Natürlich ist es am besten, man ernährt sich so, dass man nichts ergänzen muss. Aber wem gelingt das schon?Auf der anderen Seite werden viele Stoffe nur in gewissen Kombinationen optimal aufgenommen … Hier findet man die wichtigsten Nahrungsergänzungsmittel zusammengefasst!
Dieser Artikel wurde mit großer Sorgfalt erstellt. Er dient jedoch nicht als Ersatz einer ärztlichen Beratung und/oder Behandlung. Es wird keine Haftung für die Richtigkeit übernommen, da u.a. nicht alle Quellen/Studien persönlich überprüft werden können!

Viel Spaß und gute Erkenntnisse beim Lesen und natürlich gute Besserung, falls Ihr gerade krank seid!
Die heutige Frage:
Ich denke, ich ernähren mich ,,normal“: Ich esse morgens Müsli und Joghurt, in der Frühstückspause meist ein Stück Obst und mittags Gemüse, wenig Fleisch, Nudeln oder Kartoffeln, Soße, grüner Salat. Etwa 2x in der Woche gehe ich 20 Minuten joggen und freitags esse ich meist Fisch. Ich rauche nicht und trinke ab und zu ein Glas Wein oder Bier. Betrunken bin ich nie! Ich gehe einmal im Jahr zum Doc und lasse mich ,,checken“ mit Blutwerten und EKG.
Dennoch bin ich jetzt, da ich die 40 überschritten habe, manchmal müde und merke, dass meine Leistungsfähigkeit nachlässt.
Reicht mein bisheriges ,,Konzept“ aus, oder soll ich noch etwas zusätzlich machen?

Antwort Dr. Nessy
Grundsätzlich hast Du sicherlich eine ordentliche Basis für ein gesundes, langes Leben!
Denn du hast einen guten Weg für Dich gefunden, um den Unbillen, die nun einmal in jeder Phase unseres Lebens auf uns einprasseln, entgegen zu treten. Wobei ich das leise Gefühl nicht los werde, dass ja vielleicht bei Dir noch ein wenig Luft nach oben ist…
Ein Problem bei der nachlassenden Leistungsfähigkeit …
ist sicherlich, dass wir es ohne Nahrungsergänzungsmittel eben meist doch nicht schaffen, unseren Körper mit allem zu versorgen, was er braucht, wie ich auch in den Bluttests der Patienten oft genug gesehen habe! Deshalb muß man herausfinden, ob Unterversorgungen an bestimmten Stoffen vorhanden sind. Dazu kann man natürlich Labortests durchführen, wobei man beachten muss, dass diese Tests oft nur Momentaufnahmen sind! Dennoch ist mein Vorschlag der, einen Arzt Deines Vertrauens aufzusuchen und diese Fragestellungen mit ihm abzuklären. Denn oft kann er Mängel auch an bestimmten klinischen Zeichen oder aus der Kenntnis der Ernährungsweise herausfinden.
Ich habe Dir nun, gemäß dem Ansatz: ,,Häufiges ist häufig und Seltenes ist selten“ im Folgenden die häufigsten Mängel aufgelistet!
Folgende Stoffe kommen häufig als Nahrungsergänzung zum Einsatz:
Als ,,Notnagel“ kann man , wenn man sich müde und schlapp fühlt und denkt, man können eventuell einen Nährstoffmangel haben
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die Mikroalge Spirulina

einnehmen, mit der ich sehr gerne arbeite, weil sie über etwa 3000 verschiedenen Nährstoffe verfügt. Meist kommen diese in relativ niedrigen, ungefährlichen Dosierungen vor. Allerdings ist sie reich an B-Vitaminen, an denen besonders Vegetarier häufig einen Mangel aufweisen, wenn sie kein Fleisch und wenig Milch oder Eier zu sich nehmen. Dies kann zu Konzentrationsschwäche, neurologische Störungen, Herzmuskelschwäche und allgemeiner Muskelschwund führen. Außerdem enthält Spirulina kein Jod. Dies ist wichtig, weil dauerhaft zu viel davon die Schilddrüse hemmen oder bei einer Autonomie zu einer bedrohlichen sogenannten thyreotoxischen Krise führen kann.
Der Vorteil von der Süßwasser-Blaualge ist, dass die Stoffe ergänzend zusammenwirken. Denn für die Aufnahme und Wirkungsweise ist das Zusammenspiel vieler Stoffe notwendig und die Natur hat es bei dieser Zusammensetzung meist optimal eingerichtet, während Einzelvitamine oft nicht den gewünschten Effekt haben.
Notwendig ist bei relativ vielen Leuten auch die Einnahme des bereits genannten
-
Jod
. Vorher sollte man allerdings unbedingt beim Doc eine Autonomie/Knoten der Schilddrüse ausschließen lassen.
Die liegt daran, dass unsere Nahrung bis auf Fisch oder anderes Meerwassergetier kaum Jod enthält. Als Folge wird die Schilddrüse zuerst größer, schließlich bildet sich eine Unterfunktion aus, die z.B. auch den Antrieb und die Müdigkeit fördert! Die Schilddrüse entzündet sich auch öfter (,,Hashimoto-Thyreoditis „) und bildet Antikörper gegen sich selbst.
Des weiteren hat man auch festgestellt, dass in Deutschland, beispielsweise im Gegensatz zur USA tatsächlich häufig ein
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Selen
-Mangel vorliegt. Dies liegt zum einen daran, dass hierzulande die Böden tatsächlich häufiger selen-arm sind, zum anderen daran, dass die Menschen auch weniger Fleisch essen. Ein Mangel kann sich übrigens in Muskelschwäche, Müdigkeit, leichtes Frieren, Haarausfall und Nagelveränderungen (z.B. weiße Flecken) zeigen.
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Zink
ist ein weiter Mineralstoff, an dem häufig ein Mangel besteht, wenn man wenig von Zinkreichen Lebensmitteln wie Hartkäse, Vollkorn, Nüssen, Austern und Leber zu sich nimmt. Er ist wichtig für das Immunsystem, aber auch für Haut, Haare und Nägel.
-
Vitamin D

