgemeines Anti-Aging-Mittel.
Über den medizinischen Einsatz wird aber nach wie vor diskutiert. Einerseits wurde in Studien, aber teilweise auch schon seit Jahren der praktischen Anwendung bereits eine gute Wirkung von Colostrum auf das Immunsystem [1], bei der Behandlung von lokalen (z. B. vaginalen) und systemischen Infektionen, bei gastrointestinalen Störungen, aber auch bei Morbus Alzheimer und bei der Wundheilung festgestellt [2]. Gerade in letzter Zeit sind die Verkaufszahlen deutlich angestiegen, wobei die Verbreitung der Pandemie „Corona“ mit dem Erreger SARS Covid-19, die bei den Menschen den Wunsch nach Immunabwehr deutlich gesteigert hat, daran nicht unbeteiligt sein dürfte [3]. Denn die vielfältige Substanz könnte, durch ihre antiinflammatorischen, immun-modulatorischen und eventuell sogar anti-viralen Eigenschaften, auch bei der Vorbeugung oder Behandlung von Infektionen mit tükischen Krankheitserregern, wie beispielsweise bei Formen des SARS-Virus, von Nutzen sein.

Abb. 1 Links: frisches Colostrum 12 Stunden post partum: gelblich, subjektiv visköser. Rechts: Milch, 5. Tag post partum. Im Verlauf geht Colostrum in Milch über. In den ersten 36 Stunden sind die meisten Wirkstoffe erhalten. Seine gelbliche Farbe erhält es durch den hohen Carotingehalt, der zehnmal so hoch ist wie in der normalen Milch.
Aber um es vorweg zu nehmen: Studien oder gar Beweise für eine solch umfassende Wirkung von Colostrum gibt es, zumindest bis jetzt, noch nicht. Denn auch, wenn multiple Inhaltsstoffe und Studienergebnisse eine Beeinflussung des Immunsystem möglich scheinen lassen, weiß man noch sehr wenig darüber, wie und wann diese genau wirken [4]. Deshalb warnte auch die amerikanische FDA (Food and Drug Administration) in jüngster Zeit davor, einen ausreichenden Schutz gegen eine Covid-19-Infektion von einer Colostrum-Einnahme zu erhoffen und womöglich auf weitere Schutzmaßnahmen zu verzichten [5].
Aber nicht nur bei der Covid-19-Vorbeugung oder gar -Behandlung ist die Anwendung von Colostrum noch nicht ausreichend erforscht. Auch die mögliche Anwendung bei Tumorerkrankungen muss genau überlegt werden, da man nicht weiß, inwiefern die Tumorzellen selbst durch die Inhaltsstoffe von Colostrum zum Wachstum angeregt werden.
Deshalb ist es wichtig, nicht nur den Inhaltsstoffen von Colostrum, sondern auch deren Verstoffwechselung und damit Wirkung im Organismus genauer auf den Grund zu gehen. Allerdings darf man, trotz aller Skepsis, nicht vergessen, dass es tatsächlich schon einige Theorien und Studien gibt, die Wirkweise und Wirkort von Colostrum beleuchten und so langfristig bei der Entscheidungsfindung, ob und bei welchen Indikationen Colostrum nutzbringend als Therapeutikum einsetzbar ist, helfen können. Im folgenden Artikel sollen die aktuellen Kenntnisse dargelegt werden und mögliche Konsequenzen für die Praxis und insbesondere für der Einsatz bei onkologischen Patienten beleuchtet werden [6].
Was ist Colostrum?
Colostrum wird in den ersten drei bis fünf Tagen nach der Geburt von der mütterlichen menschlichen Brust bzw. dem Euter oder den Zitzen von Wirbeltieren sezerniert. Es ist eine ganz besondere Flüssigkeit, die das Neugeborene in den ersten Tagen seines Daseins mit allen nötigen Nähr- und Abwehrstoffen, aber auch mit Enzymen, Wachstumsfaktoren, Hormonen & Co versorgt, die es zum Start ins Leben braucht. Denn zu diesem Zeitpunkt sind die Anforderungen an das junge Lebewesen immens: Sobald es geboren wurde, ist es nicht nur einer riesigen Keimflut, Temperaturschwankungen und verschiedenen Noxen ausgesetzt, sondern muss sich auch physisch und mental möglichst rasch entwickeln.
Die wichtigsten Eigenschaften
Durch Colostrum (Abb. 1 und 2–7)
- verbessert sich der Schutz vor Krankheitserregern,
- wird die Entwicklung des Immunsystems vorangetrieben und
- Wachstum, Reifung und Reparatur verschiedener Gewebe gefördert. Bei nicht wenigen Säugetieren ist dieser
- ,,Nestschutz“ deshalb lebensnotwendig und entscheidend für das Überleben und die Gesundheit der Nachkommen.
- Die Muttermilch ist nicht nur in idealer Weise auf die jeweiligen Bedürfnisse des Neugeborenen eingestellt, sondern
- Mutter und Kind können sogar in gewisser Weise kommunizieren. So
- ändert sich dessen Zusammensetzung je nach individuellen Anforderungen, beispielsweise bei Infektionen [7–9].
In Deutschland gilt das flüssige Colostrum als Nahrung und die Kapseln als Nahrungsergänzungsmittel, während in den USA hyperimmunes bovines Colostrum (für AIDS-assoziierte Diarrhoe) Orphan Drug-Status erhalten hat [10, 11].
Die wichtigsten Inhaltsstoffe
In den folgenden Auflistungen (Abb. 2-7) sind die wichtigsten Inhaltsstoffe von Colostrum und ihre Konzentrationen, soweit dazu Quellen gefunden wurden, dargestellt. Die Funktionen der wichtigsten immunaktiven Substanzen wurden zudem kurz beschrieben [12, 13].

Abb. 2 [14, 15]

Abb. 3 [16, 17]

Abb. 4 [18–23]

Abb. 5 [24–36]

Abb. 6 [37–42]

Abb. 7 [43]
Faktoren, die die Qualität von Colostrum beeinflussen
Wenn diskutiert wird, welchen medizinischen Nutzen Colostrum haben könnte, wird oft vergessen, dass „Colostrum“ nicht gleich „Colostrum“ bedeutet. Es gibt, da es sich um eine natürliche Ressource handelt, eine ganze Reihe von Einflussfaktoren, die die Qualität maßgeblich mitbestimmen. Um eine hohe Qualität zu erhalten, gilt es, diese zu optimieren und soweit möglich, zu standardisieren, damit man vergleichbare und gute Ergebnisse erzielt.
Individuelle Zusammensetzung je nach Anforderungen des Neugeborenen
BC besteht aus einem umfangreichen Cocktail an wertvollen, immun-unterstützenden Inhaltsstoffen, der zum Teil individuell an die jeweiligen Anforderungen des Neugeborenen angepasst ist. Diese Adaptation der Zusammensetzung kann durch die enge Interaktion zwischen Mutter/Muttertier und Ungeborenen/ Neugeborenen bereits im Mutterleib und später durch den Speicheltransfer und eventuell auch über Duft bzw. Signalstoffe erfolgen.
