WICHTIG: Vor Anwendung jeder Therapie müssen die Gegenanzeigen geprüft werden und eine (gynäkologische und ggf. weiterführende) Untersuchung durchgeführt werden! Dieser Artikel dient nur zur allgemeinen Information und ersetzt nicht die Beratung und Behandlung des Gynäkologen! Auch sind zwar die Inhalte nach bestem Wissen zusammengetragen worden, dennoch übernehme ich keine Haftung für die Richtigkeit oder die Wirksamkeit der Therapien!
Ich zeige im folgenden verschiedene Beispiele von eingesetzten Medikamenten. Dadurch habe ich allerdings keinerlei pekuniären Nutzen! Ist das Werbung? Wenn ja deklariere ich den Text hiermit!
Inhaltsverzeichnis
5.1.Haut
5.2. Haare
5.3. Gewicht
5.4. Ernährung
5.5. leichter Sport
Was passiert mit dem Körper während der Wechseljahre und wie kann ich ihn unterstützen?
5.1. Haut
Die Haut am ganzen Körper wird zunehmend trockener und dünner. Während der Wechseljahre kann es aber auch gelegentlich durch Hormonschwankungen zu Unreinheiten kommen. Der Körper ist für ein Mehr an individueller Pflege dankbar. Fett und Feuchtigkeit sind dabei bei trockener, spannender Haut wichtig. Zusätzlich sollte auf ausreichend Sonnenschutz verwendet werden, damit sich keine Pigmentflecken bilden. Auch die Vaginal-Schleimhaut kann sich trocken anfühlen. Hier gibt es auch eine Reihe spezieller Cremes und Gele. Die Frauen empfinden oft unterschiedliche Produkte als angenehm. Die eine verträgt am besten einfaches Fett wie Vaseline, die andere bevorzugt ein feuchtigkeitshaltiges Gel. Zu beachten ist in dem Zusammenhang, dass Fettcreme ggf. die Zuverlässigkeit eines Kondomes herabsetzen kann.
Aggressive Waschcremes sollten vermieden werden. Bei Verwendung eines Makeups nicht übertreiben – zu dunkles Makeup setzt sich in den Fältchen ab und betont sie noch. Zu reichliche Verwendung von Puder trocknet die Haut oft aus und läßt sie maskenhaft wirken. Wenn man gepflegt mit einem leichten Makeup eine fröhliche Ausstrahlung bewahren kann, wirkt man viel jünger, als die überschminkte, auf „jung“ getrimmte Haut. Nie habe ich das Bild Gustav von Aschenbachs in der wunderschönen Visconti-Verfilmung des Thomas-Mann Klassikers „Tod in Venedig“ vergessen – Clownähnlich geschminkt um jünger zu erscheinen, will er der pathologischen Liebe zu einem Jungen nachhelfen… nicht nachmachen!
5.2. Haare
Sie werden oft dünner und sollten so wenig wie möglich strapaziert werden. Zusätzlich vertragen sie auch eine sanfte Pflege in Form vom Kuren und Ölen. Hierzu gibt es auf meinem Blog auch einen Beitrag
in dem einiges Tipps zum Thema: Haare und Wechseljahre gegeben werden…
5.3. Gewicht:
Oft kommt es in den Wechseljahren zu einer Gewichtszunahme, obwohl davor lange das Gewicht konstant war und man nichts an seinen Essgewohnheiten geändert hat… Aber mit dem verlangsamten Stoffwechsel sinkt auch der Energiebedarf…
Hier ist eine
5.4. Ernährung
, die eine ausreichende Nährstoffzufuhr bei möglichst wenig „leeren“ Kohlehydraten gewährleistet, sinnvoll. Neben Obst und Gemüse ist auch etwas hochwertiges Eiweiß und Eisen gut (z.B. aus magerem Fleisch, Soja und Getreideprodukten wie Quinoa und Kichererbsen), damit die Muskeln nicht abbauen und ausreichend roter Blutfarbstoff, der für den Sauerstofftransport notwendig ist. Auch Calcium ist wichtig (Milchprodukte), zusammen mit Vitamin D, das nur an der Luft gebildet werden kann sind sie wichtig für feste Knochen. Ggf. sollte man eine Knochendichtemessung erwägen und diese Stoffe in Tablettenform zu sich nehmen.Allerdings bin ich bei der oralen Calciumzufuhr etwas skeptisch. Denn als ich einmal für einige Monate an der Dialyse arbeitete, war das jahrelange Einnehmen solcher Calciumprodukte in zu hoher Dosierung ein nicht ganz seltenenr Dialysegrund! Überdosierungen in Tablettenform können der Niere also den Garaus machen!
Wer Fisch mag, hat hier einen tollen Eiweißliferant, Seefisch enthält u.a. Jod und wertvolle Fettsäuren. Auch bei Jod, das wichtig für die Schilddrüse ist,gilt, dass die Testung der Werte sinnvoll (s.o) ist. Toll ist auch die leichte mediterrane Küche oder Wokpfannen, in denen das Gemüse nur kurz mit wenig Fett knackig angebraten wird….Ab und zu ein wenig unbehandelte Nüsse knabbern – tut auch dem Gehirn gut…
Es gibt übrigens auch eine Anti-Aging Ernährung, die besagt, dass man sich unterkalorisch ernähren soll, weil das bei Ratten zu einer signifikanten Verlängerung des Lebens geführt hat… Nun ja, wem´s Spaß macht… Allerdings sehe ich dabei auch die Gefahr mt Unterversorgung an relevanten Nährstoffen. Zudem sind meines Wissens bis jetzt noch keine Studien dazu an Menschen veröffentlicht worden – wenn doch, gebt mir Bescheid!
