HNO: Schnarchen – Fakten & aktuelle Therapien / Nastent

Schnarchen ist oft nicht nur für den Bettnachbarn, sondern auch für den Schnarcher selbst sehr unangenehm und wirkt sich in vielen Fällen gesundheitsschädlich und lebensverkürzend aus. In diesem Artikel geht es um Ursachen, Folgen und aktuelle Therapien des Schnarchens. Die nicht operative Therapie Nastent kann mehrere Probleme gleichzeitig lösen und ist für Betroffene mit mittlerem bis hohen Leidensdruck eine echte Alternative zu Nasenpflaster, Operationen  & Co.

Dieser Artikel wurde mit großer Sorgfalt erstellt. Er dient jedoch nicht als Ersatz einer ärztlichen Beratung und/oder Behandlung. Es wird keine Haftung für die Richtigkeit übernommen, da u.a. nicht alle Quellen/Studien persönlich überprüft werden können! Ich selbst habe mit der Firma  Nastent Kontakt aufgenommen und Proben zur Prüfung  bestellt. Ich bin frei in dem, was ich schreibe. Gilt der Artikel rechtlich dennoch als Werbung, tituliere ich ihn als solche. 

Inhaltsverzeichnis

1. Fakten und Zahlen zum Schnarchen

2. Was passiert beim Schnarchen?

3. Formen des Schnarchens:

3.1. Nasen-, Gaumensegel-, Rachen- und Mundschnarcher

3.2. Das Schnarch-Apnoe-Syndrom

4. Ursachen des Schnarchens

5. Folgen des Schnarchens

5.1.Lokale Beschwerden

5.2. Beschwerden durch den Schlafmangel und den Sauerstoffmangel (besonders auch, wenn Atemaussetzer auftreten)

5.3. Internistische Erkrankungen, die durch Schnarchen begünstigt werden

6. Behandlungsmöglichkeiten / Therapien des Schnarchens

 6.1. Verbesserungen durch geeignetes Verhalten

6.2. Verbesserungen durch mechanische Hilfen

6.3. Operative Therapien

7. Ein Produkt, dass den Luftweg langstreckig offenhält -Nastent

7.1. Fakten / Anwendung

7.2. Vorteile von Nastent

7.3. Nachteile / Gegenanzeigen

7.4. Eigene Erfahrungen mit Nastent

7.5. Persönliches Fazit

Viel Spaß beim Lesen und dabei, neue Erkenntnisse zu gewinnen!

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1. Fakten und Zahlen zum Schnarchen

Stellt man sich vor, in der Nacht würden mehrmals in der Minute Lastwagen an seinem Bett vorbeidonnern … wäre das doch ganz schön störend, oder? Aber das entspricht in etwa dem Lautstärkepegel eines starken Schnarchers von bis zu 90 Dezibel (European Archives of Oto-Rhino-Laryngology: Herzog et al., 2011) ! Dazu kommt, dass immerhin  Ein Fünftel aller Frauen und ein Viertel aller Männer regelmäßig schnarchen( BMJ: Ohayon et al., 1997 und Sleep Medicine Reviews: Counter, 2004). Das Schnarchen stört aber bei weitem nicht nur den Partner, auch die Schlafqualität des Schnarchers selbst kann empfindlich gestört sein! Dies hängt übrigens nich nur von der Lautstärke, sondern auch von der Frequenz ab, wobei die mittlere Schnarch-Frequenz etwa 70-200 Hertz entspricht (European Archives of Oto-Rhino-Laryngology: Fischer et al., 2016).