Diese individuelle Anpassung ist natürlich nicht direkt zu beeinflussen. Allerdings kann man dafür Sorge tragen, dass die Bedingungen für die Muttertier gleichbleibend optimal sind. Auch für die Qualität des Colostrums ist eine möglichst tiergerechte, standardisierte Haltung des Muttertieres schon während der Trächtigkeit ausschlaggebend, die sich durch hochwertiges Futter, tierärztliche Kontrollen und genügend Auslauf des Muttertieres unter Vermeidung von Stressfaktoren auszeichnet.
Umgebungsbedingungen
Damit eng im Zusammenhang stehen auch die Umgebungsbedingungen, die von den klimatischen Bedingungen, Herdengröße und Herkunft und Zusammensetzung des Futters abhängt. Ob die Haltung in großen Herden mit über 1.000 Tieren, wie beispielsweise in Neuseeland, oder aber in kleineren Einheiten wie im Allgäu oder in der Schweiz mit etwa 15-30 Tieren, für die Qualität des Colostrums geeigneter sind, ist sicherlich nicht einfach zu beantworten. Hier spielen Faktoren der Überwachung des Herdenverbandes, der Logistik der Milch und des individuell zur Verfügung stehenden Futters eine Rolle. So würden die Rinder in den großen Herden ohne Zufütterung von Futtermitteln gehalten und auch keine fremden Tiere importiert werden. Kritiker der großen Herden führen dem gegenüber an, dass die enthaltenen Antikörper in Colostrum auch ortsspezifisch sind, wobei sich das Keimspektrum in Neuseeland, Argentinien und Australien vom europäischen sicherlich etwas unterscheiden dürfte. Zudem ließen sich die Massentierhaltungen nur mit industriellen Maßnahmen bewältigen; die individuelle Pflege der Kuh wurde längst der Ökonomisierung der Milchgewinnung geopfert. Aber auch die Ausbreitungen von Erkrankungen, wie beispielsweise BSE und last not least das persönliche Engagement und die Möglichkeiten des Tierhalters, spielen in diese Kategorie mit hinein [44].
Entnahmezeitpunkt post partum
Die Zusammensetzung ist aber auch vom Zeitfaktor abhängig. So nehmen die Wirkstoffkonzentrationen der einzelnen Inhaltsstoffe nach der Geburt ab und die Menge zu. Das beste und wichtigste Colostrum wird innerhalb der ersten Stunden post partum produziert, weshalb das Neugeborene diese „Biestmilch“, wenn irgend möglich, unbedingt erhalten sollte. Auch die Gewinnung sollte zwar möglichst früh (innerhalb der ersten zwei bis drei Tage post partum), aber auch erst dann stattfinden, nachdem sich das Kälbchen oder Schäfchen sattgetrunken hat, obwohl Colostrum bis zum fünften Tag als solches vertrieben werden darf.
Keimbelastung von Colostrum
Weitere Untersuchungen haben gezeigt, dass auch die Belastung des Colostrums mit schädlich wirkenden Keimen maßgeblichen Einfluss auf dessen positive Wirkung haben. So behindert eine hohe Keimbelastung den rezeptorvermittelten Transfer und bindet Antikörper in direkte Abwehrfunktionen im Darm, sodass sie nicht mehr weiter zur Verfügung stehen [45].
Verarbeitung von Colostrum
Wenn man sich für ein Präparat entscheiden muss, stellt sich auch die Frage nach der optimalen Verarbeitung. Während bei der Herstellung der meisten Präparate auf eine Erhitzung verzichtet wird (Kalt-Sterilisation), gibt es noch das Verfahren der Flash-Pasteurisierung, bei der das Colostrum über 15 Sekunden auf 72 °C erhitzt wird. Allerdings wird bei letzterem die Tertiärstruktur von Proteinen zerstört, wobei es sein kann, dass die Aminosäuren-Ketten (Primärstruktur) noch nachzuweisen sind. Die Tertiärstruktur ist aber für die Wirksamkeit der Proteine unabdingbar. So ist sie beispielsweise bei Immunglobulinen für die Antigen-Antikörper-Bindung verantwortlich (FAB-Struktur). Bei hoch erhitztem Colostrum muss man deshalb davon ausgehen, dass die bioaktiven Proteine nicht mehr ihre volle Wirkung entfalten können, wie das bei kalt sterilisiertem Colostrum der Fall sein dürfte, die (Abb. 8 und 9) [46].

Abb. 8 Struktur von Proteinen
In diesem Zusammenhang ist aber auch noch eine andere Frage interessant:
Was passiert mit den Immunglobulinen von Colostrum während der gastrointestinalen Passage?
Bei der 2020 veröffentlichte Studie aus England von Glenn Davison (University of Kent at Medway, Chatham, UK) war untersucht worden, ob die Einnahme von Kolostrum auch zu einem erhöhten Plasma-Insulin-like Growth Factor-1 (IGF-1) -Spiegel führen würde, wie die Welt-Anti-Doping-Agentur, aufgrund des in Colostrum vorhandenen IGF-1, eigentlich angenommen hatte [47]. Denn diesen hätte man dann bei Doping-Kontrollen nachweisen können. Zum anderen gab es auch Bedenken, dass Kolostrum eventuell die Malignität in Organen stimulieren könnte, die IGF-1-Rezeptoren exprimieren. Um darüber Klarheit zu gewinnen, wurden Veränderungen der Plasma-IGF-1-Spiegel bei 16 Sportlern unter mäßigem Training untersucht, die einen Tag, 4 Wochen und 12 Wochen lang 40 g Rinder-Kolostrum oder Placebo einnahmen.
Erstaunlicherweise zeigte sich jedoch keinerlei Wirkung von der Einnahme Kolostrum auf den Plasma-IGF-1-Spiegel. Daraus wurde gefolgert, dass die Einnahme der empfohlenen Standarddosen von Kolostrum den IGF-1-Spiegel bei gesunden Erwachsenen nicht beeinflusst.
Durch diese Erkenntnis muss man zwar nach dem Konsum von Colostrum weniger Angst bei einer Dopingkontrolle haben, auf der anderen Seite führt sie allerdings auch zu der Frage, inwieweit die bioaktiven Substanzen, wie hier die Wachstumsfaktoren oder auch der Immunglobuline von Colostrum im Organismus, überhaupt wirken können. Im folgenden Abschnitt wird diese Fragestellung für das Immunglobulin (Ig)G untersucht, welches das am häufigsten vorkommende Ig ist.
Ig´s sind Antikörper, die gegen Viren und Bakterien wirken. Sie werden im mütterlichen Blut von B-Lymphozyten oder Plasmazellen nach Kontakt mit einem Antigen produziert und gelangen auch in den kindlichen Organismus, der dann auch über diesen Schutz verfügt. Denn dieser kannzunächst keine eigenen IgG´s bilden und ist vorübergehend auf die Antikörper der Mutter angewiesen. Schon im fötalen Blut, aber auch später im Colostrum, lässt sich mütterliches IgG nachweisen.