Auch
5.5. leichter Sport
ist empfehlenswert. Sucht Euch etwas, das Euch Spaß macht, vielleicht mit anderen zusammen. Sonntags ziehen in unserer Gegend immer Die Walking-Frauen durch die Wälder – fröhlich schwatzend ohne dass man den Eindruck haben, dass sie sich überanstrengen. Ein Hund tut auch wahre Wunder. Wenn die Kinder aus dem Haus sind, erfüllt er es mit fröhlichem Gebell und zwingt einen an die frische Luft….Wenn wir beim Sport sind , möchte ich auch die Beckenbodengymnastik, die ich auf alle Fälle auch vorbeugend durchführen würde, ansprechen. Die Muskeln, die trainiert werden sollen, sind die, mit denen man den Harnstrahl anhalten würde. Sie kann man unmerklich, z.B. wenn man in einer Warteschlange steht, anspannen.. 20x hintereinander, immer wenn man „Zeit “ hat, helfen schon viel um die Durchblutung in dieser Region zu fördern und die Blasenfunktion und eine andere, lustvollere… zu unterstützen. Es gibt natürlich noch viele anderen Übungen , z.B. auf den Rücken legen, die Beine anstellen, das Becken nach oben anheben, dabei die Wirbelsäule und Podex anspannen und abwechselnd die Beine nach vorne strecken. Oder sich auf die Seite legen und das obere Bein nur ein wenig nach hinten oben anheben und 20 sec. halten, dann die andere Seite… Dabei wird gleichzeitig die Bauch-Beine-Po-Region trainiert, der das auch nicht schadet…
Wenn man sich unsicher ist, kann man auch eine zeit lang unter professioneller Anleitung trainieren. Das macht Spaß und der innerer Schweinehund läßt sich besser überwinden…
WICHTIG: Vor Anwendung jeder Therapie müssen die Gegenanzeigen geprüft werden und eine (gynäkologische und ggf. weiterführende) Untersuchung durchgeführt werden! Dieser Artikel dient nur zur allgemeinen Information und ersetzt nicht die Beratung und Behandlung des Gynäkologen! Auch sind zwar die Inhalte nach bestem Wissen zusammengetragen worden, dennoch übernehme ich keine Haftung für die Richtigkeit oder die Wirksamkeit der Therapien!
Ich zeige im folgenden verschiedene Beispiele von eingesetzten Medikamenten. Dadurch habe ich allerdings keinerlei pekuniären Nutzen! Ist das Werbung? Wenn ja deklariere ich den Text hiermit!
Inhaltsverzeichnis
2.1. Die Hormon-Ersatz-Therapie (HET), auf englisch: Hormone Replacement Therapy, (HRT):
2.1.1 Wirkweise einer HRT
2.1.2. Applikationsformen von Hormonen
2.1.3. Kontinuierliche und sequenzielle Hormontherapie
2.1.4. Vorbereitung einer HRT
2.1.4.1. Anamnese
2.1.4.2.Untersuchung
2.1.4.3. Zusatzuntersuchung CIMT
Untersuchung der Intima Media Dicke der Carotis-Arterie
2.2. Verschiedene aktuelle Einnahme-Schemata
2.2.1. Kombinationstherapie aus transdermalem naturidentischen 17ß-Estradiol und oralem Progesteron und sinnvoll Ergänzungen
2.2.2. Übliche konventionelle Hormonersatztherapie, wie sie auch heute noch oft angewandt wird
2.2.2.1. Bsp. ,,Wechseljahrspille“
2.2.2.2. Soll man auf natürliche Hormone wechseln?
2.2.3. Die Modifizierte Hormnonersatztherapie mit natürlichen Hormonen nach Rimkus
2.3.3. Auftreten bösartiger Tumoren (Krebs) mit Häufigkeiten
2.3.4. Kontraindikationen einer Hormonersatzherapie
2. Behandlungsmethoden des klimakterischen Syndroms
… hängen natürlich von individuellen Gegebenheiten, Risiken und von der Intensität der Beschwerden ab, deshalb sollte insbesondere auch die Hormontherapie in die Hände Eures Gynäkologen gelegt werden.
2.1. Die Hormon-Ersatz-Therapie (HET), (englisch) Hormone Replacement Therapy, (HRT):
2.1.1 Wirkweise einer HRT
Hier werden die fehlenden Hormone dem Körper wieder zugeführt. Dies ist die wirkungsvollste Behandlung. Wie kaum etwas anderes schafft sie, die oben genannten Symptome gut zu behandeln, die Haut bleibt frischer, das Denken fällt leichter (was mir einige Patientinnen tatsächlich bestätigt haben) das Osteoporoserisiko sinkt, das Urinhalten klappt wieder besser, ... kurzum – der Alterungsprozeß verlangsamt sich… Sogar eine Schutzwirkung bezüglich koronarer Herzerkrankung und anderer Altersprozesse wurde in Studien gezeigt!
Laut Studienlage empfiehlt es sich, bei Beschwerden so früh wie möglich mit einer Hormonersatz -Therapie zu beginnen! Nach einem Alter von 60 Jahren sollte nicht mehr begonnen werden.
Ist die Periode bei Beginn der HRT schon länger als 2 Jahre nicht mehr aufgetreten, sollte auf alle Fälle eine Doppler-Untersuchung der Carotis-Arterien gemacht werden (siehe unten) und man kann auf alle Fälle gleich durchgehend beginnend (nicht sequentiell).
Hormon- Tabletten können verschieden zusammengesetzt sein, die Dosierung ist gut zu erhöhen, verringern oder die Behandlung beenden.