2. Was passiert beim Schnarchen?

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In aufrechter Position kann die Luft frei fließen (Quelle: Nastent)

 

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Im Liegen fällt der Zungengrund zurück und die Luft (weißer Strahl) kommt schlechter oder gar nicht mehr vorbei …Der Körper muss gegen den Widerstand atmen, was nicht nur Kraft kostet, sondern auch durch den schnelleren Luftstrom bei der Passage des verengten Raumes zum Vibrieren des Gaumensegels und damit zum Schnarchen führen kann! (Quelle: Nastent)

3. Formen des Schnarchens

Ob ein Mittel allerdings zum gewünschten Erfolg führt, hängt nicht zuletzt von der ,,Anatomie“ des Schnarchens ab. In der Literatur findet man die Bezeichnungen

3.1. Nasen-, Gaumensegel-, Rachen- Zungengrund- und Mundschnarcher“,

wobei Gaumensegel-/Rachenschnarcher schwerer zu behandeln sind als die anderen Arten und manche davon fließend ineinander übergehen.

Beim Nasenatmen muss der Körper wegen einer Engstelle oder wegen Hindernissen (Nasenmuschelhyperplasie oder Polypen bzw. Tumoren oder Verletzungen, Nasenscheidewandverkrümmung) in der Nase gegen einen Widerstand anatmen. Ist das zu schwer, stellt der Körper auf Mundatmen um, was dann zum sogenanntes Mundschnarchen führt.

Fällt die Zunge im Schlaf nach hinten in den Rachen, sind die Atemwege verengt, was zum sogenannten Zungengrundschnarchen führt.  Zwar ist dabei der Körper noch ausreichend mit Sauerstoff versorgt, allerdings muss dabei schon gegen einen deutlichen Widerstand geatmet werden, wodurch die Atmung anstrengend wird und man sich im Schlaf nicht mehr ausreichend erholen kann. Der Mundrachen ist quasi immer beteiligt. Ist eine Engstelle vorhanden, wird die Strömungsgeschwindigkeit schneller (Gesetz nach Bernoulli). Ist das Gaumensegel noch fest, wird Schnarchen verhindert, ist es allerdings schon etwas erschlafft, komm es  zum Gaumensegelschnarchen,  wobei das Gaumensegel durch den Luftzug vibriert, was ein lautes Geräusch erzeugt.

3.2. Das Schnarch-Apnoe-Syndrom

Dabei kommt es während des Schlafes immer wieder zu Atempausen von 10 bis ca. 30 Sekunden (Apnoe = Windstille). Das kann mit Schnarchen einher gehen, muss es aber nicht. Eine Schlafapnoe liegt vor, wenn in einer Stunde mehr als fünf Atemaussetzer auftreten, die jeweils mindestens zehn Sekunden andauern.

Besteht der Verdacht auf ein sogenanntes Schlafapnoe-Syndrom, sollte eine ärztliche Abklärung im Schlaflabor erfolgen. Denn unbehandelt kann es durch den chronischen  Sauerstoffmangel und den Stress ernste Folgen nicht nur für die Lebensqualität, sondern auch für die Körperfunktionen haben (siehe unten), wodurch sich die Lebenserwartung insgesamt verkürzen kann.

Es gibt verschiedene Therapieansätze. Bei mittlerer bis schwerer Schlaf-Apnoe mit längeren Atem-Aussetzern besteht die Behandlung aus dem Tragen einer speziellen Atemmaske (CPAP), die mit angepasster Druckluft während des Schlafes für ausreichend Sauerstoffzufuhr sorgt.

4. Ursachen der Schnarchens

Neben oben beschriebenen anatomischen Veränderungen im Mund-Rachenraum können aber auch folgende Ursachen ausschlaggebend sein:

  • Übergewicht, Fetteinlagerungen in Hals und Nacken
  • Einengung der oberen Atemwege/Lungenerkrankungen
  • Nikotin
  • Alkohol vor dem Schlafen
  • Voller Magen beim Zubettgehen
  • zu trockene und warme Raumluft
  • Alter: Frauen ab 50 und Männer zwischen 40 und 70 Jahren
  • Erkrankungen des Bindegewebes

5. Folgen des Schnarchens

Die vielfältigen Folgen des Schnarchens werden oft unterschätzt, denn  Sauerstoffmangel, Schlafmangel  und die Anstrengung, die oft durch das Schnarchen entstehen, schwächen insgesamt das Immunsystem. So entwickelt sich nach und nach nicht nur eine pathologische Blutdruckerhöhung , sie sind auch Träger für viele weiteren Erkrankungen und können letztendlich auch den Alterungsprozess schneller voranschreiten lassen!