Bleibt die aktive (Tertiär-) Struktur von colostralem IgG bei der Magen-Darm-Passage erhalten?
Normalerweise werden größere Proteine und Polypeptide, wie Immunglobuline, bereits im Magen durch Enzyme und Säuren angedaut und danach im Dünndarm zu kurzkettigen Tri- und Di-Peptide umgebaut (siehe Abb. 10). Diese kleineren Peptide können dann auf einfache Weise durch andere Enzyme weiter abgebaut, dann durch die Darmwand aufgenommen und schließlich als einzelne Aminosäuren im Körper weiterverarbeitet werden. Bei diesem Abbau spielt die Endopeptidase Trypsin eine wichtige Rolle.

Man vermutet, dass die in Colostrum enthaltenen Trypsininhibitoren diesen Abbau eventuell hemmen können [48]. Um herauszufinden, ob die Immunglobuline des Colostrums überhaupt auf den Organismus einwirken können, wurde deshalb in verschiedenen Studien untersuch, wieviel Prozent der Immunglobuline intakt wieder ausgeschieden wurden. Denn nur, wenn bei den Immunglobuline die Tertiär-Struktur erhalten bleibt, sie also die Angriffe durch den sauren pH-Wert und die proteolytischen Enzyme bei der Passage des Magens und des Dünndarmes überstehen, können sie dort ihre Wirkung auf das Immunsystem entfalten. Dies ist unter anderem auch von der Dauer des Transits abhängig, die wiederum auch vom Alter des Konsumenten abhängt, weshalb diese Frage für verschiedene Altersgruppen untersucht wurde.
Bei Neugeborenen
Individuell verschieden fanden sich geringe Spuren bis zu 25 % intaktem IgG mit einer entsprechenden antimikrobiellen Aktivität [49, 50].
Bei Kindern
Das Immunglobulin-Konzentrat benötigte etwa 36 Stunden, um den Darm zu passieren [51].
■ 4 – 12 % der oralen Dosis von IgG kamen noch unverdaut im Stuhl der Kinder an [52].
■ Bei 47 % der Kinder, die bovines Colostrum eingenommen hatten, waren im Stuhl Immunglobuline mit einer Neutralisierungsaktivität von 43 % nachzuweisen [53].
■ Nach Einnahme von hyperimmunem Colostrum wurde noch bei 86 % von 602 Stuhlproben eine Antikörperaktivität nachgewiesen. Sie konnte bereits 8 Stunden nach Einnahme von Colostrum und bis zu 72 Stunden nach Beendigung des Verzehrs bestimmt werden [54].
Bei Erwachsenen
Oral eingenommenes IgG aus bovinem Colostrum (BC) wurde bei 25 Cholerapatienten noch bei 76 % im Stuhl vorgefunden [55, 56].
Bei gesunden Probanden fanden sich noch 49 % des eingenommenen BC/IgG-Dosis im Ileum wieder. Betrug dabei die Transitzeiten vom Mund zum Ileum weniger als zwei Stunden, lag auch die noch vorhandene IgG-Aktivität mit 68 % höher im Vergleich zu 36 % bei längeren ., Passage-Zeiten [57].
Erkenntnisse zum Abbau von colostralem IgG während der Magen-Darm-Passage
Da die Transit-Dauer der gastro-intestinalen Passage bei Kindern um einiges kürzer als bei gesunden Erwachsenen ist, findet bei ihnen eine geringere Denaturierung der Immunglobuline statt. Zudem gibt es auch eine starke Beziehung zwischen der Höhe des Immunglobulin-Titers des Colostrums, dass dem Probanden verabreicht wurde und dem Grad der im Kot nachgewiesenen Antikörperaktivität.
Abfüllung des Colostrum-Präparates in Kapseln zum Erhalt der Bioaktivität
Außerdem fand man heraus, dass man durch die Verkapselung des Colostrum-Präparates die Immunglobuline vor einer Denaturierung schützen konnte. So ließ sich im Stuhl gesunder Probanden, die ein verkapseltes Präparat eingenommen hatten, noch bei 32,7% eine Immunglobulin-Aktivität nachweisen [58]. In einer anderen Studie, in der das BC unverkapselt gegeben wurde, konnten zwar noch kleine Mengen der Colostrum-Immunglobuline bei drei der insgesamt acht Probanden (ein bis vier Tage nach oraler Verabreichung) nachgewiesen werden, jedoch zeigte das IgG keine Antikörperreaktivität gegen Yersinien-Antigene mehr [59].
Warum die bioaktiven Inhaltsstoffe von Colostrum normalerweise hauptsächlich im Darmlumen wirken
Dank dieses Schutzes können die wirksamen Peptide aus Colostrum, oder zumindest die aktiven Teile von ihnen, den Dünndarm ohne Inaktivierung erreichen. Dort üben sie, so die Annahme, ihre Schutzfunktion aus und bilden mit den eindringenden Erregern Komplexe, die diese unschädlich machen können.
Allerdings liegt es nahe, dass es ihnen normalerweise nicht gelingt, die intestinale Schranke, die vom Darmlumen durch die Darmwand ins Gefäßsystem und damit zu den verschiedenen Organen führt, zu überwinden (Abb. 10).

Abb. 10
Bei Kälbern hingegen weiß man, dass kurz nach der Geburt die Darmschranke noch offen ist. Damit ist auch die Fähigkeit, die für sie lebensnotwendigen Bestandteile des Colostrums durch die Darmwand zu resorbieren, noch eine kurze Zeit erhalten (Abb. 10). Zudem nimmt die Konzentration von Immunglobulinen im Colostrum auch rasch ab. So weiß man, dass beispielsweise bei IgG nach 24 h nur noch die Hälfte und nach 48 h nur noch 1/3 der Ausgangskonzentration vorhanden ist. Deshalb sollte das Kalb auch unbedingt mindestens zwei Liter in den ersten vier Lebens-Stunden trinken [60]. Auch bei Leaky-Gut-Patienten, die mit den modernen Ernährungsformen immer häufiger werden, ist die Darmschranke teilweise für größere Proteine durchlässig. Theoretisch könnten auch bei ihnen bioaktive Substanzen die Darmschranke überwinden (Abb. 10).
Eine weitere Theorie besagt, dass eventuell sogenannte M-Zellen in den Payerschen Plaques, die durch das Epithel des Ileums Makromoleküle aufnehmen können, bei der Verstoffwechselung von Colostrum eine Rolle spielen könnten. Diese Makromoleküle interagieren nach Aufnahme mit den zu den Peyerschen Plaques gehörenden B- und T-Lymphozyten und ihre übertragene Information wird über die Lymphbahnen an den ganzen Körper weitergegeben
Ansonsten ist die Darmschranke in der Regel beim gesunden Menschen intakt. Insofern muss man davon ausgehen, dass die colostralen Substanzen ihre Wirkung hauptsächlich intraluminal vom Gastrointestinaltrakt aus entfalten können. So vermutet man neben Abwehrvorgängen, die direkt im Lumen stattfinden, auch rezeptorvermittelte Vorgänge an der Darmwand sowie eine positive Wirkung durch die Stabilisierung des körpereigenen Mikrobioms. Gerade in den letzten Jahren hat man viel über das sogenannten „Darm-assoziierte Immunsystem“ (engl.: gut associated lymphoid tissue = GALT) herausgefunden. Dies ist Teil des lymphatischen Immun-Systems, das bereits im Darm gezielt Fremdstoffe markieren und vernichten kann [62, 63].