Pflaster, Sprühsysteme und Gele wirken über die Haut. Das Pflaster muss man ein bis zweimal wöchentlich auf die Haut kleben, Gele und Sprays werden täglich aufgetragen.
Östrogen-Nasenspray wendet man bis zu viermal täglich an. Auch hier ist eine gute Variabilität der Dosierung möglich.
Östrogen-Sprüh-Applikator
Bei Beschwerden nur in der Scheide wie Trockenheit, Brennen oder Juckreiz kann man östrogenhaltige Vaginaltabletten, -zäpfchen, -creme benutzen.
Gestagene sind entweder Bestandteile von Tabletten oder separate Kapseln (natürliches Progesteron), wobei letztere auch in der Scheide aufgenommen werden.
2.1.3. Kontinuierliche und sequenzielle Hormontherapie
2.1.3.1. Kontinuierliche Hormontherapie:
Viele Frauen wünschen sich keine Blutung mehr. Dann kann durchgängig ein Östrogen und Gestagen eingenommen werden. Bei Zustand nach Gebärmutterentfernung kann auch eine reine Östrogengabe ausreichend sein.
Hat man aber noch eine Gebärmutter, sollte man nach einem halben Jahr einmal eine Ultraschall-Untersuchung der Gebärmutterschleimhaut durchführen (die man allerdings nicht von der Kasse bezahlt bekommt). Fängt sie an, sich aufzubauen ist es besser, sie durch eine Einnahme-Pause einmal abbluten zu lassen, da sich sonst eine sogenannte „Hyperplasie“ bilden kann, die sich im schlimmsten Fall zu Krebsvorstufen/Krebs entwickeln kann.
Sequenzielle Hormontherapie:
Bis zu zwei Jahren nach der Menopause (Sisiteren der ,,normalen“ Blutung) ist das Endometrium noch durch Hormongabe stimulierbar. Es ist möglich, dass es bei kontinuierlicher Gabe zu ungeregelten, lästigen Blutungen kommt. In so einem Fall, oder wenn die Frau gerne noch ihre Blutung weiter haben würde (was aber nicht immer klappt) empfielt sich die sequenzielle Hormontherapie.
Durch die Pause der Hormongabe kommt es zu einem Abbluten der Gebärmutterschleimhaut. Würde sich diese immer weiter aufbauen, könnte es zu einer sogenannten ,,Hyperplasie“ kommen, die dann im schlimmsten Falle entarten könnte (Endometriumshyperplasie)
Hier gibt es verschiedene Schemata.
Zu beachten ist, dass bei sequentieller Anwendung zum Schutz des Endometriums mindestens 200 mg Progesteron gegeben werden sollten.
Z.B. werden den ersten 9-12 Tagen des Zyklus ausschließlich Östrogene verabreicht, in der zweiten Hälfte (12-14 Tage) zusätzlich auch ein Gestagen. Danach kann man eine Östrogenpause (6-7 Tage) einlegen, in denen es meist zu einer Blutung kommt.
Oder man kombiniert 22 Tage und macht dann 6 Tage Pause …
Eigentlich wird heutzutage aber in der Ersatztherapie einen immer gleichbleibenden Östrogenblutspiegel favorisiert, d.h. dass man Östrogen durchnimmt, da es sonst wieder zu unangenehmen Beschwerden kommen kann.
Eine Östrogenmonotherapie ist möglich, wenn die Gebärmutter entfernt wurde und keine Endometrioseherde vorliegen, die sonst ggf. entarten könnten! Andererseits verhindert das Gelbkörperhormon Progesteron nicht nur Wucherungen der Gebärmutter, sondern kann auch stimmungsaufhellend wirken und Schlafprobleme lindern.
2.1.4. Vorbereitung einer HRT
2.1.4.1. Anamnese
Allgemeine Anamnese (Krankengeschichte), insbesondere Abklärung Kontraindikationen HRT
wie Krebs , insbesondere Brustkrebs und Unterleibskrebs, Blutgerinnungsstörungen, Herzinfarkt, Schlaganfall, Thrombosen,Embolien )Lererkrankungen, Allergien. Bluthochdruck, rauchen, Diabetes, Gallensteine, Migräne, Immunsystem, Epilepsie, Asthma, Ohrerkrankungen…Alles auch in der Familie aufgetretenperat
2.1.4.2. Untersuchung
Körperlich: Brüste, Unterleib
Ultraschall – Dicke Gebärmiutterschleimhaut, Myome, andere Tumoren? Eierstöcke?
Untersuchung der Intima Media Dicke der Carotis-Arterie (CIMT) (Halsgefäß) mittels Doppler/Ultraschall
Wenn man schon eine Weile hormonell unterversorgt war, kann es sein, das sich bereits Plaques gebildet haben, die sich durch erneute Hormongabe ablösen könnten. Dieses Untersuchungsergebnis ist nun ein (wenn auch nur orientierender) Marker für den Grad der Verkalkung der Gefäße. Denn an der Halsschlagader sieht man Ablagerungen recht gut!
Im folgenden zeige ich Euch
2.2. Verschiedene aktuelle Einnahme-Schemata
Als erstes möchte ich Euch das nach den neuesten Erkenntnissen erstellte Schema vorstellen und auch, welche Vorteile dieses Schema hat! Im Folgenden komme ich auch zu den Nebenwirkungen und Nachteilen, sowie zu den sonstigen Möglichkeiten der Behandlung in den Wechseljahren, sodaß Ihr Euch ein umfassendes Bild zu dieser Thematik machen könnt!