5.1. Lokale Beschwerden

  • Mundtrockenheit
  • Beläge auf der Zunge und im Mundraum
  • Mundgeruch
  • Schluckbeschwerden
  • Entzündungen im Mund- und Rachenraum
  • Infekte der Atemwege und Mandelentzündungen
  • Karies
  • Negative Beeinflussung der Verdauung

5.2. Beschwerden durch den Schlafmangel und den Sauerstoffmangel (besonders auch, wenn Atemaussetzer auftreten)

  • Abgeschlagenheit,
  • Tagesschläfrigkeit 
  • Konzentrationsschwäche
  • morgendlichen Kopfschmerzen
  • psychischen Problemen 

5.3. Internistische Erkrankungen, die durch Schnarchen begünstigt werden

  • Herzerkrankungen (bereits Reduktion der Schlafzeit auf fünf Stunden am Tag geht mir einem 2,2-fach erhöhtem Krankheitsrisiko einher.
  • Diabetes
  • Bluthochdruck
  • Gefäßerkrankungen, die wiederum zu 
  • Schlaganfall, Lungenembolien und Herzinfarkten führen können. 

 In einer Studie von 2013 untersuchte ein Team der Henry Ford Klinik in Detroit die Halsschlagadern von Schnarchern und konnte dort Ablagerungen feststellen, die einen Schlaganfall beziehungsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen können, wobei dies allerdings noch kein Beweis für die Kausalität ist.

Man sieht also, auch wenn ,,normales, leichtes“ Schnarchen meist noch relativ harmlos ist können sich doch für die Gesundheit des Schnarchers wie auch für seinen Partner weitreichende Folgen entwickeln.

Deshalb ist es wichtig, wenn man Hinweise darauf erhält, das man während des Schlafes doch häufiger Bäume oder gleich einen ganzen Wald zersägt, einen HNO-Arzt aufzusuchen. Der kann, wenn es nötig ist weitere Untersuchungen, wie zum Beispiel Tests im Schlaflabor oder vom Lungenfacharzt, veranlassen  und kennt auch geeignete Therapien!

6. Behandlungsmöglichkeiten / Therapien des Schnarchens

Da das Schnarchen sehr häufig ist (s.o.), sich aber die Arten und der Leidensdruck sehr unterschiedlich darstellt,  ist der Markt an Antischnarch-Mitteln  natürlich riesig! Aber auch einfache Tipps können schon Erfolge verbuchen …

 6.1. Verbesserungen durch geeignetes Verhalten

  • zwei Stunden vor dem ins-Bett-gehen schweres Essen und Alkohol meiden
  • gutes Raumklima schaffen
  • kühle und nicht zu trockenen Raumluft ca. 18° Grad
  • Übergewicht abbauen
  • nicht auf dem Rücken schlafen
  • Oberkörper leicht erhöht lagern

6.2. Verbesserungen durch mechanische Hilfen

  • Akupressur (z.B. als Ring, den man an den Finger steckt)
  • Akupunktur
  • Nasenspray (damit man nicht gezwungen wird, durch geöffneten Mund zu atmen)
  • Nasenpflaster
  • Nasenspreizer
  • Gaumenschienen
  • Unterkieferprotrusionsschienen
  • Überdruck-Beatmung (CPAP-Maske)