Auch das körpereigene Mikrobiom spielt bei der Wirkung von Colostrum eine wichtige Rolle. So weiß man, dass spätestens kurz nach der Geburt wichtige Mikroben mit dem Colostrum aufgenommen werden und es somit zu einem gesunden, individuellen Keimspektrum im Neugeborenen-Körper beiträgt, dessen essentielle Bedeutung für die gesunde Darmtätigkeit und den gesamten menschlichen Organismus erst in den letzten Jahren richtig erforscht wurde [64]. So ist es vorstellbar, dass bei der Signalübertragung und bei der Abwehr das Mikrobiom mit den Inhaltsstoffen von Colostrum im intestinalen Lumen synergistisch wirken [65, 66, 67].
Colostrumpräparate in medizinischen Studien bei benignen Erkrankungen
Colostrum hat bereits in vielen, auch medizinischen Studien seine Potenz unter Beweis gestellt. So kann es auf endokriner, neurologischer, anabolischer und regenerativer Ebene auf den Organismus einwirken [68].
1. Studie: Colostrum-Einnahme zur Grippe-Bekämpfung
Am meisten Aufsehen hat sicherlich die Studie von Maria Rosaria Cesarone von der italienischen Universität in Pescara erregt (siehe Abb. 11). In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass bei 144 Probanden eine Colostrum-Einnahme (zwei Monate, 400 mg/d) dreimal effektiver als die Impfung bei der Vorbeugung von Grippe gewesen war [69].

Dies klingt natürlich recht spektakulär. In so einem Fall ist es immer sinnvoll, sich die Studienergebnisse etwas näher anzusehen.
Untersucht wurde die Wirksamkeit einer zweimonatigen Behandlung mit oralem Kolostrum bei der Vorbeugung von Grippeepisoden im Vergleich zur Impfung gegen Influenza. Zu den Gruppen gehörten gesunde Probanden ohne Prophylaxe und solche, die sowohl Impfungen als auch Kolostrum erhielten (Abb. 11). Nach 3 Monaten Nachuntersuchung war die Anzahl der Tage mit Grippe bei Nicht-Kolostrum-Probanden dreimal höher. Die Colostrumgruppe hatte 13 Episoden gegenüber 14 in der Colostrum + -Impfstoffgruppe, 41 in der Gruppe ohne Prophylaxe und 57 bei unbehandelten Probanden [70, 71].
Teil 2 der Studie hatte ein ähnliches Protokoll mit 65 Herz-Kreislauf-Patienten mit sehr hohem Risiko, die alle eine Impf-Prophylaxe bekommen hatten. Die Inzidenz von Komplikationen und Krankenhauseinweisungen war in der Gruppe, die nur geimpft wurde, höher als in den Kolostrumgruppen.
Als Fazit wurde angegeben, dass Colostrum sowohl bei gesunden Probanden als auch bei Hochrisiko-Herz-Kreislauf-Patienten mindestens dreimal wirksamer als eine Impfung zur Vorbeugung von Grippe und dazu sehr kostengünstig sei. Allerdings hat die Studie diverse Auffälligkeiten, die die Ergebnisse doch etwas relativieren. Denn betrachtet man sich die Wirkung der Grippe-Impfung, ist diese tatsächlich unwirksam. So sind die Ergebnisse nicht besser als bei Patienten, die keinerlei Prophylaxe bekommen hatten. Dies widerspricht allerdings aktuellen Untersuchungen.
So hat eine Wissenschaftlergruppe des internationalen Forschungsnetzwerks Cochrane Collaboration Studien zur Wirksamkeit der Grippeimpfung ausgewertet. Die Schätzung der Forschergruppe ergab, dass eine Impfung das Ansteckungsrisiko gesunder Erwachsener um etwa 60 % senken kann, wenn der Impfstoff an die aktuellen Grippe-Viren angepasst ist [70, 71].
Dieses Ergebnis ist natürlich, zumindest für aktuelle Impfstoffe, glaubhafter. Der zweite Haken obiger Studie sind die absoluten Fallzahlen in der Tabelle, die nur zum Teil prozentual geglättet sind. Unabhängig davon fällt aber noch eine weitere Ungereimtheit auf. Und zwar ergab sich eine höhere Anzahl der Erkrankten (0,65 vs. 0,54) in der Gruppe der Probanden mit Impfung und Colostrum-Einnahme gegenüber der niedrigeren Anzahl der Probanden in der Gruppe, die nur Colostrum erhielten, auf. Das würde entweder bedeuten, dass die Impfung sogar nachteilig wäre, oder, dass die Studie nicht repräsentativ ist. Allerdings ist wenigstens eine Aussage bei dieser Studie relativ sicher, wenn man von korrekten Messungen ausgeht: Der Impfstoff bedarf einer dringenden Überprüfung und es bleibt zu hoffen, dass er mittlerweile aus dem Handel genommen wurde!
2. Studie: Zunahme von Immun-Zellen durch Colostrum
Eine Zunahme der Immun-Zellen im Blut bei regelmäßiger Colostrum-Einnahme als Hinweis für die Wirksamkeit von Colostrum ergab sich auch in folgenden Studien.
So kam es beispielsweise bei Sportlern nach Belastung zu einem Anstieg der zytotoxischen/Suppressor T-Zellen und des IgGs, in einer anderen Publikation wurde der Anstieg von IgA bei Entzündungen hervorgehoben [72–76].
3. Studie: Colostrum bei inflammatorischen gastrointestinalen Erkrankungen
Auch bei gastrointestinalen entzündlichen Erkrankungen kann Colostrum unterstützend wirken [77, 78]. So konnte beispielsweise eine E-Coli vermittelte Diarrhoe durch Colostrum verhindert werden. Dabei wurde die pro-inflammatorisch wirkenden Zytokin- Expression in Intestinalzellen unterdrückt, die ihrerseits durch den nukleären Kappa B-Faktor (NF-Kappa B) hervorgerufen wurde [79, 80].
4. Studie: Hinauszögern der Alzheimer-Erkrankung durch Colostrum
Interessant ist auch die Studie von Leszek über Colostrinin, in der ein prolinreicher Polypeptid-Komplex (PRP) aus Colostrum, die Erkrankung an Morbus Alzheimer (AD) hinauszögern konnte [81].
33 Patienten erhielten drei Wochen lang jeden zweiten Tag 100 mg PRP-Komplex, gefolgt von einer zweiwöchigen Pause, um die Entwicklung einer Hyporeaktivität zu vermeiden. Diese Art der Anwendung (3 + 2 Wochen) wurde während des gesamten Versuchs konsistent angewendet. Die Patienten wurden 16 Monate lang behandelt. 13 Patientenwaren jedoch bereits 12 Monate lang in Placebo-kontrollierten Studien mit Colostrinin behandelt worden und nahmen somit insgesamt 28 Monate an der Studie teil. Die erhaltenen Ergebnisse zeigten, dass Colostrinin eine leichte, aber statistisch signifikante Verbesserung oder Stabilisierung des Gesundheitszustands der Patienten induzierte.