2.2.1. Kombinationstherapie aus transdermalem naturidentischen 17ß-Estradiol und oralem Progesteron und sinnvoll Ergänzungen
(Aktuell nach den neuesten Erkenntnissen erstelltes Hormon-Ersatz-Schema):
1-2 Kapseln Progesteron/Tag oral oder vaginal (letzteres eigentlich besser, dafür aber in Deutschland nicht offiziell zugelassen).(z.B. Progestan 100mg, Utrogest 100 mg)
1-3 Pumphübe/Sprühstoße /Tag Transdermales 17-ß Estradiol (z.B. Gynokadin Dosiergel 0,6 mg/g Gel Estradiol, Estreva 0,1% Gel, rel. neu: Dosieraerosol Lenzetto 1,53 mg/Sprühstoß), Wirkung oft erst nach ca 2 Wochen spürbar), individuelle Anwendungsempfehlungen beachten
Besonderheiten dieser Therapieform
1. Gestagen-Gabe
Mikronisiertem natürlichem Progesteron den Vorzug geben!
Dies hat sich hinsichtlich des Thromboembolierisikos als sehr günstig erwiesen. Auch im Hinblick auf das bei synthetischen Gestagenen besonders gefürchtete Brustkrebsrisiko weist natürliches ProgesteronVorteile auf. Eine kombinierte HRT mit Progesteron oder Dydrogesteron über bis zu fünf Jahre hat das Brustkrebsrisiko in der E3N-Studie nicht erhöht.
2. Östrogen-Gabe:
Naturidentisches 17-ß Estradiol verwenden!
Warum? Die bis vor kurzem hierfür verwendeten Stutenöstrogene (z.B. Estradioldivalerat), d.h. Ausscheidungsprodukte des Pferdes (!) enthalten auch viele Metabolite – über deren unerwünschte Wirkungen noch nichts bekannt ist! Die bisherigen Studien wurden übrigens alle mit solchem Östrogen Derivaten durchgeführt, die im Menschen nicht vorkommen. Während sich menschliches Östrogen (17-ß-Estradiol) im Laufe der Evolution an den Organismus angepasst hat, wissen wir nicht, was die Ausscheidungsprodukte der Stute im menschlichen Organismus anrichten!
DieVerabreichung des Östrogens sollte transdermal erfolgen,
entweder mit dem Hormonpflaster, einem Gel zum Auftragen auf die Haut oder seit kurzem dem Spray, das in kürzester Zeit einzieht. Dabei gelangt das Östrogen kontinuierlich ohne größere Schwankungen über die Haut (transdermal) direkt ins Blut, so, wie es vor der Menopause natürlicherweise im Organismus war!
Denn durch den Mund (oral) verabreicht, muß das Östrogen erst durch den Magen und gelangt dann durch das Pfortadersystem letztendlich zu den Organen, wo es gebraucht wird (Gehirn, Knochen und Herzkreislauf-System). An der Leber gibt es jedoch sehr viele Östrogen-abhängige Effekte, die bei der oralen Gabe beachtet werden müssen, z.B. die Aktivierung der Gerinnungsfaktoren oder des Schilddrüsen- und Kortikoidstoffwechsels und die oft eine Erhöhung des Risikoprofils mit sich bringen!
Zusätzl. sinnvolle Gabe
(siehe auch 3. Nicht-hormononelle Behandlungsmehtoden) :
evtl. je nach Beschwerdebild Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln /Vitaminen / lokalen Gels z.B. Aufbau einer gesunden Darmflora/Scheidenflora Multigyn-Produkte, (Scheidenmillieu/Trockenheit, Gels) Vagisan-Creme, Femisanit (Scheidentrockenheit – Kapseln), Sinekrin (auch gegen Schwellungen,Knochen,Haut…), Chlorella (Versorgung, gegen Schadstoffe – kurmäßig), Spirulina (B-Vitamine)
da im Alter auch oft die Schilddrüsenfunktion nachlässt, empfiehlt sich auch hier eine diagnostische Überprüfung, um ggf. eine Therapie (Jod, Schilddrüsenhormone) einzuleiten.
2.2.2. Übliche konventionelle Hormonersatztherapie, wie sie auch heute noch oft angewandt wird
Eine die letzten Jahre am häufigsten angewandte Methode sind sogenannte ,,Wechseljahrespillen mit einer meist festen Kombination aus einem (überwiegend equinen) Östrogen und einem (künstlichen) Gestagen. Auch hier gibt es die kontinuierliche und die sequenzielle Hormontherapie. Hier nur ein Beispiel von vielen, dass noch viele Patientinnen so erhalten und auch gut damit fahren.
2.2.2.1. Bsp. ,,Wechseljahrspille“
( z.B. Cyclo-Progynova® N 2 mg/0,15 mg, überzogene Tabletten)
Einnahme 9 Tage gelbe Tablette enthält nur Estradiolvalerat 2,00 mg (entsprechend 1,53 mg Estradiol)
dann 12 Tage braune Tablette enthält Kombination Estradiolvalerat 2,00 mg (entsprechend 1,53 mg Estradiol), Levonorgestrel 0,15 mg, danach 7 Tage Pause (ggf. setzt in dieser Zeit Blutung ein)
Auch diese Kombination gilt als relativ sicher. Allerdings wird das Östrogen oral gegeben und das veränderte Östrogen gegeben (Nachteile siehe bei 2.1.1).