6.3. Operative Therapien, z.B.

  • Zungenschrittmacher bei obstruktiver Schlaf-Apnoe. Dieser besteht aus einem kleinen Generator, einem Atemsensor und einer Stimulationselektrode. Die Therapie wird einfach abends vor dem Zubettgehen eingeschaltet und am Morgen nach dem Erwachen wieder ausgeschaltet. Dabei werden mit kleinen elektrischen Stromstößen, die man kaum spürt, die Atemmuskeln zum Atmen angeregt.
  • Nasenmuschel-Verkleinerung mit Radiofrequenztherapie. Dabei wird in die untere Nasenmuschel interstitiell mit bipolaren Sonden eingestochen und das Gewebe dadurch reduziert. Im Gegensatz zum Einsatz von Laser, der sie zerstört, wird dabei die Schleimhautoberfläche geschützt.
  • Nur noch selten angewandt: Gaumensegelstraffung mittels LAUP. Dabei wird das überschüssige Gewebe an den Gaumenbögen und am Gaumenzäpfchen mittels Laser entfernt. Diese Laser-Anwendung wird beim Schnarcher allerdings nicht mehr primär empfohlen, weil die postoperative Morbidität im Vergleich zur Radiofrequenz-Therapie in den ersten 10 Tagen aufgrund der enormen Hitze-Applikation deutlich ungünstiger ist. Durch die Hitze wächst das Gewebe unkontrolliert zusammen, was eine mögliche spätere CPAP-Anwendung nicht mehr möglich macht. Deshalb gilt sie in Fachkreisen schon häufig als Kontraindikation bei der Schlafapnoe und wurde oft durch die alleinige Radiofrequenztherapie abgelöst.
  • RF-UPP: Laser-assistierte Uvulopalatoplastik: LAUP,  kombiniert mit Radiofrequenztherapie, siehe oben.

 

7. Ein Produkt, dass den Luftweg langstreckig offenhält – Nastent

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Links sieht man die sterile Verpackung der Einmal-Röhrchen, die übrigens für links und rechts unterschiedlich sind (man wählt das Nasenloch, das sich leichter passieren lässt)., rechts das Starter-Kit  mit verschiedenen Größen, zum Ausprobieren.

Bei Durchsicht der Literatur habe ich  eine relativ neue Therapie mit Namen Nastent entdeckt (nein, ich wurde NICHT angeschrieben), das mein Interesse geweckt hat und ich meinen Lesern deshalb nicht vorenthalten möchte! Dabei handelt es sich um ein kleines, weiches Röhrchen, welches zur Behandlung von Schnarchen und milder Schnarch-Apnoe entwickelt wurde. Ich rief bei der vertreibenden Firma  an und wurde sehr freundlich über alle interessanten Fakten über das System informiert und man sicherte mir zu, zeitnah Probenmaterial, zu senden, damit ich mir eine Vorstellung von der Funktionsweise machen konnte.fullsizeoutput_5a10

7.1. Fakten / Anwendung

Zunächst zu den Fakten: Nastent ist ein elastisches und weiches Röhrchen, welches in eines der  Nasenlöcher eingeführt wird und dessen Spitze etwas unterhalb des weichen Gaumens endet. Da jeder Mensch etwas unterschiedliche Größenverhältnisse aufweist,  wird es in verschiedenen Längen ( 130-165 mm) angeboten. Die meisten Menschen kommen mit einer Länge von ca 135 mm zurecht. Zuerst wird mit einem Starterkit, welches alle Längen enthält, die richtige ermittelt. Dies kann man vom Arzt vornehmen lassen oder selbst versuchen. Eine genaue Anleitung liegt bei!  Es gibt Röhrchen für links und für rechts. Man wählt für das Endprodukt das Nasenloch, welches den geringeren Widerstand aufweist. Das Einführen des Einmal-Röhrchens tut nicht weh, da bereits Gleitgel aufgetragen ist, wenn man es aus der Packung nimmt. Dabei muss man zuerst 1, dann 2 aufreißen. Das Einführen kostet zuerst ein wenig Überwindung, klappt dann aber eigentlich ganz gut. Die Passage durch die Nase ist mit einem kleinen Widerstand verbunden. Ist man am Gaumen angekommen, kitzelt es ein wenig. Man schiebt noch ein klein wenig weiter, dann müsste der Reiz wieder aufhören… Wenn es richtig liegt, sollte man es kaum spüren und das Ende hinten im Rachen sehen. Dadurch ist die Verbindung von der Nase zum Hals geschaffen und die Luft kann ungehindert strömen, auch wenn der Mund geschlossen ist. Zum Abschluss wird der kleine Clip vorne um den Nasensteg befestigt. So ist er kaum sichtbar.