Die beobachteten Nebenwirkungen waren bemerkenswert mild, einschließlich Angstzuständen, Logorrhoe und Schlaflosigkeit, und ließen innerhalb kurzer Zeit (3-4 Tage) spontan nach. Es wurde gefolgert, dass Colostrinin ist ein vielversprechendes Präparat ist, mit dem die Entwicklung von AD verzögert werden kann.
5. Studie: Lokale Behandlung von degenerativen vulvo-vaginalen Erkrankungen
Auch in der Gynäkologie hat Colostrum schon seit längerem einen Stellenwert zur lokalen Behandlung bei postmenopausalen vulvo-vaginalen Erkrankungen wie therapieresistente Vulvitis, Lichen und Craurosis Vulvae. So kam es in einer entsprechenden Studie mit n=172 postmenopausalen Frauen, die 12 Wochen Colostrum-Gel lokal angewandt hatten, zu einer signifikanten Befundverbesserung der Beschwerden. Die vulvo-vaginaler Atrophie konnte wirksam behandelt werden und das Sexualleben, die Harnsymptome und die Lebensqualität durch die Gel-Anwendung wirksam verbessert werden (Abb. 12).

Zudem wurden bereits einige positive Erfahrungen von Anwenderinnen (und deren behandelnden Ärzten) gemacht, weshalb die lokale Anwendung einer Colostrum-Intim-Aufbaumilch oder -Gels von vielen Gynäkologen mittlerweile als sinnvoll erachtet wird [82, 83].
6. Studie: Verbesserung der Wundheilung
Auch bezüglich der Wundbehandlung konnte Colostrum seine Wirkung nicht nur in Studien, sondern bereits bei der klinischen Anwendung unter Beweis stellen[84]. In Abbildung 13 ist die gute Wundheilung unter Colostrumanwendung bei einem vorher lange frustranc behandeltem diabetischen Fuß dargestellt.
Allerdings erfüllten nicht alle der bereits durchgeführten Studien die in sie gesetzten Hoffnungen. Gerade auch in der Laienanwendung sind viele Indikationen noch nicht hinreichend belegt. So zeigte sich beispielsweise in einer Studie, dass die Einnahme bei Sportlern zwar die anaerobe Spitzenleistung erhöhte, jedoch keinen Einfluss auf die anaerobe alaktische Arbeitskapazität oder die Maximalwerte für eine Wiederholungsübung hat [85, 86].

Anwendungen von Colostrum in der Onkologie
Eine der vielen Hoffnungen, die an Colostrum geknüpft werden, ist auch eine Unterstützung im Kampf gegen maligne Erkrankungen.
Krebs ist die zweithäufigste Todesursache auf der Erde, wobei Lungen-, Prostata-, Darm-, Magen- und Leberkrebs die häufigsten Krebsarten bei Männern und Brust-, Darm-, Lungen-, Gebärmutterhals- und Schilddrüsenkrebs die häufigsten Arten bei Frauen sind [87].
Dabei nimmt die Prävalenz von Krebs immer schneller zu, was mit dem steigenden Alter der Bevölkerung aufgrund der erhöhten Lebenserwartung zusammenhängt, was wiederum auf die großen globalen Veränderungen der Gesundheitssituation der Menschen durch beschleunigte Verstädterung, neue Lebensstile und neue Konsummuster zurückzuführen ist [88]. Da die Menschheit verschiedenen krebserregenden Wirkstoffen ausgesetzt ist, die auch in der Ernährung enthalten sind, umfassen mögliche Strategien auch Lebensstil und Ernährung.
So hat sich ein Forschungszweig aufgetan, der sich mit nutrazeutische Lebensmittel befasst, die sich positiv auf die Gesundheit der Menschen auswirken können. Hier geht es insbesondere um solche, die im Zusammenhang mit der Krebsprävention und -behandlung stehen. Im folgenden Abschnitt wird aufgezeigt, welchen Stellenwert Colostrum dabei einnimmt. Dabei werden oft auch die Wirkungen von Inhaltsstoffen, die aus Colostrum gewonnen wurden, untersucht. Beispiele hierfür sind Lactoferrin oder Colostrinin, wobei letzteres eine natürlich vorkommende Mischung von prolinreichen Polypeptiden ist, welche aus Colostrum stammt [89].
A) Wirkung von Colostrum zur Reduktion von Nebenwirkungen bei Tumor-Therapien
Bei malignen Erkrankungen wirken oft nicht nur der Tumor an sich, sondern auch die Nebenwirkungen der begleitenden Chemotherapien, Strahlentherapien oder Hyperthermiebehandlungen, stark einschränkend auf den Organismus und die Lebensqualität. Es zeichnet sich ab, dass auch bei dieser Indikation der Einsatz von Colostrum sinnvoll sein kann. Denn mittlerweile gibt es Studien, Falldarstellungen und Erfahrungsberichte von onkologisch tätigen Ärzten, die den begleitenden Einsatz von Colostrum in der Tumortherapie bereits durchgeführt haben [90, 91].
Studien über Colostrum zur Reduktion der Nebenwirkungen bei onkologischen Patienten
1.Studie: Reduktion der Nebenwirkungen bei der chemotherapeutischen Behandlung von Mamma-Karzinomen durch begleitende Colostrumgabe [92]
Studiendesign
Behandelt wurden n=46 Mamma-Karzinom-Patientinnen mit meist adjuvanter Chemo-Therapie (z. B. Schema CMF, AC, EC). Es wurde eine zweijährige Beobachtung durchgeführt, die den nebenwirkungshemmenden Effekt der Colostrumgabe bei Chemo- und Strahlentherapien untermauert hat. Die Dosis der Colostrumgabe betrug bei Akuttherapie 2 x 2 Eßlöffel Flüssigextrakt oder 2 x 4 Extrakt-Kapseln, zur Prophylaxe 2 x 1 Eßlöffel Flüssigextrakt oder 2 x 2 Kapseln.
Die n=26 Patientinnen der Gruppe A erhielten während der Chemotherapie und der folgenden 4 Monate Colostrum.
Die n=20 Patientinnen der Gruppe B, erhielten während und nach der Chemotherapie keine begleitenden Maßnahmen.
Ergebnisse
Wirkung auf die Lymphozytensubpopulationen bei Mammakarzinomen
Verglichen wurden die Lymphozytensubpopulationen (B-, T-, Helper-Inducer-, Suppressor-Inducer-Zellen und gesamte NK-Zellen, reife T-Zellen, aktive T-Zellen). Sie wurden jeweils 4 Wochen und 4 Monate nach der Chemotherapie untersucht.