ist ein weiterer Anwärter, zu dessen Mangel wir neigen. Wir haben in unserer Praxis bei etwa 30 % der Patienten, die wir getestet haben, einen substitutionswürdigen Vitamin D Mangel festgestellt. Das ,,Sonnenvitamin“, das zu 80% mit Hilfe der Sonne vom Körper selbst hergestellt wird, wird vom Körper unter anderem für die Immunfunktion, für die Knochenherstellung und für das Zusammenwirken der Nervenzellen benötigt und hat eine Kontrollfunktion bei der Entwicklung von Gewebe. Während bis vor kurzem die einmal wöchentliche Gabe empfohlen wurde, ist man nun dazu übergegangen, eine tägliche Gabe zu favourisiern, damit sehr hohe Spiegel vermieden werden können.
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Eisen
-Mangel haben Frauen häufiger als Männer. Zum Einen durch die Periodenblutung oder eine Schwangerschaft, aber auch durch den Östrogenhaushalt an sich. Des weiteren kann bei beiden Geschlechtern eine konsumierende Erkrankung (Tumor) dahinterstecken, okkulte (versteckte) Blutungen, zum Beispiel im Magen-Darmtrakt bei Divertikelblutungen oder bei einem Magengeschwür.
Natürlich gibt es
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eine Reihe weiterer Stoffe,

deren Versorgung mangelhaft sein kann und die dann und wann substituiert werden sollten! Hierzu gehören je nach Lebensabschnitt
Vitamin K, Fluor, (Substitution beim Säugling teilweise empfohlen), Vitamin C, Calcium, Proteine (Mangel relativ häufig in der zweiten Lebenshälfte) ….
Eine Sonderstellung nimmt die Substitution von
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Hormonen
ein über deren Notwendigkeit gerade beim Mann, allerdings deutliche Zweifel bestehen! Wenn man sich hierüber Gedanken macht, sollte man sich an einen Endokrinologen wenden, der genau untersuchen kann, ob Veränderungen des Hormonhaushaltes, die nicht altersentsprechend oder für Beschwerden verantwortlich sind, vorliegen!
Natürlich gibt es darüber hinaus noch
-
weitere ,,Super“-Supplementierungen,
die den Organismus unterstützen sollen, die aber klinisch (noch) nicht eindeutig empfohlen werden, wie zum Beispiel
- Colostrum-Kapseln (die ,,erste Milch“ nach der Geburt ist besonders reich an Stamm- und Immunzellen),
- Collagen zum Trinken,(lagert sich im Bindegewebe an und soll es erhalten und so z.B. gegen Falten wirken)
- das nährstoffreiche Gelee-Royale (der Futtersaft für die Bienekönigin enthält eine exzellente Nährstoffzusammensetzung für eine hohe Leistungsfähigkeit),
- Chia-Samen (enthält ideale Fettsäuren),
- Traubenkern-Extrakt (ideale Fettsäuren und vielleicht Stoffe, die konservieren),
- Ginseng-Wurzeln (v.a. in der Traditionell chinesischen Medizin als Kräftigungsmittel bekannt, soll u.a. die Denkfähigkeit erhalten),
- MSM-Komplex (lagert sich im Gelenkknorpel an),
- Astaxanthin (der rote Kraftstoff lässt die Lachse für das Laichen Fluss aufwärts schwimmen)
- uvm.
Diese können in bestimmte Situationen vielleicht sinnvoll sein, ein Mangel daran besteht umgekehrt nicht, wenn man darauf verzichtet!
Allerdings wird diesen Stoffen, gerade von den vertreibenden Firmen, ein großer Nutzen für die Gesundheit zugeschrieben. In der Tat gibt es auch z.T. Studien, die darauf hinweisen! Ich werde sporadisch immer wieder auf solche ,, Super-Foods“ eingehen, aber schulmedizinisch wird ihr Einsatz aktuell nicht für nötig befunden.
Das war eine Kurzzusammenfassung zu den Nahrungsergänzungsmitteln. Allerdings gibt es zum Thema ,,Ernährung“ natürlich noch viele andere Aspekte, die ich in unten stehenden Artikeln abgehandelt habe!
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Sehr interessant und so schön ausführlich. Tatsächlich mangelt es unseren Patienten oft an Vitamin D, etwa der Hälfte aller getesteten. Sind die Mannheimer Stubenhocker?! 😉
Danke für den tollen Bericht, liebe Grüße Tina
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Liebe Tina!
Oft liegt es auch an der Definition. Wenn man bei ,,leidet unter“ die untere Norm einschließt, haut das auch bei uns hin! Aber in dem Zusammenhang habe ich noch etwas anderes bemerkt: Oft sind es gar nicht die, die nie draußen sind! Ich denke, ein weiterer Punkt ist auch die mangelnde körperliche Produktion aus eventuell anderer Ursache. das ist aber eine Beobachtung meinerseits, die vielleicht auch nicht signifikant ist … SChreib mir doch, wenn es okay für Dich ist, ob Du diese Erfahrung auch gemacht hast! Danke Dir und alles Liebe, Nessy
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