2.2.2.2. Soll man auf natürliche Hormone wechseln?
Nun ist die Frage: Soll man, da dieses Anwendungs-Schema ja, wie oben erklärt, einige Nachteile hat, zu den natürlichen Hormonen wechseln? Wenn man gut mit ihm fährt, ist eigentlich keine zwingende Notwendigkeit gegeben. Aber…
An besten ist es, man klärt mit seinem Gynäkologen, wie lange es sinnvoll ist, überhaupt noch Hormone zu nehmen. Denn eigentlich gilt für diese Kombi eine empfohlenen Einnahmezeit nur, solange es bezüglich der Beschwerden nötig ist. Laut aktueller Datenlage würde es aber durchaus Sinn machen, die Hormone doch etwas länger zu nehmen. Und dann wäre ein Wechsel auf natürliche Hormone schon sinnvoll!
Möchte man aber, aus welchen Gründen auch immer, sowieso in Bälde mit den Hormonen aufhören, kann man, denke ich, ohne wesentlich erhöhtes Risiko auch noch 1-2 Jahre bei diesem Verfahren bleiben… Allerdings würde ich, wenn ich mich neu für eine HRT entscheide, gleich zu dem natürlichen Verfahren raten!
2.2.3. Die Modifizierte Hormnonersatztherapie mit natürlichen Hormonen nach Rimkus
Vor etwa 2 Jahren flammte die Diskussion um die „Natürliche Hormontherapie nach Rimkus„, auf, die sich wie eine Mischung der beiden oben aufgezeigten liest … , aber doch kleine, entscheidende Änderungen aufweist. Dabei werden wie bei 2.1.1. ausschließlich dem menschlichen Körper identische Hormone, mit Zink und Kupfer kombiniert (um die Enzymtätigkeit zu unterstützen), verwendet. Deshalb soll sie keine gravierende Nebenwirkungen (wie die Therapie mit leicht veränderten Hormonen 2.1.2., die aktuell (noch) Standard ist, haben. Leider fehlen auch hier standardisierte Studien, so daß keine offiziellen Empfehlungen gegeben werden dürfen. Ich hatte das Vergnügen, mich mit Dr. Rimkus einen Abend lang unterhalten zu dürfen. Er hat nach jahrzehntelanger Anwendung in seiner Praxis tatsächlich nie dererlei Nebenwirkungen festgestellt… und die Frauen haben sich laut seiner Aussage immer sehr wohl gefühlt. Deshalb gibt es mittlerweile einige Ärzte, die nach dem Schema behandeln, ich habe nur von guten Ergebnissen gehört….
Aus diesen Gründen habe ich mich entschieden, hier diese Methode etwas genauer vorzustellen, meine Aufgabe ist es ja, möglichst umfassend zu informieren…
Hier wird im Präklimakterium bei noch gutem Östradiol-Spiegel natürliches Progesteron vom 7.-29. Zyklustag eingenommen, danach 6 Tage Pause gemacht. Dies führt dazu, dass durch Umwandlung der Östrogen in Progesteronrezeptoren an der Gebärmutterschleimhaut die Blutung mit der Zeit ganz wegbleibt.
Fehlt auch Östrogen, wird biphasisch (sequenziell) behandelt (7.-17. Tag nur Östradiol, dann 12 Tage kombiniert, dann 6 Tage Pause.
In der frühen Menopause wird 22 Tage kombiniert, dann 6 Tage Pause gemacht. Bleiben mehr als 3 Monate die Blutungen weg, kann auf die Pause verzichtet werde (Pause immer nötig, wenn Blutungen auftreten, wenn die Blutung vorher schon einmal länger als ein Jahr weggeblieben ist, muß natürlich weiter abgeklärt werden, es könnte sich etwas Krankhaftes dahinter verbergen!
Möchte man die ältere Frau behandeln, beginnt man ganz langsam (mit der viertel oder halben Dosierung) und steigert dann langsam (Kontinuierliche Behandlung).
Die richtig reifen Äpfel sind oft die Besten…
An der Stelle möchte ich betonen, dass ich von Herrn Rimkus keinerlei Zuwendung für diese Information erhalte, sondern nur bestrebt bin, alle Optionen aufzuzeigen!
Fazit zur Rimkus-Therapie: Wenn man bedenkt, dass Herr Rimkus seine Therapie einfach aufgrund seiner Beobachtungen und dem gesunden Menschenverstand aufgebaut hat, ist dieses Schema eine tolle Leistung! Er ist der ,,Urvater“ der natürlichen Hormone, wenn man so will! 7
Auf der anderen Seite weist das Schema kleine Mängel auf. So gibt er das Östrogen oral, was ungünstiger hinsichtlich der Verstoffwechselung sein soll.
Bei der Frau über 60 Jahren ist es, wie insbesondere die WHI- Studie ja nun gezeigt hat, relativ gefährlich, noch mit Hormonen anzufangen! Es ist schließlich wahrscheinich, dass es in den Jahren ohne Hormn-Substitution bereits zu einer Plaquesbildung gekommen ist, weshalb nun das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen bzw. Thrombosen und Embolien zumindest bei Beginn der HRT erhöht ist! Hier muss sicherlich von Fall zu Fall unterschieden werden, ob dieses Risiko noch eingegangen werden kann, denn die Empfehlungen raten davon ganz klar ab (,,window of opportunity“ : so früh wie möglich , Beginn nicht über 60 Jahre! )
Die Empfehlung geht deshalb dahin, auf alle Fälle vor Beginn jeder HRT das einfache Mittel der Intima-Media Dicken Messung anzuwenden, um einen Eindruck hinsichtlich des Plaques Risikos zu bekommen.