In der Gruppe A (Colostrumgabe) kam innerhalb von 4 Monaten nach Abschluss der Chemotherapie zu einem durchschnittlichen Anstieg der Zellpopulationen um den Faktor 2,3.
In der Gruppe B (keine Colostrumgabe) erhöhte sich die Zellpopulation durchschnittlich um den Faktor 1,2. Daraus schloss man, dass es zu einer signifikanten Verbesserung der Lymphozytensubpopulation unter einer Ernährungsoptimierung mit Colostrum gekommen war.
Psychische Effekte
Bei allen Patienten kam es zu einer signifikanten Verbesserung der empfundenen psychische Belastung bzw. Befindlichkeit unter Colostrum-Gabe.
Physische Effekte
Die physische Belastbarkeit unter Colostrum-Begleitung war be allen Patienten signifikant höher. So konnten auch die Therapiemaßnahmen konsequenter, mit weniger Unterbrechungen durchgeführt werden und die Rekonvaleszenz war verkürzt. Zudem reduzierten sich die Arbeitsunfähigkeitszeiten um ca. 70% gegenüber Behandlungen ohne Colostrum-Gabe.
Darüber hinaus war für die Patienten sportliche Betätigung während und nach der Chemotherapie mit nur geringen Einschränkungen möglich.
2.Studie: Verbesserung einer schweren Graft-versus-Host-Reaktion (GvHR) nach Gabe von humanem Colostrum
Die GVHD ist eine immunologisch ausgelöste, systemische, entzündliche Erkrankung, die Darm, Haut und Leber schädigen kann. Es handelt sich um eine Komplikation nach allogenen Blutstammzell- oder Knochenmarks-Transplantationen, welche zur Behandlung von Leukämien eingesetzt werden [93].
Studiendesign
Bei einer Fallserie erhielten n=9 Patienten über fünf Tage nach einer akuten GvH-Erkrankung jeweils 20 ml menschliches Kolostrum.
Ergebnisse
Es kam zu einer Verbesserung des klinischen Stadiums der GvHR bei sechs Patienten.
3. Studie: Reduktion einer Candida-Infektion bei Knochenmark transplantierten Patienten durch ein IgG-Produkt aus Colostrum von Kühen, die vorher mit abgetöteten Candida-albicans- Sporen geimpft worden waren [94].
Studiendesign
Von n=59 knochenmarktransplantierten Patienten erhielten 19 je 10 g Colostrumkonzentrat, welches 4,2 g IgG enthielt, als aufgelöstes Pulver peroral. Die Kühe waren vorher mit abgetöteten Candida-albicans Sporen geimpft worden. Das Produkt wurde ab Tag 4 vor der Knochenmarktransplantation bis zum Tag 28 nach Transplantation verabreicht.
Ergebnisse
Zehn der mit IgG behandelten Patienten zeigten vor der Gabe von Colostrum ein hohes Maß an Candida-Kolonisation in der Mundspülung. Bei sieben dieser zehn Patienten konnte unter der Gabe von Kolostrum eine Reduktion der Kolonisation beobachtet werden.
4. Studie: Signifikante Befund-Verbesserung von teilweise präkanzerösen Vulva-Erkrankungen (therapieresistente Vulvitis, Lichen und Craurosis) durch die Behandlung mit Colostrum-Intim-Aufbaumilch [95].
Studiendesign
47 postmenopausale Patientinnen (Mehrfachnennung möglich) mit
therapieresistente Vulvitis atrophicans n=24,
unspezifische Vulvitis n=11,
Lichen n=13 und
Craurosis vulvae n=14,
bei denen die bisherigen schulmedizinischen Behandlungen nicht zum Erfolg geführt hatten, trugen die Intim-Aufbaumilch an 15 aufeinanderfolgenden Tagen auf der zuvor gereinigten Vulva auf. Beurteilt wurden in dieser einarmigen Pilotstudie die Wirkung einer Colostrum-Vaginalcreme auf der vaginalen Gesundheit, Ausfluss, Orgasmus, allgemeine Zufriedenheit und Schmerz, der Lokalbefund von einem Frauenarzt beziehungsweise durch die Patientinnen selbst (Ausfüllen eines Fragebogens) vor und vier Wochen nach der lokalen Anwendung.
Ergebnisse
Bei allen Parametern kam es zu einer signifikanten Verbesserung der Parameter. Keine der Patientinnen berichtete über lokale oder systemische Nebenwirkungen während der Behandlung.
B) Colostrum zur Bekämpfung der Tumorzellen
Nicht nur in der Gynäkologie wurde immer wieder versucht, eine anti-karzinogene Wirkung von Colostrum beziehungsweise seiner Bestandteile, nachzuweisen. Auch, wenn großen Studien noch auf sich warten lassen, gibt es doch einige interessante Daten zu diesem Thema, die im Folgenden genauer unter die Lupe genommen wurden. Allerdings gibt es kaum Studien mit Tumor-Patienten, die eine solch hemmende Wirkung auf maligne Zellen gezeigt hätten.
1. Studie: Zellwachstum-hemmende Wirkung von TGF-b auf Osteosarkomzellen
Diese, bereits 30 Jahre alte in vitro-Studie von Tokuyama wird, besonders in der Laien-und Heilpraktiker-Presse, gerne als „Nachweis“ der Wirksamkeit von Colostrum gegen Tumorzellen verwendet.
Sekundärliterarisch sowie im Abstract wird berichtet, dass eine 75 %ige zellwachstums-hemmende Wirkung des aus Colostrum gewonnenem Wachstumsfaktor TGF-b (Transforming growth factor beta-like activy) auf Osteosarkomzellen beobachtet worden sei. In der Übersicht fehlen jedoch nähere Angaben und die Original-Studie ist aktuell nicht (mehr?) abrufbar [96].
2.Studie: Hemmung von Ratten-Blasenkrebszellen durch Lactoferrin
Eine andere Studie, die an Ratten durchgeführt worden war, zeigte, dass die Verabreichung von 2%igem bovinen Lactoferrin (bLF), wie es in Colostrum reichlich vorhanden ist, Blasenkrebs, der vorher durch N-Butyl-N- (4-hydroxybutyl) nitrosamin (BBN) induziert worden war, bei Ratten hemmen kann [97].
3. Studie: Versuch der Immunisierung gegen Mamma-Karzinom
In dieser frühen Studie zu Colostrum wurde ein Homogenisat aus Mamma-Karzinom-Gewebe in das bovine Euter gespritzt und danach Colostrum entnommen, welches dann der (palliativen) Karzinom-Patientin verabreicht wurde. Zwar war der Immunisierungs-Versuch nicht erfolgreich, jedoch kam es zu Phasen subjektiver Besserung bei palliativem Mamma-Karzinom durch diese Injektion [98].
Studiendesign
An der Studie nahmen n=17 Frauen mit fortgeschrittenem Mammakarzinom, die sich in einem palliativen oder präterminalen Stadium befanden, teil. Deshalb variierte auch der Behandlungszeitraum je nach Patient von 5 bis 595 Tagen. Die Tagesdosis betrug 1,1 Liter Kuhkolostrum von Kühen, in deren Euter ein Homogenisat aus menschlichem Brustkrebsgewebe injiziert worden war.