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Das Material von Nastent ist weich und flexibel, wodurch die Verletzungsgefahr minimiert wird.

 

Das Einführen von Nastent (Quelle:Nastent)

7.2. Vorteile von Nastent

Dieses Produkt, ähnlich eines Nasentubus, den man in der Notfallmedizin verwendet, ist deshalb so interessant, weil dadurch eines der Hauptprobleme des Schnarchens, die verminderte Luftzufuhr durch die Obstruktion der oberen Atemwege gelöst wird und so der Mund während des Schlafes geschlossen bleiben kann. Die Probleme, die beim Schnarchen durch den offenen Mund auftreten (siehe oben), fallen also weg

 

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Am Ende des Röhrchens ist dieser kleine Clip, mit dem es an der Nasenscheidewand arretiert wird. 

Gleichzeitig wird die Sauerstoffversorgung aufrechterhalten und der Körper muß nicht gegen Widerstände anatmen, ist also entspannter und kann sich während des Schlafes besser erholen.

Es gibt auch viele Menschen, die das Produkt nur saisonal  verwenden, so z.B. nur Winter, wenn durch die Heizungsluft die Nase austrocknet und die Schleimhäute anschwellen oder während des Urlaubes bei großer Hitze oder, wenn sie mit jemanden zusammen im Raum schlafen (wenn sie dies nicht sowieso tun). Letzterem zugute kommt auch, dass es sehr diskret ist und dem Partner/in nicht unbedingt auffällt!

Andere sind so überzeugt, dass sie es keine Nacht mehr missen wollen …

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Nastent sorgt dafür, dass die Luft ungehindert fließen kann (Quelle: Nastent)

7.3. Nachteile / Gegenanzeigen

Es gibt Menschen, für die Nastent nicht geeignet ist, wie bei krankhaften Veränderungen im Nasen-Rachenraum oder bei Patienten, die in ihrer normalen Wahrnehmung gestört sind. Auch bevor man isst oder etwas anderes als stilles Wasser trinkt, sollte man es entfernen.

Ein weiterer Nachteil ist, dass  manche Menschen Angst haben, sich das Röhrchen einzuführen, weil es in der Nase ein kleinen Widerstand zu überwinden gilt.  Auch wird es am Anfang manchmal als störend empfunden. dann muss man eventuell das Nasenloch wechseln und / oder die Größe überprüfen, wobei die Größe eher etwas größer als zu klein gewählt werden sollte.  Andere Patienten wiederum haben von Anfang an überhaupt keine Probleme …

7.4. Eigene Erfahrungen mit Nastent

Nastent ist ein Produkt mit vielen Vorteilen und kann manche Menschen von ihren Schnarchproblemen ,,erlösen“. Obwohl ich selbst kein Schnarcher bin, habe ich es einmal ausprobiert. Meine Nase war von einer Erkältung zu geschwollen und ich bekam nicht richtig Luft. Auch das ist natürlich ein Fall für Nastent, wenn auch nicht  die ganz  klassische Indikation! Eigentlich hatte alles ganz gut geklappt, wobei ich damit allerdings zuerst nicht einschlafen konnte und es mir dann wieder entfernt habe. Kurze Zeit später wachte ich – mit leidlich verstopfter Nase –  wieder auf. Also habe ich es noch einmal versucht, denn so leicht gebe ich auch nicht auf! Und während ich noch darüber nachdachte, ob ich es nun drin lassen oder wieder herausnehmen solle, bin ich problemlos damit eingeschlafen – und am nächsten Tag frisch und erholt aufgewacht …