Wie bei den anderen Therapien auch, sollte die Schleimhautdicke der Gebärmutterschleimhaut mittels Vaginalsonographie im Auge behalten werden. Insgesamt ist die Rimkus-Therapie wahrscheinlich nicht schlechter, sondern durch die natürlichen Hormone eher besser als eine herkömmliche Hormontherapie! Ich sehe sie als Vorreiter-Therapie mit kleinen Mängeln, die man mit der natürlichen, modernen Hormontherapie behoben hat! Mir gefällt, mit welcher Vehemenz Herr Rimkus diese Therapie zum Wohle der Frau aufgebaut und entwickelt hat und damit den Weg für eine natürliche Hrmontherapie geebnet hat! Zudem sollten sich die Ärzte von seiner differenzierten, durchdachten Vorgehensweise, mit der er bemüht ist, für jede Frau die richtige Therapie zu finden, eine Scheibe abschneiden!
2.3. Nebenwirkungen der konventionellen HRT
2.3.1. Allgemeines zu Nebenwirkungen
Insgesamt wird die Hormongabe in den Wechseljahren sehr gut vertragen. Die Frauen fühlen sich oft schlagartig besser. Die Nebenwirkungen sind insgesamt relativ selten. Wenn sie aber auftreten, können sie mehr oder weniger belastend sein. Deshalb habe ich bei den gravierenden Nebenwirkungen (wie Brustkrebs) die Häufigkeiten dazu geschrieben, damit jede Frau für sich entscheiden kann, ob sie das Risiko eingehen will oder nicht. Allerdings sind viele der Nebenwirkung aufgrund der WHI-Studien-Auswertung entstanden, die ja gravierende Mängel aufweist. Dazu später mehr…
2.3.2. Allgemeine Nebenwirkungen konventioneller HET
Störung der Monatsblutung (wenn sie noch da ist), wie Schmier- und Zwischenblutungen, schmerzhafte oder verstärkte Blutung und Ausfluß, Gebärmutterpolypen, es auch zu einem Wieder-Auftreten von Blutungen
Verschlimmerung von Geschwülsten der Muskelschicht der Gebärmutter (Leiomyomen),
Bauchschmerzen, Erbrechen, Verstopfung und Durchfall
Auftreten von Gallenwegs/-blasen – Erkrankungen
Kopfschmerzen, Migräne und Schwindel
Brustschmerzen, Vergrößerung der Brust, gutartige Brusttumore
2.3.3. Auftreten bösartiger Tumoren (Krebs) mit Häufigkeiten
– Zunahme des Brustkrebs-Risikos (Mamma-Karzinom)
Möglichkeiten, wie man die Brust selbst auf Veränderungen untersuchen kann: Achsehöhlen und Areal über dem Schlüsselbein nicht vergessen!
Hier hat die Auswertung von über 50 Studien ergeben, dass ohne Anwendungvon Arzneimitteln zur Hormonersatzbehandlung etwa 45 von 1000 Frauen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren eine Brustkrebsdiagnose zu erwarten haben. Es wird geschätzt, dass bei Frauen im entsprechenden Alter mit gegenwärtiger oder früherer Hormonersatzbehandlung bei 5-jähriger Behandlungsdauer 1 bis 3 zusätzliche Fälle pro 1000 auftreten, bei 10jähriger Behandlungsdauer 3 bis 9 und bei 15jähriger Behandlungsdauer 5 bis 20 . Unabhängig vom Alter der Frauen bei Beginn einer Hormonersatzbehandlung ist die Zahl der zusätzlichen Brustkrebsfälle ungefähr gleich (Luzuy Genf 2007).
– Zunahme des Gebärmutterschleimhautkrebs(Endometriumkarzinom):
Neuauftreten in Deutschland 27 pro 100.000 Frauen, bei Frauen mit alleiniger Östrogen-Substitution steigt das Risiko um das 2-fache, allerdings bei Verhütung mit Östrogenen und Gestagenen nur um das 0,3 bis 0,5- fache(Jens Einenkel, Leipzig 2012) . Dies erklärt sich dadurch, dass Gestagene schützend auf das überschießende Wachstum der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumshyperplasie, die zu Krebs führen kann) wirkt. Deshalb gibt man auch Frauen, die die Gebärmutter noch haben, immer ein Gestagen dazu. Das Risiko ist also heutzutage wahrscheinlich wesentlich geringer als das doppelte Risiko.
– Zunahme des Eierstockkrebses (Ovarialkarzinom):
Neuauftreten innerhalb von 5 Jahren war bei Frauen ohne HET 2,2 pro 1000 Frauen, bei Frauen mit HET 2,6, d.h. es kommt zu einem zusätzlichen Fall bei 2500 Benutzerinnen.
(Literatur: 1. Million Women Study Collaborators. Ovarian cancer and hormone replacement therapy in the Million Women Study. Lancet 2007 May 19; 369:1703-10 und 2. Lacey JV Jr et al. Menopausal hormone therapy and ovarian cancer risk in the National Institutes of Health–AARP Diet and Health Study Cohort. J Natl Cancer Inst 2006 Oct 4; 98:1397-405)
– Zunahme des thrombembolischen Risikos (d.h. Herzinfarkt, Schlaganfall, Lungenembolie)
um das 2-3 fache ( Hulley S,et al (1998) Randomized trial of estro- gen plus progestin for secondary pre- vention of coronary heart disease in postmenopausal women. Heart and Estrogen/progestin Replacement Study (HERS) Research Group. JAMA 280(7):605–613)
Allerdings hat die HET ja auch eine protektive Wirkung (s.o.)