Ergebnisse
Am Ende der Beobachtungsphase waren nur noch zwei Patientinnen am Leben. Bei 15 kam es zu keiner Remission der Krebserkrankung, bei 10 Patientinnen traten Phasen der subjektiven Besserung auf. Die Autoren werteten Versuch der passiven Immunisationstherapie mit bovinem Kolostrum als „nicht erfolgreich“.
Mögliche antikanzerogene Wirkung des HAMLET-Komplexes
Auch der schwedische Wissenschaftler Anders Håkansson konnte eine erstaunliche Entdeckung vorweisen. Er hatte herausgefunden, dass multimeres Alpha-Lactalbumin (MAL), eine Verbindung, die aus dem Casein der Muttermilch isoliert worden war, die Apoptose von Lungen-Karzinomzellen, Pneumokokken-Bakterien und andere Krankheitserreger induziert hatte, während gesunde, differenzierte Zellen unberührt geblieben waren. Diese selektive Wirkung auf Tumorzellen wäre die „perfekten“ Heilung, könnte man sie bei erkrankten Menschen anwenden [99, 100].
Bei der Untersuchung dieser antikanzerogenen Wirkung (Abb. 14), fiel auf, dass es in einer bestimmten Formation teilweise entfaltet sein muss, damit MAL zytotoxisch wirken kann. Dabei ist Ölsäure notwendig, um diesen Zustand zu stabilisieren. Den Komplex nannte man HAMLET (Human Alpha-lactalbumin Made LEthal to Tumour cells) [101, 102, 103].
2010 wurde aus Göteborg berichtet, dass „HAMLET“ die Zellen von bis zu 40 verschiedenen Krebsarten abtöten könne. Er enthalte ein Protein und eine Fettsäure, die in den Milchdrüsen der menschlichen Mutterbrust natürlich vorkommen.

Abb.14
Als Patienten mit Blasenkrebs den Wirkstoff injiziert bekommen hatten, schieden sie kurz darauf abgestorbene Krebszellen im Harn aus. Interessant war, dass nur Tumorzellen angriffen wurden, gesunde Zellen.
blieben jedoch unberührt. Die Forscher postulierten, dass spezielle Lipide dafür sorgen würden, dass der HAMLET-Komplex nur mit den erkrankten Zellen interagiert (Abb. 14). Dieser wiederum mache die Zellmembran durchlässig und dringt in deren Zellkern vor. Dort würde er sich an Histone binden und die DNA so umgestalten, dass ihr weitere Ausfaltung verhindert wird, was, so Karlsson, dem Zelltod gleichkommt. Allerdings wurde der Komplex nur in künstlicher, saurer Umgebung nachgewiesen, wie sie auch im Magen des Neugeborenen herrscht. Da das Gewebe des Neugeborenen durch rasches Wachstum und damit auch durch ein erhöhtes Mutationsrisiko geprägt ist, könnte dieser Komplex Krebsbildungen im Frühstadium entgegenwirken. Dieser Theorie würde auch dadurch gestützt, dass bei gestillten Babys das Krebsrisiko niedriger ist [104, 105].
Allgemeine Fragen zu Colostrum
Was muss man bezüglich des Hormongehaltes in Colostrum beachten?
Besonders für (ehemalige) Tumorpatienten hormonabhängiger Tumoren, wie auch für Männer, die aus verständlichen Gründen hohe Östrogeneinnahmen scheuen, ist interessant, ob der Hormongehalt bei der Colostrum-Einnahme relevant ist. Bei dieser Problematik ist auch die Verarbeitung zu berücksichtigen. So gibt beispielsweise Unterschiede zwischen entfetteten und nicht entfetteten sowie bei pulverisierten und flüssigen Darreichungsformen. In der Studie von Farke 2011 wurden endogene Steroidhormone in getrenntem Kolostrum (Fett und entfettete Fraktion) und Colostrum Pulver bestimmt. Die höchsten Konzentrationen wurden in der Fettfraktion gefunden, mit Östron 25,56 und Androstendion 7,59 μg/l. In entfetteter Milch und Colostrumpulver dominierten konjugierte Östrogene, während das gesamte (freie und konjugierte) Östron (5,51 μg/l; 15,0 μg/kg) Östradiol-17α (2,66 μg/l; 7,5 μg/kg) und Östradiol-17β (2,28 μg/l; 3,3 μg/kg) unterhalb der Werte, die in der Fettfraktion erreicht worden waren, lag. Weder 19-Nor-Steroide noch Östriol wurden in Colostrumfraktionen oder verarbeitetem Kolostrum nachgewiesen [106].
Das Problem der Beurteilung dieser absoluten Werte ergibt sich in der Dosierung der Produkte. Vergleicht man beispielsweise die Östrogenwerte mit der niedrigsten wirksamen Dosis von Östrogenen bei Hitzewallungen, die bei 0,5 mg oralem Estradiol, 0,3 mg konjugierten Östrogenen und 14 μg transdermalem Estradiol liegt, scheinen die Werte im Colostrum sehr gering zu sein [107].
Allerdings ist es schwierig, hiervon Empfehlungen abzuleiten. Bei solch niedrigen Werten scheint es fraglich, ob Colostrum beispielsweise in den Wechseljahren oder bei Zyklusinstabilität als „natürliche Alternative“ einer Hormone Replacement Therapy (HRT) eingesetzt werden kann, zumal der Homongehalt auch von Präparat zu Präparat variieren kann. Auf der anderen Seite ist es trotz des niedrigen Hormongehaltes sicherer, bei Patient(inn)en, die im Zusammenhang mit hormonabhängigen Tumoren stehen, von einer Einnahme abraten.
Dies ist insbesondere bei einem hormonabhängigen Mamma- oder Prostata-Ca zu beachten
.
Wie sieht die rechtliche Lage der Colostrum-Gabe aus?
Trotz einiger entdeckter positiver Zusammenhänge darf man nicht vergessen, dass es sich bei Colostrum (zumindest zum Zeitpunkt der Recherche) um ein Nahrungsmittel, im Falle der Kapseln um Nahrungsergänzungsmittel (NEM) handelt und nicht um ein nach geltenden Kriterien geprüftes pharmakologisch wirkendes Arzneimittel, denn die genannten, möglichen Eigenschaften haben zum aktuellen Zeitpunkt (noch) keine „offizielle“ Anerkennung durch die Schulmedizin erfahren. Vielen der gemachten Aussagen beruhen entweder auf Erfahrungswerten, Falldarstellungen oder auf kleinere Studien (s.o.), die allerdings kaum den großen, randomisierten Placebo-kontrollierten Doppelblindstudien entsprechen, die die Schulmedizin für den Nachweis der Wirksamkeit von Präparaten fordert. Dennoch kann der Arzt natürlich aufgrund seiner Therapiefreiheit Colostrum-Präparate zur unterstützenden Begleitung seiner Therapie einzusetzen, wenn er es für sinnvoll erachtet.