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Nastent auf meinem Nachtisch … um halb drei nachts startete ich den 2. Versuch …

7.5. Persönliches Fazit

Ob ich Nastent empfehlen kann? Ja, wenn die Indikation stimmt!  Allerdings halte ich es für sinnvoll, dass vor der Anwendung eine Untersuchung von einem HNO-Arzt durchgeführt wird. Mit ihm sollte abgeklärt werden, ob Nastent die richtiges Therapie für die vorliegende  Art des Schnarchens ist. Er kann auch beurteilen, ob ein anatomischer Normalbefund vorliegt, oder ob etwaige Veränderungen die Nutzung erschweren oder gar unmöglich machen könnten. Zudem kann er die Erst-Anpassung problemlos vornehmen und aufzeigen, welches Nasenloch geeigneter scheint. Schlussendlich kann er Tipps für das Einführen geben und bei der Behandlung als Ansprechpartner zur Seite stehen …

Sind wir ehrlich: Es gibt Patienten, die versuchen die Sache mit dem Röhrchen einmal und wehren dann ab :,,Das ist nix für mich, weg damit!“ Dann gibt es aber auch Patienten, die jahrelang unter ihrem Schnarchen gelitten haben und erst dank Nastent eine echte Option zur Linderung bekommen haben. Sie erfuhren durch die wiedergewonnene regelmäßige Sauerstoffzufuhr in der Nacht eine echte Verbesserung ihrer Lebensqualität. Denn auch, wenn das kleine Röhrchen am Anfang etwas unangenehm sein mag – im Vergleich zu einer  Überdruck-Beatmung mit einer Atemmaske, ist es doch relativ gut zu ertragen. Und nach einer Weile ist das kleine Helferlein für viele Betroffenen selbstverständlich geworden!

 

4 Kommentare zu „HNO: Schnarchen – Fakten & aktuelle Therapien / Nastent

  1. Guten Morgen liebe Dr. Nessy. Bei all den Lösungen gegen Schnarchen empfinde ich Nastent als Minimalinvasiv, und zumindest kann man es ausprobieren. Ich bin in der Allergiephase besonders betroffen und muss viele Dinge vor dem zu Bett gehen beachten, wie pollenfreie Haare, extrem saubere Bettwäsche, richtige Lüftungszeiten usw. Das kann sich, wie dieses Jahr, von Februar bis Mai hinziehen und ist mehr als lästig. Danke für den sehr ausführlichen Bericht. Ich werde es mal ausprobieren bevor es in den Urlaub geht, denn dort kenne ich den Sauberkeitsgrad der Unterkunft nicht, möchte dort dennoch gerne gut schlafen 😉 Beste Grüße aus Marburg!

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  2. Das kann tatsächlich zu einem Problem werden. Erstmals für den Betroffenen und auch für dem Partner. Ich kämpfe mit solchen Problemen nicht (nur ab und zu hat mein Mann ein paar „Aussetzter“). Dafür aber unser Freund, wurde sogar schon in eine Klinik behandelt. Es ist wirklich belastend. Toller Beitrag!

    Gefällt 1 Person

    1. Hallo Mira! Danke Dir … Ja, wir Frauen sind aus anatomischen Gründen öfters ,,verschont“. Freut mich für Dich! Aussetzer während des Schlafes können natürlich harmlos sein, allerdings dürfen sie nicht zu lange werden, weil in dieser Zeit der Körper nicht mit Sauerstoff versorgt wird und den Körper in Stress versetzen. Aber wie das bei Deinem Partner ist, kann und darf ich so natürlich nicht beurteilen und ich möchte Euch natürlich auch nicht zu nahe treten. Vielleicht kannst Du ihn ja einmal dazu überreden, sich untersuchen zu lassen? Alles Liebe, Nessy

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