2.3.4. Kontraindikationen einer Hormonersatztherapie
hormonabhängige Tumore (Brustkrebs, Gebärmutterschleimhautkrebs… oder Zustand danach)
schwer einstellbare arterielle Hypertonie
thrombembolische Erkrankungen bei Störungen des Gerinnungsstatus mit Thromboseneigung -ungeklärte uterine Blutungen und Sichelzellanämie, Z.n. Infarkten/Embolien
WICHTIG: Vor Anwendung jeder Therapie müssen die Gegenanzeigen geprüft werden und eine (gynäkologische und ggf. weiterführende) Untersuchung durchgeführt werden! Dieser Artikel dient nur zur allgemeinen Information und ersetzt nicht die Beratung und Behandlung des Gynäkologen! Auch sind zwar die Inhalte nach bestem Wissen zusammengetragen worden, dennoch übernehme ich keine Haftung für die Richtigkeit oder die Wirksamkeit der Therapien!
Ich zeige im folgenden verschiedene Beispiele von eingesetzten Medikamenten. Dadurch habe ich allerdings keinerlei pekuniären Nutzen! Ist das Werbung? Wenn ja deklariere ich den Text hiermit!
Inhaltsverzeichnis
1.1. Überblick: Vor- und Nachteile der Wechseljahre
1.2. Verlauf / Phasen der Wechseljahre und typische Beschwerden
1.2.1. Prämenopause
1.2.2. Klimakterium
1.2.3. Menopause
1.2.4. Postmenopause
Wechseljahre
1.1. Vor- und Nachteile
Wenn Ihr denkt, ich wolle Euch die Wechseljahre als ein ganz tolles Projekt verkaufen, aus dem viele Vorteile hervorgingen… Irrt Ihr Euch. Auch, wenn man nicht mehr verhüten muss und die monatlichen Blutung wegbleibt, würden die meisten von uns trotzdem gerne darauf verzichten! Kündigen sie doch das Ende unserer Fruchtbarkeit an und sogar, wenn wir sicher keinen Nachwuchs mehr wollen, ist es doch nicht schön, dass man nicht mehr könnte, auch wenn man wollte…
Zudem heißt es schließlich sogar in der einer Werbung so beddeutungsschwanger: ,,Wenn der Östrogenspiegel sinkt“… Ja, es ist leider richtig, reden wir es nicht schön, dann kommt es zu einer Reihe von Alterungprozessen (nicht nur der Haare)! Dennoch weiß man dank der modernen Medizin, dass man doch ein paar Dinge tun kann, um diesen Prozess, sagen wir ´mal, etwas zu bremsen!
Zudem führen die körperlichen und seelischen Veränderungen des Klimakteriums oft dazu, daß man über sich und sein Leben reflektiert. Meist fällt es auch in eine Zeit des äußeren Umbruchs (Kinder gehen aus dem Haus, man wird vielleicht Oma, im Job hat man oft alles erreicht…). Diese Beschäftigung mit seiner Situation wird von vielen im Nachhinein als ,,Chance“ bezeichnet und sieht in etwa so aus:
,,Ich habe mir klar gemacht, was bisher falsch gelaufen ist und endlich den Mut gefasst, etwas zu verändern, mehr für mich zu tun, mein Leben mehr zu genießen, die Zeit besser zu nutzen für Dinge, die mir wichtig sind…„.
Also, nur Mut liebe Frauen! Erstens muss ,,der Wechsel“ für den Körper in Bezug auf das Altern gar nicht soo dramatisch ablaufen, wie das noch vor Kurzem der Fall war, denn wir können doch einiges tun, um ihn zu unterstützen und zweitens bieten sich oft in dieser Zeit noch einmal verschiedene Chancen, um noch einiges aus seinem Leben herauszuholen, man muss sie nur ergreifen!
Kommen wir als erstes zu den Behandlungsoptionen. Es gibt natürlich Frauen, diegar keiner Hilfe bei „dem Wechsel“ bedürfen. Die auf mein vorsichtiges ärztliches Nachfragen hin nur lächelnd antworten, sie hätten kaum oder nur wenig Probleme, die sie gut ertragen könnten … und danach kommt oft gleich die berechtigte Frage, ab wann man mit dem Verhüten Schluß machen könne… Um es vorweg zunehmen (und weil für Euch Frauen, die Ihr zu dieser Gruppe gehört, außer dieser Frage eigentlich nur der Abschnitt über Ernährung wirklich relevant ist…), wenn die Regel (ohne Hormone einzunehmen) einJahr weg geblieben ist, ist es unwahrscheinlich, schwanger zu werden.
So, nun für die restlichen Frauen, die Beschwerden haben oder einfach optimal informiert sein wollen…
1.2. Verlauf / Phasen der Wechseljahre und typische Beschwerden
Bei manchen schon mit 35 Jahren bei anderen um die 40, wenn man noch gar nicht an die Wechseljahre denkt, beginnen sie ganz leise – mit der sogenannten
1.2.1. Prämenopause
– die Eierstöcke fangen ein wenig zu „schwächeln“ an, das Gelbkörperormon Progesteron sinkt dann und wann etwas ab, der Eisprung bleibt manchmal aus, der Zyklus verkürzt sich… Bei manchen tritt das sogenannte „Prämenstruelle Syndrom“ (PMS) auf, bei dem man gegen Ende des Zyklus gereizt ist und die Brüste spannen, man zu Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen und Schmierblutungen neigt…. Hier kann man mit pflanzlichen Mitteln oft gute Ergebnisse erzielen, wer aber besonders stark leidet, dem bietet sich die Möglichkeit, entweder lokal (bei Brustspannen) ein Gestagen-Gel anzuwenden, oder schon mit einer ergänzenden oralen Hormon-Therapie diesen Mangel eventuell auszugleichen…
Zwischen 45 und 55 sinkt auch der Östrogenspiegel deutlich ab und es ist da: das
1.2.2. Klimakterium
Für wenige unmerklich, für manche unerträglich können eine Reihe von
Harninkontinenz (Urin kann nicht mehr immer gehalten werden)
Abgeschlagenheit / Müdigkeit/Denkstörungen
Gewichtszunahme…
Verlust der Knochendichte mit erhöhtem Frakturrisiko
zunehmende Verkalkung der Gefäße mit erhöhter Disposition zu Herz-Kreislauferkrankungen
Die endgültige
1.2.3. Menopause
(Periode bleibt ganz weg) tritt dann im Durchschnitt mit 51 Jahren auf, auch das ist individuell verschieden. Bei sehr schlanken Frauen in der Regel früher, bei Raucherinnen später. Per Definitionem ist die Menopause erreicht, wenn mindestens 12 Monate nach der letzten Blutung keine weitere mehr aufgetreten ist. Mit der
1.2.4. Postmenopause
(durchschnittlich mit 70 Jahren, auch hier gibt´s große Schwankungen) ist die Umstellung des Körpers vollzogen, die Hormone haben sich auf einem niedrigerem Niveau eingependelt, die Beschwerden sind meist verschwunden.