Denn aufgrund der vielen Untersuchungen, die mit Colostrum-Präparaten bereits durchgeführt wurden, ist es natürlich verlockend anzunehmen, dass der Einsatz dieser Zubereitungen bei einigen Indikationen hilfreich, vielleicht sogar besser oder kostengünstiger als manche bisherigen Therapien sein könnte. Und da zudem das Interesse an ganzheitsmedizinischen Behandlungen im Praxisalltag wächst, werden zunehmend vor allem bovine Colostrum-Medikamente als Kapseln, Pulver, Flüssigkeit, Lutsch-Tabs, Creme- oder Gel-Zubereitungen eingesetzt. Dennoch sollte man, obwohl die Nebenwirkungsrate nur gering zu sein scheint, gerade im Praxis-Alltag Vorsicht walten lassen und Colostrum nur da einsetzen, wo man sich für die Patienten wirklich einen Benefit erhoffen kann und das mögliche Risiko der Einnahme minimiert ist.
Nebenwirkungen und Kontraindikationen von Colostrum
Nebenwirkungen sind bei der Einnahme Colostrum selten. Berichtet wurde über
- Übelkeit,
- Erbrechen,
- Anämie und
- abnormale Leberfunktion.
Natürlich sollten die Inhaltsstoffe beachtet werden und bei entsprechenden bekanntenAllergien auf eine Einnahme verzichtet werden.Ebenso kritisch sind Hormonabhängige Tumoren zu sehen. Auch ein Einsatz zur Prophylaxe oder Therapie ohne gesicherte Erkenntnisse und dadurch Verzicht oder Behinderung schulmedizinisch etablierter Therapien ist zu vermeiden..
Überlegungen gibt es auch bezüglich der möglichen Induktion eines Tumors von Wachstumsfaktoren und Hormone, die in Colostrum enthalten sind. Hier bedarf es unbedingt noch weiterer Studien, da zwar kein IGF im Blut nach Einnahme von Colostrum nachgewiesen werden konnte, man aber trotz den durchgeführten Untersuchungen und Überlegungen bezüglich der Galenik von den bioaktiven Proteinen aus Colostrum noch nicht wirklich weiß, wie sie genau funktioniert.
Vorsicht ist auch bei Diabetikern geboten, da Colostrum IGF-1 enthält, der eine ähnliche Wirkung hat wie Insulin. Wenn auf einer Einnahme bestanden wird, sollten Diabetiker deshalb vorsichtshalber das Colostrum langsam und vorsichtig einschleichen, damit der Blutzuckerspiegel stabil bleibt. Allerdings war es, wie bereits angesprochen, in einer aktuellen Studie nach oral verabreichtem Colostrum (30 g/d) nicht zu einer Erhöhung des zirkulierenden IGF1 im Blut gekommen [108], sodaß es wahrscheinlich nicht oder kaum aufgenommen wird.
Auf die weiter oben im Text beschriebenen Qualitätseigenschaften, die für gutes Colostrum gelten, sollte geachtet werden und Colostrum aus verlässlichen Quellen und keinesfalls aus Billigproduktionen bezogen werden. Ohne Zweifel ist Colostrum eine sehr interessante Substanz, für die man nach Sichtung der Studienlage sowohl in der Allgemeinmedizin (gastrointestinale Beschwerden, Roborierung, Entzündungen), in der Neurologie (z. B. M. Alzheimer) und in der Chirurgie (Wundheilung), aber auch in der Gynäkologie (lokal zur Pflege und bei Infektionen) mögliche Indikationen finden könnte, zumal eine Anwendung zumindest unter Beachtung der Kontraindikationen relativ nebenwirkungsarm zu sein scheint. Ob eine Colostrum-Gabe, wie aktuell von manchen Herstellern angenommen, vorbeugend gegen Corona wirken kann, ist leider derzeit noch völlig unklar. Auch wenn es, laut Studienlage einer Studie aus Pescara, relativ gut bei der Vorbeugung von Grippe wirken soll, reichen diese Daten, die auch ein paar Auffälligkeiten aufweisen, nicht aus, um aus diesen Ergebnissen Empfehlungen abzuleiten.
Bei den oben aufgeführten Studien kam es tatsächlich zu einer deutlich verbesserten Verträglichkeit der Nebenwirkungen bei Karzinom-Therapien. Allerdings handelt es sich nur um kleine Fallzahlen. Deshalb ist in Zukunft zu überlegen, ob man, allerdings nur in ausgewählten Fällen ohne Kontraindikationen, Colostrum gezielt zur Nebenwirkungstherapie bei Tumorpatienten einsetzen kann.
Die Empfehlung, vor der Tumortherapie mit der Colostrum-Gabe zu beginnen bzw. die Therapie 4 Monate darüber hinaus fortzuführen, ist zu überprüfen.
Aufgrund der oben beschriebenen Galenik von Colostrum ist es als eher unwahrscheinlich anzusehen, dass Wachstumsfaktoren oder Hormone, die eventuell den Tumorwachstum begünstigen könnten, in ihrer aktiven Form die Blutbahn erreichen. Denn komplexe Proteine werden physiologischerweise bereits im Magen und spätestens im Darmlumen bei Übertritt, in ihre niederen Strukturen zu Aminosäuren zerlegt und können nur so die Darmschranke passieren. Wenn dies durch schützende Stoffe im Colostrum wie Trypsininhibitoren verhindert wird, wie wahrscheinlich im Falle der Immunglobuline, bestünde „nur“ die Möglichkeit, im Darmlumen selbst und über Abgabe von Signalen an Rezeptoren an der Darmwand und gegebenenfalls über Botenstoffe aktiv werden können. Anders sieht das im Falle von Pathologien wie bei dem Leaky Gut Syndrom aus, dass sich unter Tumortherapien und einem dadurch abgeschwächten Immunsystem, sowie einer unter diesen Therapien auch oft veränderten Nahrungsaufnahme, sicherlich leicht bilden kann. Dann wäre ein Übertritt auch größerer Proteine in ihrer bioaktiven Form denkbar und damit auch eine Aufnahme der tumorbeeinflussenden Stoffe, die in Colostrum enthalten sind. Eine andere Möglichkeit wäre, diese Stoffe aus Colostrum zu eliminieren bzw. die protektiven Substanzen aus Colostrum zu extrahieren. Bei der Frage, ob Colostrum anti-kanzerogen wirken kann, scheinen Untersuchungen mit Lactoferrin und Ölsäure (HAMLET-Faktor) Anlass für vorsichtige Hoffnung zu geben. Hier darf man auf weitere Ergebnisse gespannt sein. Bei der 30jährige Studie mit den hervorragenden in vitro Osteosarkom-Ergebnissen von Tokuyama konnten die Einzelheiten zu der Studie nicht im Original abgerufen werden, sodass fraglich ist, ob sich diese Ergebnisse tatsächlich in vivo reproduzieren lassen würden. Auch bei dieser Problematik gibt es aktuell noch Forschungs- und Klärungsbedarf, der sich allerdings lohnen könnte. Denn obige Ergebnisse sind vielversprechend und es wäre schade, die „Chance Colostrum“ ungenutzt zu lassen!
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