DrNessy im Gespräch mit Prof. Ingrid Gerhard, ,,Grand Dame“ der Erkenntnisse um natürliche Methoden in der Gynäkologie und Geburtshilfe.
WICHTIG: Vor Anwendung jeder Therapie müssen die Gegenanzeigen geprüft werden und eine (gynäkologische und ggf. weiterführende) Untersuchung durchgeführt werden! Dieser Artikel dient nur zur allgemeinen Information und ersetzt nicht die Beratung und Behandlung des Gynäkologen! Auch sind zwar die Inhalte nach bestem Wissen zusammengetragen worden, dennoch übernehme ich keine Haftung für die Richtigkeit oder die Wirksamkeit der Therapien!
Ich zeige im folgenden verschiedene Beispiele von eingesetzten Medikamenten. Dadurch habe ich allerdings keinerlei pekuniären Nutzen! Ist das Werbung? Wenn ja deklariere ich den Text hiermit!
Hallo Ihr Lieben!
Hormone helfen nicht nur gegen Wechseljahresbeschwerden, sondern wie wir nun wissen, auch gegen das Auftreten von Herz-Kreislauferkrankungen, gegen Osteoporose, machen eine pralle Haut, und halten unter anderem die grauen Zellen fit!
Entscheidend für den Erfolg einer Hormonersatztherapie ist, dass man
* relativ früh nach Aussetzen der Menses anfängt,
* nicht älter als 60 Jahre bei Beginn ist
* vor Beginn eine Doppler-Untersuchung der Halsgefäße durchführt (CIMT),
* die Frau befragt und untersucht und
* natürliche Hormone gibt, dabei Progesteron als Kapsel, 17-Beta Estradiol transdermal als Spray, Gel oder Pflaster (und keine Derivate)
* wenn die Gebärmutter entfernt wurde, kann man u.U. auf Progesteron verzichten, ansonsten muss es gegeben werden, wenn man Östrogen gibt, sonst kann die Gebärmutterschleimhaut bösartig entarten! Allerdings kann auch ein Mangel an Progesteron Beschwerden hervorrufen…
(Die Ergebnisse der WHI Studie, die mit vielen Nebenwirkungen der klimakterischen Hormongabe behaftet waren, hatten den Nachteil, dass mit der Hormonersatz-Therapie im Durchschnitt erst mit 63 Jahre begonnen wurde, als die Frauen schon eine relativ lange ,,hormonarme“ Zeit hinter sich hatten! Zum zweiten wurden künstliche Hormone verwandt und die Daten einfach auf jüngere Frauen übertragen…)
In puncto Hormonersatztherapie/Wechseljahre ist soviel passiert, dass ich unbedingt noch einmal einen Artikel veröffentlichen muss, der zusammenfassendetwas Licht ins Dunkel bringt und beschreibt, was da eigentlich in der Forschung und auch Presse vor sich gegangen ist.
Dazu möchte ich Euch aber auch ein natürliches Hormon – Schema vorstellen, wie es aktuell aufgrund der Studienlage sinnvoll ist! Als Alternative zeige ich Euch auch noch andere gängige Schemata, die aktuell in Deutschland verwendet werden! Ich werde diesen Artikel auf ein mal veröffentlichen, denn er soll für Euch wirklich nützlich sein, wenn Ihr in den Wechseljahren seid! Quasi mein kleines Weihnachtsgeschenk an Euch, in dem wirklich ein Großteil des Wissens um die Wechseljahre steckt! Ich werde ihn, wenn die Medizin weitergeht, wieder aktualisieren , so dass man auch Therapien nachschlagen kann!
Schierbeck LL. et al.: Effect of hormone replacement therapy on cardiovascular events in recently postmenopausal women: randomized trial.
In: BMJ 2012;345:e6409. doi: 10.1136/bmj.e6409 http://www.bmj.com/content/bmj/345/bmj.e6409.full.pdf
Manson, JE, Kaunitz, PH und Kaunitz, AM.: Menopause Management – Getting Clinical Care Back on Track.
N Engl J Med 2016; 374:803-806. DOI: 10.1056/NEJMp1514242 http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMp1514242
Original-Literatur : Menopause Management – Getting Clinical Care Back on Track. JoAnn E. Manson, M.D., Dr.P.H., and Andrew M. Kaunitz, M.D. N Engl J Med 2016; 374:803-806March 3, 2016 DOI: 10.1056/NEJMp1514242 Rocca WA et al., Neurology. 2007 Sep 11;69(11):1074-83.
Georgakis MK et al., Psychoneuroendocrinology. 2016, Nov;73:224-243.